Die diese Tage im Indian Express
veröffentlichte Artikeserie, gepaart mit den Warnungen hochrangiger
Bullen und Geheimdienstler, sprechen eine klare Sprache: Die Reaktion
befürchtet einen Sprung in der Arbeit der Kommunistischen Partei Indiens
(maoistisch) im Westen Chhattisgarhs und den angrenzenden
Bundesstaaten.Grund hierfür ist ein angebliches Strategiepapier über die
Arbeit der Genossen, welches die Reaktion nach Gefechten beschlagnahmt
haben will.
Über den Inhalt und die Echtheit des
Dokuments kann viel spekuliert werden. Die Reaktion nimmt es
offensichtlich als Anlass, ihre Agenten und Kommandeure mit der Politik
und der Vorgehensweise von Kommunisten vertraut zu machen. Mehrere
Punkte – Direktiven an die Kader – werden angeblich direkt aus dem Dokument zitiert, von denen wir hier einige zusammengefasst und in Kürze wiedergeben wollen:
- In der Frage der Tageskämpfe sollen Kader auf die Kämpfe der Massen eingehen. Genaue (ökonomische) Analysen müssen hierfür erstellt werden.
- Es muss für das Vertrauen der breiten Volksmassen gekämpft werden.
- Neue Genossen müssen in der Politik und Arbeit der Partei unterrichtet werden. Die Sachen sollten nicht auf die Schnelle gemacht werden.
- Komitees auf Dorfebene müssen mit der Strategie und Politik des Volkskriegs vertraut gemacht werden.
- In der Agitation und Propaganda sollten Kommunikationsformen des Internets benutzt werden. Diese sind jedoch nur Komplement zu Flugblättern, Postern, Stellungnahmen und Bannern – Es darf sich nicht ausschließlich auf Computer basiert werden.
- In Auseinandersetzungen mit der Reaktion, sollte deren Kräfte nicht über lange Strecken verfolgt werden. Die Hauptkampfform sind Hinterhalte insbesondere mit Sprengfallen.
- Kader müssen mehr Anstrengung darauf verwenden, die Sprachen und Dialekte der verschiedenen Völker und Regionen zu lernen.
- Für die Sicherheit der Führung, sollten keine sehr neuen Rekruten an Treffen mit dieser teilnehmen.
Diese und andere Punkte werden in der
indischen Presse lanciert um die Bullen, Paramilitärs und Spitzel auf
ihren vorrückenden Feind einzuschwören. Ob das Dokument echt ist oder
nicht – das die Genossen ihre Arbeit entwickeln ist keine Erfindung der
Reaktion. Und ihre Angst ist vollkommen gerechtfertigt, gestehen sie doch selbst ein,
dass die Bedingungen für die armen und landlosen Bauern in Maharashtra,
Madhya Pradesh und Chhattisgarh die Hölle auf Erden sind - vergleichbar
mit den Bedingungen, wie sie in Bastar waren, bevor die KPI
(maoistisch) ihre Arbeit dort entwickelte.
Überall Kämpfen die Bauern, da sie nicht
mehr weiterleben können wie zuvor. Dies zeigen die Kämpfe die sich seit
Anfang Juni in Mandsaur entwickeln sehr eindrucksvoll.
Diese Kämpfe entwickelten sich im Bundesstaat Madhya Pradesh, also
einem der Bundesstaaten in denen die Genossen ihre Arbeit entwickeln
wollen und die KPI (maoistisch) hat diese Kämpfe unterstützt. Die Kämpfe
zeigen auch, dass die Reaktion den Bauern nichts zu bieten hat, außer
den immer gleichen Lügen und Kugeln, für all jene, die sich damit nicht
zufriedengeben. Deswegen werden auch keine noch so guten
Strategieanalysen über die Arbeit der Partei, keine noch so großen
Spitzelapperate und keine noch so blutrünstigen Sonderkommandos das
Fortschreiten des Volkskriegs aufhalten können.
- Geschrieben von cazi
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