Freitag, 12. April 2019

„Wenn die jetzt versuchen, im Sudan eine Militärregierung 2.0 zu installieren, dann lautet die Antwort Revolution 2.0“ - ein Interview des LabourNet Germany



Nach fünf Tagen Dauer-Belagerung des Hauptquartiers der Armee in der  
Hauptstadt Khartum – in Nachbarschaft des Präsidentenpalastes gelegen  
– haben Kräfte, die bisher Bestandteil des Bashir Regimes gewesen  
sind, den Diktator abgesetzt. Die vieltausendfachen Freudenbekundungen  
darüber im ganzen Land nahmen gewaltig ab, als die militärische  
Übergangsregierung sich selbst im Fernsehen vorstellte und schon  
einmal für zwei Jahre im Amt bleiben wollte, inklusive Ausnahmezustand  
in den nächsten drei Monaten und einer nächtlichen Ausgangssperre.  
Durch die Vermittlung von zwei Lesern des LabourNet Germany konnten  
wir am Abend des 11. April 2019, genauer zwei Stunden vor Beginn der  
Ausgangssperre mit Hisham Boutawi telefonieren, der lange Jahre als  
Ingenieur bei der sudanesischen Eisenbahn gearbeitet hat und dort auch  
gewerkschaftlich aktiv war. Der 63 jährige Hisham (immer in der  
Hoffnung, die arabischen Namen und Bezeichnungen einigermaßen richtig  
zu treffen, trotz völliger Unkenntnis der Sprache) lebt in Omdurman,  
der zweitgrößten Stadt des Sudan, wie er selbst sagt, eigentlich ein  
besserer Vorort von Khartum. Und er mag nicht daran glauben, dass die  
ganzen Menschen im Sudan – „so wenig wie in Algerien“ – damit  
zufrieden sein werden, dass Gesichter ausgetauscht werden und das  
„System“ bleibt. Und legt Wert darauf, zu unterstreichen, dass er nur  
seine persönlichen Ansichten vertritt – die allerdings „im Prinzip  
jedenfalls viele teilen“. Eine zivile Übergangsregierung sei das, was  
er wolle, fasst er zusammen. Siehe das Interview von Helmut Weiss vom  
11. April 2019
http://www.labournet.de/?p=147320

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