Freitag, 12. April 2019
Massenhaft Festnahmen bei Gewerkschaftsdemonstration in Algier und demonstrative Drohgebärden des keineswegs neuen Regimes gegen die Freitagsdemonstrationen
Sowohl bei der Gewerkschaftsdemonstration am 10. April 2019 in der
Hauptstadt, als auch am Tag zuvor bei einer Demonstration der
Studierenden, gab es erstmals seit längerem massenhafte Festnahmen von
DemonstrantInnen. Alleine bei der Demonstration, zu der die im
unabhängigen Gewerkschaftsbund CSA zusammengeschlossenen 13
Einzelgewerkschaften als Abschluss eines landesweiten Streiktages
aufgerufen hatten, wurden 35 TeilnehmerInnen festgenommen, die auch am
Donnerstag noch nicht wieder frei gelassen wurden. Bei der
Demonstration der Studierenden am Tag zuvor waren es noch mehr
Festnahmen gewesen. In dem Bericht „Algérie: 35 délégués syndicaux
arrêtés à Alger“ von Younes Saâdi am 10. April 2019 bei Maghreb
Emergant wird von dem Polizeiüberfall auf die
Gewerkschaftsdemonstration berichtet, wobei AktivistInnen aus vier
Einzelgewerkschaften Opfer der Repression wurden. Das Regime, nach
Ernennung des „Interim-Präsidenten“ und der Festlegung eines
Wahltermins, will offenbar nun mit Gewalt durchsetzen, dass die
Proteste aufhören. Dafür sprechen nicht nur die konkreten Drohungen
gegenüber möglichen Demonstrationen am Freitag, sondern auch die
nebulösen Ausführungen insbesondere des Oberkommandierenden,
„ausländische Kräfte“ seien in Algerien aktiv… Siehe zur Repression
gegen die beiden Demonstrationen drei weitere aktuelle Beiträge,
inklusive eines kurzen Streikberichts vom Mittwoch, sowie einen
Beitrag über den Polizeiaufmarsch in Vorbereitung des Freitags
http://www.labournet.de/?p=147324
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