Freitag, 12. April 2019

Der Streik an Polens Schulen geht weiter: Aber für die Prüfungen wurden 10.000 Streikbrecher mobilisiert



„Seit Montag fällt in Polen der Unterricht in mehr als der Hälfte der  
Schulen und Kindergärten aus. Grund ist ein schon lange angekündigter  
Streik der postkommunistisch gefärbten Lehrergewerkschaft ZNP, in der  
drei Viertel der polnischen Lehrer organisiert sind. Sie wird dabei  
von einer kleineren Gewerkschaft unterstützt. Die Lehrer kämpfen für  
30 Prozent mehr Lohn und bessere Unterrichtsbedingungen. Vom Streik  
distanziert hat sich die regierungsnahe Gewerkschaft «Solidarnosc»  
(Solidarität), der knapp jeder fünfte Lehrer angehört. (…) Die  
Gewerkschaft lehnt nämlich die von der Regierung in diesem Jahr zu  
Ende gebrachte Bildungsreform ab. Auch haben bekannte Gewerkschafter  
immer wieder die linke und liberale Opposition unterstützt und sind  
auf den Demonstrationen des «Komitees zur Verteidigung der Demokratie»  
aufgetreten. Dies alles hat zu einer Verhärtung der Fronten  
beigetragen. Leidtragende sind in erster Linie Zehntausende von  
Schülern, die seit Mittwoch ihre Abschlussprüfungen der Mittelstufe  
ablegen sollten. Die Examen stellen in Polen mit seinem allein auf  
Noten abgestützten Leistungskult die Weichen für die folgende  
obligatorische Oberstufe bis zum 18. Lebensjahr. Zur Auswahl stehen  
Lyzeen, Technika und Berufsschulen…“ – so die Skizze der Lage in dem  
Beitrag „Polens Lehrer streiken für bessere Löhne und gegen die  
konservative Bildungsreform“ von Paul Flückiger am 10. April 2019 in  
der NZZ, worin das Schwergewicht auf die politische Auseinandersetzung  
um die Bildungsreform gelegt wird. Siehe dazu auch aktuelle Meldungen  
über die Mobilisierung von Streikbruch und Gegenwehr der Streikenden,  
sowie einen Beitrag zur innergewerkschaftlichen „Debatte“ (samt  
Ausschlussdrohungen) bei Solidarnosc und einen Hintergrundbeitrag zur  
Entwicklung an Polens Schulen
http://www.labournet.de/?p=147322

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