Die
Arbeiter der serbischen Firma Gose, die Schienenfahrzeuge herstellt,
streiken weil sie seit Anfang März keine Löhne mehr ausbezahlt bekommen.
Nachdem ein Deal mit den ehemaligen Eigentümern platzte, blockierten
sie am 13.6. eine Stunde lang den Bahnhof in Smederevska Palanka und
besetzten elf Waggons. Die Firma schuldet ihnen noch 85.000 €. Die
Arbeiter werden weiter streiken, bis sie ihre Löhne bekommen haben oder
die Firma in Konkurs geht.
Wir dokumentieren im Folgenden einen aus dem serbischen übersetzten Bericht zum Arbeitskampf von Gose:
„Ihr bekommt die Wagons nur, wenn wir die Platten umlegen!“
Die
Arbeiter der Schienenfahrzeugfabrik Gose blockierten am 13.6. eine
Stunde lang die Gleise des Bahnhofs Smederevska Palanka aus Protest,
weil die früheren Besitzer der Fabrik kein Geld für die Waggons die sie
herstellten bezahlten. Die Blockade dauerte von 10:00 bis 11:00 Uhr.
Die
Arbeiter organisierten Wächter, die am Bahnhof Tag und Nacht die
Waggons bewachten, sodass sie niemand stehlen kann, der sie zu ihrem
ehemaligen Eigentümer in die Slowakei zurückbringen kann, bis sie
bezahlen.
Die
Waggons standen seit 9.6. auf den Abstellgleisen der Fabrik. Nach
Versprechen der ehemaligen Eigentümer, die Schulden zu zahlen, wurden
die Waggons mit Erlaubnis des Streikkomitees zur Weiterfahrt
freigegeben.
„Nachdem
die 11 Waggons aus der Fabrik gefahren sind, hieß es von Seiten der
slowakischen Eigentümer, dass in einer Stunde 30.000 Dinar ausgezahlt
werden würden. Die Waggons wurden geräumt und als sie beim Zoll warten
mussten, wurde uns gesagt, dass das Geld erst käme, wenn die Waggons in
EU-Gebiet sind.“ - sagt Bojan Dordevic vom Streikkommitee.
Empört
darüber, dass der Deal nicht eingehalten wurde, entschieden sich die
Arbeiter dafür, in Gruppen Tag- und Nachtwachen zu übernehmen, um
weitere Diebstähle zu verhindern. Doch am Sonntag folgte der nächste
Versuch, die Waggons zu entführen.
„Mehrere
Leute bewachten die Waggons, als eine Lokomotive aus Velike Plana sich
näherte. Die Kollegen holten schnell Hilfe, und nach kurzer Zeit standen
100 Arbeiter bereit, um die Entführung zu verhindern.“ sagt Dordevic.
Andere Waggons standen fertig beladen auf den Abstellgleisen, aber es gab keine Einigung.
„Wir
haben versprochen, die Spuren nicht zu blockieren. Wir sind keine
Wilden, aber es scheint als wären sie welche. Wir und die Waggons sind
auf den Abstellgleisen. Wir dachten darüber nach, die Proteste zu
radikalisieren.“ sagten die Streikenden.
Der Generaldirektor von Gose Milutin Scepanovic bestätigt, dass ZOS „Trnava“ der Fabrik 85.000 € für die Waggons schuldet.
Wir
haben keine Garantie, dass sie die Waggons bezahlen, wenn sie in die EU
einreisen. Die Arbeiter haben jegliches Vertrauen in die Phrasen der
ehemaligen Eigentümer verloren. „Die Waggons erlitten Schäden ,
informierte uns die Zollverwaltung. Wir erwarten, dass die Waggons
wieder ins Lager kommen.“ sagt Scepanovic.
Seit
Anfang März wurden keine Löhne und Gesundheitsversicherungen mehr an
die Streikenden Arbeiter ausbezahlt. Die Arbeiter sagen sie werden den
Streik fortsetzen, wenn es sein muss bis zum Konkurs von Gose.
- Geschrieben von Ailin Ueber
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