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Frankreich ist in Europa ganz oben dabei, wenn es um die Frauenmordrate gibt.
Jetzt wurde wieder ein Mord an einer Frau bekannt. Und dass, obwohl sie Hilfe suchte, aber abgewiesen wurde. Bereits im September vergangenen Jahres trennte sich in eine Frau in Rennes von ihrem Mann, reichte die Scheidung an und erhob bei der Polizei eine Anzeige gegen ihren Ehemann wegen häuslicher Gewalt. Doch die Anzeige wurde von der örtlichen Polizei verworfen. Nun ist die Frau ermordet gefunden worden. Der Täter: Ihr Exmann.
"Eine Frau wird alle 48 Stunden umgebracht"
Kein Einzelfall in Frankreich laut einer Sprecherin einer Organisation gegen häusliche Gewalt. Laut ihr werden in Frankreich bis zu 90% der Beschwerden wegen häuslicher Gewalt von der Polizei nicht verfolgt. Und das, obwohl in Frankreich ein ernsthaftes Problem mit häuslicher Gewalt und Frauenmorden besteht. Und das, obwohl Präsident Macron sich als großer Feminist gebar, der sich weltweit für „Geschlechter-Gleichheit“ einsetzen will. Was er so laut durch die Welt posaunt, schafft er dennoch nicht mal in Frankreich zu erreichen. So wurden in Frankreich 2019 146 Frauen von ihren (Ex-)Partnern umgebracht, mehr als 40% von ihnen hatten sich zuvor an die Polizei gewandt. 2020 fiel die Frauenmord-Rate dann abrupt, dennoch wurden immer noch 90 Frauen umgebracht. Die Zahlen für 2021 sind noch nicht veröffentlicht, aber auch hier wird angenommen, dass der Ausnahmezustand für viele Frauen lebensbedrohlich ist. Zwar ließen der Ausnahmezustand und auch die damit verhängten Ausgangssperren Verbrechen wie Einbrüche oder Raub zurückgehen, jedoch auch Fälle von Vergewaltigung um 11% und häuslicher Gewalt um 9% ansteigen. Und mutmaßlich sind dies nur die Fälle, die die Polizei auch verfolgte – die Dunkelziffer ist also wie immer höher. Frankreich sieht zwischen dem Ausnahmezustand und dem Steigen der Gewalt gegen Frauen übrigens keinen Zusammenhang, sondern viel mehr einen Ausdruck eines stärkeren Selbstbewusstseins bei Frauen, die sich seit der „Me-Too“-Bewegung mehr trauen würden, die Gewalttaten anzuzeigen. Dennoch soll jetzt daran gearbeitet werden, ein Papier umzusetzen, das schon vor eineinhalb Jahren beschlossen wurde. Das sieht unter Anderem die Beschlagnahmung von Waffen vor, die Personen gehören, die wegen häuslicher Gewalt auffällig geworden sind. Dass zwischen diesem Papier und dem Rückgang der Frauenmorde liegt, wird jedoch von Seiten von Frauenorganisationen bezweifelt.
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