Montag, 8. Oktober 2012

Griechenland: Streik am 26. September 2012

MASSENBETEILIGUNG AM STREIK IST DIE STARKE ANTWORT AUF DIE GEGEN DIE ARBEITER GERICHTETEN GRAUSAMEN MASSNAHMEN übersetzt von Jens-Torsten Bohlke Athen, 27. September 2012, KKE-Website. (auf Kommunisten-online am 8. Oktober 2012) – Ein großartiger massiver Streik wurde in Griechenland am Mittwoch, dem 26. September 2012, durchgeführt. Tausende Arbeiter überwanden die Einschüchterungen und die Drohungen der Unternehmer, die von den grausamen Maßnahmen hervorgerufenen Schwierigkeiten für das Leben der Arbeiterfamilien und Menschen aus dem einfachen Volk wie auch die Illusionen. Und sie traten in den Streik. Zehntausende Arbeiter nahmen an den Kampfdemonstrationen von PAME in mehr als 70 Städten in ganz Griechenland teil. In Athen und in Thessaloniki kam es zu Demonstrationen von PAME, die durch ihren bemerkenswerten Kampfgeist und die äußerst hohe Massenbeteiligung beeindruckten. Dies konnten sogar die eingeschworenen Gegenspieler von PAME nicht abstreiten. Es dauerte etliche Stunden, bis der Demonstrationszug den Syntagma-Platz in Athen überquert hatte. Zehntausende Arbeiter, Arbeitslose, Rentner, Migranten, Selbständige und Kleinhändler nahmen an den Kampfdemonstrationen von PAME im ganzen Land teil. Auch kennzeichnete ein hoher Grad an Beteiligung seitens der Jugendlichen diese Demonstrationen. Die beeindruckende Demonstration von PAME in Athen war das Ergebnis der Arbeit der Gewerkschaften, der Kampfkomitees an den verschiedenen Arbeitsstellen, der Volkskomitees in den Wohngebieten, die im Zeitraum zuvor Versammlungen, Treffen und Diskussionen in ihren Bereichen, in etlichen Fabriken, an den Arbeitsstellen und in den Wohngebieten organisiert hatten. Diese Tatsache zeigt die Stärkung der klassenbewussten Strömung innerhalb der Arbeiterbewegung. Sie deutet auf den Weg hin, welchen wir weiterhin beschreiten sollten. Vor der Demonstration wehrten die Streikposten von PAME an vielen Arbeitsstellen die Einschüchterungen an den zu Ghettos gewordenen Arbeitsstellen ab. Sie leisteten damit einen entscheidenden Beitrag zum Erfolg des Streiks. Die vorherrschenden Losungen der Streikbewegung waren „Keine weiteren Opfer für die Herrschenden - Wir können ohne Memoranden und außerhalb der EU leben“. Dieser Streik ist eine starke Antwort auf das in dieser Zeit von der Koalitionsregierung aus ND, PASOK und Demokratischer Linken zusammen mit der Troika beschlossene neue Massaker am Volk im Namen des zuvor erfolgten angeblich lebensrettenden Schuldenschnitts. Zur selben Zeit, wo die EU und der IWF miteinander zanken, wer aus dem möglichen neuen Schuldenschnitt den Nutzen ziehen wird, sind sie sich einig beim Vorgehen gegen das Volk. Mit dem neuen Sparpaket, welches darauf abzielt, die kapitalistische Erholungsphase und ihre Profite in der Zukunft abzusichern, fordern die Kapitalisten und die EU gegenwärtig die völlige Abschaffung der Branchentarifverträge. Sie fordern, daß die Löhne und die Gehälter einseitig von den Unternehmern und der Regierung beschlossen werden. Die Abschaffung des Mindestlohns und Mindestgehalts löst Besorgnis beim arbeitenden Volk im privaten und öffentlichen Wirtschaftsbereich insgesamt aus, denn es führt zur allgemeinen Absenkung bei den Löhnen und den Renten. Die 33% Zunahme bei den Fällen von Stempelgeldern aus den Sozialversicherungskassen, wie sie für den Altersrentenbezug erforderlich sind, bedeuten, daß das Rentenalter nicht bei 67 Lebensjahren liegt, wie es amtlich behauptet wird, sondern mit ca. 72 Lebensjahren erheblich höher ist, als nur mit der durchschnittlichen Lebenserwartung Schritt zu halten, wie es der Maastricht-Vertrag vorgibt. All jene, die ein Haus oder einen Laden besitzen, werden gnadenlos besteuert. Darüber hinaus werden dramatische Kürzungen bei den Sozialleistungen durch das Schließen und Zusammenlegen von Krankenhäusern durchgepeitscht. Neue Steuern werden zu den bisherigen Steuerlasten erhoben. Sie schalten den Strom bei denen ab, die die Rechnung nicht mehr zahlen können. Sie führen Gebühren ein, kürzen die Löhne, die Renten, die Leistungen und erhöhen die Preise auf alle Waren. „Wir haben niemals gesagt, daß wir die Dinge mit einem einzigen Streik umkehren werden. Die effektiven Kämpfe erfordern vor allem den Konflikt mit den kapitalistischen Unternehmern in den Schlüsselbereichen. Davor haben sie Angst“, sagte Giorgos Perros, Mitglied des Exekutivsekretariats von PAME in seiner Rede auf der zentralen Streikdemonstration von PAME. „Effektive Kämpfe, das heißt Konflikt und Bruch mit der EU. Sie wollen das nicht, weil es nicht den Interessen der Monopole dient. Wenn diese Herren derzeit behaupten, daß die Memoranden eine ineffektive Politik sind, dann sind sie scheinheilig und verlogen. Effektive Kämpfe, das heißt Verurteilung der rassistischen Nazi-Ansichten der „Goldenen Morgenröte“. An der Seite der altbekannten Gewerkschaftsbürokraten haben wir jetzt eine neue Generation von Bürokraten. Sie kommen aus denselben Brutstätten der Kompromisse und des Zurückzuckens angesichts mächtiger Interessen. Aber sie tragen neue Gesichter und pflegen neue Bräuche. Wir sprechen über die Gewerkschaftsbürokraten der „Unabhängigen Einmischung“ mit Zugehörigkeit zu SYRIZA. Nachdem sie jetzt reichlich spät den Bankrott der Mehrheit von GSEE und ADEDY mit angesehen haben, schwenken sie derzeit die Flagge des Kampfes. Eines Kampfes ohne Kosten. Eines Kampfes ohne Opfer. Sie halten Streiks für einfach nur einen Tag Lohnverlust und behaupten, daß wir neue Kampfformen außerhalb der Fabriken, der Dienstleistungen, der Arbeitsstellen finden müssen.“ Eine große Delegation des ZK der KKE mit Genossin Aleka Papariga als Generalsekretärin des ZK der KKE an ihrer Spitze nahm an der zentralen Demonstration von PAME teil. Genossin Aleka Papariga gab dort die folgende Stellungnahme ab: „Notwendig ist ein Neubeginn bei der Sammlung von Kräften, mit höheren Kampfformen und radikalen Forderungen für die Kämpfe, die effektiv geführt werden sollen. Das Volk muß daran glauben, daß ein Griechenland nach dem Austritt aus der EU, ein Griechenland mit dem Volk an der Macht das soziale Gedeihen gewährleisten und das Schlimmste verhindern kann. Glaubt das Volk dies nicht, dann werden die Parteien an der Macht sowie die Herrschenden und die vielen Manager des Systems die Oberhand haben, die das Volk schamlos betrügen.“ Die untergeordneten Vorfälle, welche insbesondere in den internationalen Medien überbetont werden, sollten das Ausmaß und die Forderungen der Streikmobilisierungen verdecken. Die KKE gab die folgende Verlautbarung ab: „Die enorme Mobilisierung der Polizei, um mit ein paar Dutzend vermummten Provokateuren fertig zu werden, die Festnahme von auch Schülern fernab der Innenstadt von Athen vom frühen Morgen an, das Nachspüren und das Spiel des „Draufschlagen und Losrennen“ Richtung Omonia-Platz zeigen das Bestreben der Regierung und der Einsatzinstrumente, das Volk einzuschüchtern. Es beweist auch, daß sie einen Plan zur Unterdrückung der Volksbewegung vorbereitet haben, auch wenn er nicht vollständig an diesem Tag beim Generalstreik und den mächtigen Demonstrationen von PAME in ganz Griechenland angewendet worden ist.“ Die nächsten Schritte sind seit dem Tag nach dem Streik in Vorbereitung. Das Volk steht in kämpferischer Bereitschaft für weitere Mobilisierungen in allen Bereichen und an den Arbeitsstellen bereit, um die Maßnahmen zu verhindern, welche zur Massenverelendung führen. Das Volk muß furchtlos seine Kämpfe noch weiter verstärken. Die arbeitenden Menschen müssen ihre derzeitige Sklaverei nicht länger hinnehmen. Quelle: http://inter.kke.gr/

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