Montag, 19. Juni 2017
Klage gegen die BRD von Angehörigen der NSU-Opfer
„Während sich der NSU-Prozess in München nach vier Jahren langsam dem
Ende nähert und sich derzeit vor allem um zwei Gutachten zur
Angeklagten Beate Zschäpe dreht, wird in Nürnberg ein zweites
Verfahren im Zusammenhang mit der rassistisch motivierten Mordserie
vorbereitet. Zwei Familien haben den Staat auf Schadenersatz verklagt
- Angehörige der beiden NSU-Mordopfer Enver Simsek und Ismail Yasar,
die mutmaßlich beide in Nürnberg von den Terroristen Uwe Mundlos und
Uwe Böhnhardt erschossen wurden. Einer der Kläger ist Abdulkerim
Simsek. Er war noch ein Kind, als sein Vater am 9. September 2000
ermordet wurde. Ein Bild habe sich seitdem in seinem Gedächtnis
festgesetzt: »Wie mein Vater schwer verletzt auf der Intensivstation
im Krankenhaus lag, mit den Schussverletzungen«, schildert er der
Deutschen Presse-Agentur. »Wie man uns gesagt hat, dass er sterben
wird.« Schon zu Jahresbeginn hat Simsek gemeinsam mit seiner Mutter
und seiner Schwester vor dem Landgericht Nürnberg die Klage gegen den
Staat eingereicht, genauer: gegen den Freistaat Bayern, den Freistaat
Thüringen und die Bundesrepublik Deutschland. Es geht um 50 000 Euro
für jedes Familienmitglied. Dasselbe fordert die Familie Yasar. Das
Nürnberger Gericht bestätigt auf Anfrage, dass beide Klagen »anhängig«
sind“ – aus dem Bericht „Angehörige von NSU-Opfern verklagen deutschen
Staat“ am 18. Juni 2017 in neues deutschland, worin auch noch über
mögliche weitere Klagen berichtet wird
https://www.neues-deutschland.de/m/artikel/1054463.angehoerige-von-nsu-opfern-verklagen-deutschen-staat.html
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