Donnerstag, 2. März 2017
Hartz-IV und mehr: Depressionen und Passivität als gewolltes politisches Mittel
"Hartz-IV ist – in welcher Form auch immer – regelmäßig Thema in den
Medien und in der Politik. Doch wer nicht selbst betroffen ist,
schiebt es gern beiseite. Das ist nicht gut und nicht klug, denn
dahinter steht ein Prinzip, das jeden treffen kann – früher oder
später. Denn es handelt sich bei Hartz-IV um ein System, das weit
entfernt von Hilfe oder Förderung ist. Vielmehr belastet es die
Menschen, die davon abhängig sind, auf gravierende,
menschenverachtende Art und Weise. Durch Druck und Sanktionen – und
nicht zuletzt durch die finanzielle Abhängigkeit der Betroffenen -
werden Widerstand, Kreativität oder auch nur Individualität faktisch
Schritt für Schritt aufgelöst. Die Tatsache, dass so viele
Hartz-IV-Empfänger psychische Störungen aufweisen, ist daher kein
Zufall. (...) Statt Menschen ohne Arbeit mit mehr oder weniger
improvisierten und fachlich nicht ausreichenden „Wohltaten“
vermeintlich zu unterstützen, wäre es viel wichtiger, an die Ursachen
heranzugehen. Doch damit müsste das System Hartz-IV grundsätzlich in
Frage gestellt werden. Es ist nicht davon auszugehen, dass das auf
absehbare Zeit passiert, zumindest so lange nicht, wie die, die dieses
System mit zu verantworten haben, an den Schalthebeln der Macht
sitzen. Denn Hartz-IV ist längst zu einer Ideologie geworden, die den
Anspruch auf Vollkommenheit erhebt. Probleme oder Fehler werden auf
die Teilnehmer zurückgeführt, nicht auf die Ideologie an sich. Wie es
Ideologien an sich haben, sind Störungen stets auf Einwirkungen von
außen zurückzuführen, niemals auf die der Ideologie zugerechneten
Eigenschaften: Der Mensch als Kostenfaktor: Nicht mehr, eher
weniger..." Artikel von Tom Wellbrock vom 2. Februar 2017 bei den
Neulandrebellen
http://www.neulandrebellen.de/2017/02/hartz-iv-und-mehr-depressionen-und-passivitaet-als-gewolltes-politisches-mittel/
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