Donnerstag, 19. Juli 2018

[Ankara] Protest der Angehörigen der Opfer von Soma: Von der Polizei  verhindert


„Am Mittwoch wurde das Urteil im Prozess gegen drei der 
Verantwortlichen des Grubenunglücks von Soma verkündet, bei dem vor 
vier Jahren 301 Bergleute auf tragische Weise ums Leben kamen. Im 
Verfahren gegen die Soma Kömür İşletmeleri A.Ş wurde der Werksdirektor 
zu 22 Jahren und sechs Monaten verurteilt. Geschäftsführer Can Gürkan 
soll lediglich für 15 Jahre ins Gefängnis, der Betriebsführer wurde zu 
18 Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. 37 weitere Verantwortliche 
wurden freigesprochen. Auf ihrer Suche nach Gerechtigkeit zogen die 
Hinterbliebenen der Bergleute heute in die Hauptstadt Ankara, um vor 
dem Hohen Rat der Richter und Staatsanwälte (HSK) gegen das milde 
Urteil zu protestieren. Da für den Protest der Hinterbliebenen keine 
Genehmigung des Gouverneurs vorlag, sind die Angehörigen der Bergleute 
von der Polizei attackiert worden. (…)Bei dem heutigen Protest setzte 
die Polizei gegen die Hinterbliebenen und ihren Rechtsbeistand sowie 
anwesende Journalist*innen Tränengas ein. Eine Person wurde nach 
Angaben vor Ort festgenommen. Um wen es sich dabei handelt, konnte 
noch nicht ermittelt werden. Auch eine Gruppe von Personen, die in 
Solidarität mit den Soma-Familien Parolen rief, wurde von der Polizei 
attackiert…“ – aus der Meldung „Polizei attackiert Hinterbliebene von 
Soma-Opfern“ am 16. Juli 2018 bei der ANF – worin auch noch die 
Drohungen von Erdogans anwesendem örtlichen Polizeichef berichtet 
werden. Siehe dazu zwei weitere aktuelle Beiträge
http://www.labournet.de/?p=58551

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen