Freitag, 3. Mai 2013

VKP: Ich habe den Eindruck, so stellt sich Klein-Fritzchen das Programm einer KP vor, mit Marxismus-Leninismus als Wissenschaft hat das nichts zu tun.

by Kommunisten-Online Anmerkung Roter Webmaster: Sollen wir etwas über Politsekten bringen? Von Günter Ackermann Kommunisten-online am 3. Mai 2013 – Seit einige Zeit geistert durchs Internet ein VKP (V steht für vereinigen). Die vergeben schon mal Pöstchen an Mitglieder, gründen auch eine neue Kommunistische Internationale. Die gibt es im Internet – aber nur hier. In den konkreten Klassenkämpfen, wo der eigentliche Platz für Kommunisten ist, fehlen sie vollständig. Eigentlich ist die VKP bedeutungslos und auch keine wirkliche Konkurrenz zu bestehenden kommunistischen Gruppen. Aber es gibt mehr Kommunisten, die nicht in einer Partei organisiert sind in Deutschland, als organisierte. Das ist eines der Dilemmata der deutschen Kommunisten. Und genau in dem Revier wildert die VKP und hat zwar kaum Zulauf. Der ist nicht berauschend, aber immerhin. Jetzt haben die vereinigenden „Kommunisten“ sogar ein Programm geschrieben und veröffentlicht. Ich habe den Eindruck, so stellt sich Klein-Fritzchen das Programm einer KP vor, mit Marxismus-Leninismus als Wissenschaft hat das nichts zu tun. Alles billiger Eklektizismus, mit vielleicht kommunistischen Fragmenten – mehr nicht. Man muss aber befürchten, dass sie trotzdem etwas Zulauf von guten Genossen bekommen. Immerhin bestimmte seit dem 20. Parteitag der KPdSU, also seit fast 60 Jahren der moderne Revisionismus die Richtung. Der hat eine Menge Unheil angerichtet, auch und vor allem in den Köpfen. Wie gesagt: Die Gruppe ist eigentlich nicht der Erwähnung wert. Das wir uns dennoch mit ihr beschäftigen hat den Grund: Ehe sie Unheil anrichten, wollen wir warnen. Noch bekommen sie in Deutschland kaum eine Hand voll zusammen und ihre „Internationale“ noch nicht einmal das. So soll es auch bleiben. Noch etwas: Werner kritisiert zum Schluss die VKP weil sie zum Boykott der Wahlen aufrief. Stattdessen empfiehlt er die Linkspartei als das geringere Übel. Er schreibt: „Die Linke ist im Moment die einzige Partei, die für eine Verbesserung der Lage der Werktätigen eintritt.“ Hier widerspreche ich ihm entschieden. Es gibt eine Redewendung: „Wahlen verändern nichts. Wenn sie denn etwas verändern würden, wären sie längst verboten.“ Und die Linkspartei hat überall dort, wo sie mit an der Regierung war, die Politik des Sozialkahlschlags mitgemacht. Weiter schreibt Werner: „Nichtwählern bedeutet aber, die Parteien des Monopolkapitals direkt zu unterstützen.“ Auch hier widerspreche ich Werner. Die Wahlen werden veranstaltet, um dem Volk vorzugaukeln, es könne etwas entscheiden und verändern. Das aber ist nicht der Fall. Wenn sich Kommunisten an Wahlen beteiligen, so geht es ganz profan darum, im Parlament an den Vorteilen für die Partei zu partizipieren (Wahkkampfzuschüsse, Diäten der Parlamentarier, die aber zum großen Teil der Parteikasse zu Gute kommen usw.). aber vor allem, weil man das Parlament zur Tribüne machen kann, von der man zum Volke spricht. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil und schließlich: Die Wahlkämpfe führen nebenbei und ungewollt von den bürgerlichen Parteien, zu einer Politisierung der Massen, die wir ausnutzen müssen und das geht nur, wenn wir uns an den Wahlkämpfen beteiligen. Das bedeutet aber nicht, dass wir uns an den Wahlen beteiligen müssen. Das ist allein Sache der Einschätzung der konkreten Situation der Klassenkämpfe. Ein Wahlboykott kann sehr sinnvoll sein. G.A.

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