Donnerstag, 8. Juni 2017

Mehr als eine halbe Million Kinder in Mexiko ohne Zugang zu Bildung


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Mexiko-Stadt. Nach Angeben mexikanischer Regierungsstellen haben rund 800.000 Kinder zwischen fünf und 15 Jahren in dem Land keinen Zugang zu schulischen Einrichtungen. In einem Bericht über Bildungsrückgang in Mexiko heißt es, dass das Sekretariat für öffentliche Bildung mehr als 1,5 Millionen Kindern zwischen drei und fünf Jahren keine Grundschulbildung garantiert. Experten des Programms “Integratives Mexiko“ schätzen, dass 13,4 Millionen Mexikaner und Mexikanerinnen, die vor 1982 geboren wurden, die Grundschule nicht beendet haben. Rund 5,9 Millionen Menschen mit Grundschulbildung hätten die weiterführende Schule nicht abschließen können.
Soziale Organisationen gehen davon aus, dass das niedrige Bildungsniveau insgesamt 35 Prozent der Bevölkerung beeinträchtigt. Experten zufolge ist der Bildungsrückstand auf historische Probleme zurückzuführen: Armut und der damit einhergehende Zwang, für die Ernährung der Familie zu arbeiten.  
Im Jahr 2015 waren in Mexiko 21,8 Millionen Personen über 15 Jahren von dem Bildungsrückstand im Land betroffen und konnten die Grundschule nicht abschließen, so ein Bericht des Nationalrats für die Bewertung der Politik der sozialen Entwicklung.
Hinzu kommt, dass laut der UN-Wirtschaftskommission für Lateinamerika und die Karibik (Cepal) die Einkommensungleichheit in Mexiko 2017 Rekordwerte erreicht hat. Ein Prozent der Familien des Landes besitzt ein Drittel des Reichtums – und das, obwohl sich zwischen 2004 und 2014 der Wohlstand in Mexiko mit einem realen Wirtschaftswachstum von durchschnittlich 7,9 Prozent pro Jahr verdoppelt hat.
Die Cepal kritisiert, dass die Wirtschaftsreformen der Regierung von Präsident Enrique Peña Nieto bisher nicht die erwartete Auswirkung auf das Wohlergehen der Bevölkerung haben. Die Strukturreformen müssten von sozialen Reformen von größerer Reichweite begleitet werden, hieß es von dieser Seite. Als Beispiele werden der Ausbau von Sozialleistungen und ein Grundeinkommen genannt. In dem Bericht drängt die Cepal auch darauf, einen schrittweisen Strukturwandel in Lateinamerika und der Karibik herbeizuführen, um hochwertige Arbeitsplätze und bessere Löhne zu schaffen sowie die Arbeitsproduktivität zu steigern.
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