Donnerstag, 2. März 2017

Die Mauern oben, die Risse unten (und links).



Kommunique vom 14.02.2017


übersetzt von: Christine, RedmycZ
 
Februar 2017.

Das Unwetter auf unserem Weg.

Für uns Männer und Frauen, zapatistische Originalvölker gibt es das Unwetter, den Krieg bereits seit Jahrhunderten. Sie kamen mit dem Schwindel der vorherrschenden Zivilisation und Religion in unser Land. Damals haben Schwert und Kreuz unsere Menschen ausgeblutet.

Im Lauf der Zeit hat das Schwert sich modernisiert und das Kreuz wurde von der Religion des Kapitals entthront, aber unser Blut wurde weiterhin als Opfergabe an den neuen Gott gefordert: dieser Gott heißt Geld.

Wir widerstehen, wir widerstehen immer. Unsere Rebellionen wurden beim Machtkampf der Einen gegen die Anderen ausgebootet. Die Einen und die Anderen, immer die von Oben, forderten von uns zu kämpfen und zu sterben um ihnen zu dienen, sie forderten von uns Gehorsam und Unterwerfung mit der Lüge, dass sie uns befreien würden. Wie jene, von denen sie sagten und sagen, dass sie sie bekämpfen, kamen und kommen sie um zu befehlen. So kam es zu angeblichen Unabhängigkeiten und falschen Revolutionen, die vergangenen und die uns noch ins Haus stehen. Die Oben wechselten und wechseln seit damals ständig, um schlecht zu regieren oder darum zu kandidieren. Und in den Kalendern von einst und jetzt ist ihr Vorschlag derselbe: wir setzen unser Blut ein, während sie regieren oder so tun als ob.

Und damals wie jetzt vergessen sie, dass wir nicht vergessen.

Und immer ist die Frau unten, gestern und heute. Einschließlich im Kollektiv das wir waren und sind.

Aber die Kalender brachten nicht nur Schmerz und Tod für unser Völker. Als die Macht sich ausdehnte, schuf sie auch neue Verbrüderung im Elend. Wir sahen den Arbeiter und den Landarbeiter, die mit unserm Schmerz eins wurden und unter den vier Rädern des tödlichen Wagens des Kapitalismus liegen.

So wie die Macht im Lauf der Zeit voranschritt, so wuchs und wuchs das Unten, vergrößerte sich die Basis, über der die Macht Macht ist. Wir sahen dann, wie sich Lehrer, Studenten, Handwerker, kleine Unternehmer, Akademiker, etc. mit unterschiedlichen Namen aber denselben Leiden anschlossen.

Es reichte nicht. Die Macht ist ein exklusiver, ausschließender, auserlesener Raum. Und dann wurde das Anderssein auch offen verfolgt. Die Farbe, die Rasse, der Glaube, die sexuelle Präferenz wurden aus dem versprochenen Paradies ausgestoßen und die Hölle war ihre ständige Bleibe.

Dem folgte die Jugend, die Kindheit, das Alter. So hat die Macht die Kalender zur Materie der Verfolgung verwandelt. Alle Unten sind schuldig: weil sie Frau sind, Kind sind, jung sind, erwachsen sind, alt sind, weil sie Menschen sind.

Aber, durch die Ausdehnung der Beraubung, Unterdrückung und Diskriminierung hat die Macht auch den Widerstand…und die Rebellionen vergrößert. 

Wir sahen damals so wie heute, dass sich der Blick von Vielen, Männern, Frauen und AndereNerhob. Verschieden aber ähnlich in der Wut und in der Widerspenstigkeit. 

Die Macht weiß, dass sie nur auf Kosten der Arbeitenden das ist was sie ist. Sie braucht sie.

Auf jede Rebellion antwortet sie, damals wie heute, indem sie einige Wenige kauft und täuscht, die vielen anderen einsperrt und ermordet. Sie fürchtet nicht ihre Forderungen, es ist das Beispiel, welches Schrecken auslöst. 

Es reichte nicht. Durch die Beherrschung von Nationen suchte die Macht des Kapitals die Möglichkeit, die gesamte Menschheit unter ihr schweres Joch zu zwingen.

Auch das war nicht genug. Das Kapital möchte jetzt die Natur manipulieren, sie beherrschen, unterwerfen und ausbeuten. Zusammengefasst, sie zerstören.

Immer mit dem Krieg, auf ihrem zerstörerischen Vormarsch haben das Kapital, die Macht zuerst Lehen und Königreiche zerstört. Und auf diesen Ruinen errichteten sie Nationen.

Dann haben sie Nationen zerstört und auf den Trümmern die neue Weltordnung errichtet: einen großen Markt.

Die ganze Welt verwandelte sich in ein riesiges Lagerhaus für Waren. Alles wird verkauft und gekauft: das Wasser, der Wind, der Boden, die Pflanzen und die Tiere, die Regierungen, das Wissen, die Unterhaltung, die Wünsche, die Liebe, der Hass, die Menschen.

Aber auf dem großen Markt des Kapitals werden nicht nur Waren ausgetauscht. Die ´ökonomische Freiheit’ ist nur ein Trugbild, welches eine gegenseitige Übereinkunft zwischen Verkäufer und Käufer simuliert. Tatsache ist, dass der Markt auf Beraubung und Ausbeutung errichtet ist. Der Austausch ist der von Straflosigkeiten. Die Gerechtigkeit wurde zu einer grotesken Karikatur und auf ihrer Waage wiegt das Geld immer schwerer als die Wahrheit. Und die Stabilität dieser Tragödie die Kapitalismus heißt, hängt von Unterdrückung und Verschmähung ab.

Aber auch das reichte nicht. In der materiellen Welt kann man nicht vorherrschen, wenn man nicht über die Gedanken die Vorherrschaft hat. Das Aufoktroyieren mit den Religionen verstärkte sich und erreichte die Künste und Wissenschaften. Wie Kleidermoden entstanden und entstehen Philosophien und Religionen. Wissenschaft und Kunst kamen davon ab, das Besondere der Menschheit zu sein und platzierten sich im Regal des Weltsupermarktes. Das Wissen wurde Privateigentum, ebenso wie Freizeit und Vergnügen.

Das Kapital konsolidierte sich wie ein großer Shredder, indem es nicht nur die gesamte Menschheit als Rohmaterial zur Erzeugung von Waren verwendete, sondern auch das Wissen, die Künste ….und die Natur.

Die Zerstörung des Planeten, die Millionen der Vertriebenen, das Ansteigen der Verbrechen, die Arbeitslosigkeit, das Elend, die Schwäche der Regierungen, die Kriege die ins Haus stehen, sind nicht ein Ergebnis der Maßlosigkeit des Kapitals oder einer falschen Führung eines Systems, welches Ordnung, Fortschritt, Friede und Wohlstand versprach.

Nein, alles Elend ist die Essenz des Systems. Daraus ernährt es sich, darauf wächst es.

Zerstörung und Tod sind der Treibstoff der großen Kapitalmaschine.

Und alle Anstrengungen zur ´Rationalisierung´ ihrer Funktion um sie zu ´vermenschlichen´ waren in der Vergangenheit sinnlos, ebenso wie in der Gegenwart und in der Zukunft. Das Irrationale und Unmenschliche sind ihre Hauptbestandteile. Eine Reparatur ist nicht möglich. Das war früher auch nicht möglich. Und jetzt kann man nicht einmal mehr ihren kriminellen Schritt abschwächen.

Die einzige Form, die Maschine zum Stillstand zu bringen ist die Zerstörung.

Beim aktuellen Weltkrieg geht es um die Auseinandersetzung zwischen System und Menschheit.

Daher ist der antikapitalistische Kampf ein Kampf für die Menschheit.

Jene die noch immer vorgeben, das System zu ´reparieren´ oder zu ´retten´, bieten uns in Wirklichkeit einen massiven, globalen Selbstmord an, als posthumes Opfer an die Macht.

Aber im System gibt es keine Lösung.

Und es reichen weder der Schrecken, noch die Verurteilung, weder die Resignation und auch nicht die Hoffnung, dass das Schlimmste schon vorüber sei und die Dinge jetzt nur mehr besser werden können.

Nein. Tatsache ist, dass es schlimmer werden wird.

Wegen all dieser Gründe sowie jener, die jeder in seinem eigenen Kalender und in seiner eigenen Geographie hinzufügen kann, müssen wir widerstehen, rebellieren, müssen wir ´nein´ sagen, müssen wir kämpfen und uns organisieren.

Daher müssen wir den Wind von unten mit Widerstand und Rebellion, mit Organisation erheben.

Nur so werden wir überleben. Nur so wird es möglich sein zu leben.

Und nur dann – wie unser Wort vor 25 Jahren lautete – werden wir sehen, dass 
“Wenn der Sturm abebbt,
Wenn Regen und Feuer die Erde wieder in Ruhe lassen
Dann wird die Welt nicht mehr die Welt sein, sondern etwas Besseres.”

-*-

Der Krieg und die Mauern außen und innen.



Wenn früher das durch den Krieg verursachte Leiden Exklusiverbe der Welt von Unten war, erweitert er jetzt seine Misere.

In jedem Winkel des Planeten trachten Hass und Verachtung danach, Familien, ganze Comunidades, Nationen, Kontinente zu zerstören. Es ist nicht mehr nötig, ein Delikt begangen zu haben oder vermeintlich ein Krimineller zu sein, es reicht der Verdacht, Mensch zu sein.

Angeregt durch die Gier des großen Geldes, soll der aktuelle Albtraum von denen bezahlt werden, die darunter leiden. Die Grenzen sind nicht mehr nur punktierte Linien auf den Landkarten und Zollhäuser, jetzt sind sie Mauern aus Militär und Polizei, aus Zement und Ziegeln, aus Gesetzen und Verfolgungen. Auf der ganzen Welt von Oben wird die Menschenjagd verstärkt und in geheimen Wettbewerben gefeiert: Gewinner ist, wer die meisten ausweist, einsperrt, vertreibt, ermordet.

Wie wir bereits seit mehr als 20 Jahren sagen hat die neoliberale Globalisierung nicht das globale Dorf hervorgebracht, sondern die Zerstückelung und Auflösung der sogenannten ´Nationalstaaten´. Wir haben damals wie jetzt diesen Prozess den Namen gegeben, der ihn am besten beschreibt: ´Weltkrieg´ (der vierte nach unserem Verständnis).

Das einzige das sich globalisierte war der Markt und mit ihm der Krieg.

Für jene, die die Maschinen zum Funktionieren bringen und dafür sorgen, dass die Erde gebiert, waren und sind die Grenzen das was sie immer waren: Gefängnisse.

Unsere Behauptung hat seinerzeit, vor 2 Jahrzehnten, bei den internationalen Intellektuellen - gekettet an alte und abgelaufene Dogmen - ein belustigtes Lächeln hervorgerufen. Dieselben stottern heute angesichts einer frenetischen Realität und/oder probieren alte Rezepte aus oder sie wenden sich der aktuell modernen Idee zu, die hinter einer komplizierten theoretischen Ausarbeitung die einzige Wahrheit versteckt: sie haben nicht die geringste Ahnung was los ist, noch was kommen wird, noch, was dem aktuellen Albtraum vorangegangen ist.

Sie jammern. Das Gedankengut von Oben versprach ihnen eine Welt ohne Grenzen und das Resultat ist ein mit chauvinistischen Gräben vollgestopfter Planet.

Die Welt wurde nicht zu einer riesigen Megalopolis ohne Grenzen, sondern zu einem großen von einem Sturm geschüttelten Meer, etwas was noch nie in dieser Größe dagewesen ist. Darin, erleiden Millionen von Vertriebenen (die mit medienwirksamer Schamröte im Gesicht unter dem Namen ´Migranten´ zusammengefasst werden) in kleinen Schiffen Schiffbruch, in der Hoffnung, vom riesigen Schiff des großen Kapitals gerettet zu werden.

Aber nicht nur, dass es das nicht machen wird, das große Kapital, es ist hauptverantwortlich für das Unwetter, welches die Existenz der gesamten Menschheit bedroht.

Mit der ungeschickten Maske des faschistischen Nationalismus verlangen die Zeiten des rückständigsten Obskurantismus wieder Privilegien und Aufmerksamkeiten. Müde vom Regieren im Schatten zerstört das große Kapital die Lügen vom ´Bürger´ und von ´Gleichheit´ angesichts der Gesetze des Marktes.

Die Fahne mit ´Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit´, mit der der Kapitalismus seinen Weg als dominierendes System auf der ganzen Welt verbrämte ist nur mehr ein schmutziger Fetzen und wurde in den Müllkübel der Geschichte von Oben geworfen.

Endlich enthüllt sich das System und zeigt sein wahres Gesicht und Berufung. ´Immer Krieg, überall Krieg´, steht auf dem Emblem des hochmütigen Schiffes, welches in einem Meer aus Blut und Scheiße navigiert. Es ist das Geld und nicht die künstliche Intelligenz, welches gegen die Menschheit in der entscheidenden Schlacht kämpft: jene ums Überleben.

Niemand bleibt verschont. Weder der einfältige nationale Kapitalist, der vom Füllhorn träumte, welches ihm der offene Weltmarkt bescheren würde, noch die überlebende konservative Mittelklasse zwischen dem Traum, dass sie mächtig sei und der Realität, zur Herde des gerade im Amt befindlichen Schäfers zu gehören.

Ganz zu schweigen von der Klasse der Arbeiter in der Stadt und auf dem Land, unter noch schwierigeren Umständen, so das überhaupt noch möglich ist.

Und um das apokalyptische Bild zu vervollständigen, Millionen von Vertriebenen und Migranten, die sich an den Grenzen drängen, die plötzlich so echt wurden wie die Mauern welche auf Schritt und Tritt von Regierungen und Verbrechern aufgebaut werden. In der Weltgeographie der Kommunikationsmedien und der Social Media sind die Vertriebenen umherirrende Erscheinungen ohne Name oder Gesicht, nur eine statistische Ziffer die den Ort verändert.

Der Kalender? Nur ein Tag nach dem uns das Ende der Geschichte versprochen wurde, der feierlichen Erklärung der Überlegenheit eines Systems, welches jenen die arbeiten Wohlstand bringen würde, dem Sieg über den ´kommunistischen Feind´, der versuchte, die Freiheit zu beschneiden, Diktaturen aufzuerlegen und Armut zu schaffen, der versprochenen Ewigkeit, die alle Genealogien annullieren würde. Der gleiche Kalender, der gerade gestern ankündigte, dass die Weltgeschichte soeben begonnen hätte. Aber nein, das Ganze war nur der Auftakt zum schrecklichsten aller Albträume.

Der Kapitalismus bricht als Weltsystem zusammen und die großen Kapitäne wissen voller Verzweiflung nicht, wohin sie sich wenden sollen. Daher ziehen sie sich in die Schlupflöcher ihrer Herkunft zurück.

Sie bieten das Unmögliche an: die lokale Rettung gegen die Weltkatastrophe. Und der Unsinn verkauft sich gut bei einer Mittelklasse die sich bezüglich Einkommen mit denen von unten vermischt, aber ihre ökonomischen Mängel mit Beglaubigungen zur Rasse, Glaube, Farbe und Geschlecht ersetzen möchte. Die Rettung von oben ist angelsächsisch, weiß, gläubig und männlich.

Und außerdem, jene die von den Brosamen lebten, die vom Tisch des großen Kapitals abfielen, sehen voller Verzweiflung, wie auch gegen sie die Mauern aufgerichtet werden. Und das Unerhörteste, sie wollen die Opposition gegen diese Kriegspolitik anführen. So sehen wir die intellektuelle Rechte, wie sie Gesten des Missfallens macht und schüchterne und lächerliche Proteste versucht. Nein, die Globalisierung war nicht der Triumph der Freiheit. Sie war und ist die aktuelle Etappe von Tyrannei und Sklaverei.

Die Nationen sind keine mehr, auch wenn die jeweiligen Regierungen das noch nicht bemerkt haben. Die nationalen Fahnen und Wahrzeichen sehen schäbig und farblos aus. Zerstört durch die Globalisierung von oben, krank durch das parasitäre Kapital und mit der Korruption als einziges Zeichen der Identität, versuchen die nationalen Regierungen sich mit ungeschickter Eile selbst zu retten und streben die unmögliche Wiederherstellung dessen an, was sie einmal waren.

Im undurchlässigen Abteil ihrer Mauern und Zollämter, berauscht das System das gesellschaftliche Mittelmaß mit dem Opium eines reaktionären und nostalgischen Nationalismus, mit Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Sexismus und Homophobie als Rettungsplan.

Die Grenzen vermehren sich innerhalb aller Territorien, nicht nur jene, die die Landkarten zieren. Auch und vor allem jene, welche Korruption und das zur Regierung gewordene Verbrechen errichten.

Die postmoderne Goldgrube war nichts Anderes als ein vom Finanzkapital aufgeblasener Luftballon. Und die Realität kam um ihn aufzustechen: Millionen durch den großen Krieg Vertriebene füllen Land und Wasser, sie drängen sich vor den Zollämtern und machen Risse in die bestehenden Mauern und in die, die noch errichtet werden. Früher durch das große Kapital ermutigt, finden die Fundamentalismen fruchtbaren Boden für ihre Vorschläge zur Vereinheitlichung: ´aus dem Schrecken wird ein einheitliches Denken geboren werden, das Unsere´. Nachdem sie mit Dollar gefüttert wurde, bedroht die Bestie des Terrorismus das Haus ihres Schöpfers.

Und es ist dasselbe, sowohl in der Amerikanischen Union, wie in Westeuropa oder im neuzaristischen Russland, die Bestie krümmt sich und versucht sich selbst zu schützen. Rühmt dort (und nicht nur dort) plumpe Dummheit und Unwissenheit und verkörpert in den Regierenden den Vorschlag: ´lasst uns in die Vergangenheit zurückkehren´.

Aber nein. Amerika wird nicht wieder groß werden. Nie wieder. Noch das ganze System zusammen. Egal was die von Oben machen. Das System ist an einem Punkt angekommen, wo es kein Zurück gibt.

-*-

Gegen das Kapital und seine Mauern: alle Risse.



Die internationale Offensive des Kapitals gegen Rassen- und nationale Unterschiede, die den Bau von kulturellen, juristischen und aus Zement und Stahl bestehenden Mauern vorantreibt versucht, den Planeten noch mehr zu verkleinern. Sie möchten so eine Welt schaffen, wo nur jene Platz haben, die oben und unter sich gleich sind.

Es klingt lächerlich aber es ist so: um dem Unwetter zu widerstehen baut das System nicht Dächer zum Schutz, sondern Mauern als Versteck.

Diese neue Etappe des Krieges des Kapitals gegen die Menschheit muss mit organisiertem Widerstand und Rebellion begegnet werden, aber auch mit Solidarität und Unterstützung jener, deren Leben, Freiheit und Eigentum angegriffen wird.

Daher:

In Anbetracht dessen, dass das System unfähig ist, die Zerstörung aufzuhalten.

In Anbetracht dessen, dass Unten und links kein Platz sein darf für Konformismus und Resignation.

In Anbetracht dessen, dass es Zeit ist sich für den Kampf zu organisieren und der Moment gekommen ist ´NEIN´ zum Albtraum zu sagen, der uns von oben auferlegt wird.

Rufen die Kommission Sexta der EZLN Und die Zapatistischen Unterstützungsbasen auf:

I. Zur weltweiten Kampagne:

Angesichts der Mauern des Kapitals: Der Widerstand, die Rebellion, die Solidarität und die Unterstützung von unten und links.

Mit dem Ziel, zur Organisation und zum weltweiten Widerstand aufzurufen und zwar angesichts der Aggressivität des großen Geldes und seiner jeweiligen Vorarbeiter auf dem Planten, was bereits Millionen von Menschen auf der ganzen Welt ängstigt:

Rufen wir zur Organisation mit Autonomie auf, zu widerstehen und gegen Verfolgungen, Verhaftungen und Abschiebungen zu rebellieren. Wenn jemand gehen muss, dann sollen sie es sein, die von Oben. Jeder Mensch hat das Recht auf eine freie und würdige Existenz, dort, wo es ihm am besten erscheint und hat das Recht, für den Verbleib an diesem Ort zu kämpfen. Der Widerstand gegen Verhaftungen, Vertreibungen und Ausweisungen sind ein Muss, so wie es auch ein Muss ist, jene zu unterstützen die sich gegen die Ungerechtigkeiten auflehnen, unabhängig von den Grenzen.

Wir müssen all diesen Menschen wissen lassen, dass sie nicht allein sind, dass ihr Schmerz und ihre Wut auch aus der Ferne sichtbar sind, dass ihr Widerstand nicht nur begrüßt wird sondern auch unterstützt wird, sei es auch nur mit unseren kleinen Mitteln.

Wir müssen uns organisieren. Wir müssen widerstehen. Wir müssen ´NEIN´ sagen, gegen Verfolgungen, Ausweisungen, Gefängnisse, Mauern und Grenzen. Und wir müssen ´NEIN´ sagen zu den nationalen schlechten Regierungen die Komplizen dieser Politik des Schreckens, Zerstörung und Tod sind und waren. Von Oben werden keine Lösungen kommen, denn dort wurden die Probleme geboren.

Daher rufen wir die gesamte Sexta auf, sich zu organisieren, alle nach ihrer Zeit, ihrer Art, ihrer Geographie, um bei und mit Aktivitäten jene zu unterstützen, die gegen die Ausweisungen widerstehen und rebellieren. Sei das durch Hilfe damit sie in ihr Heim zurückkehren können, sei das durch die Schaffung von ´Zufluchtsstätten´ oder der Unterstützung von bereits bestehenden, sei es durch Rechtsberatung und -unterstützung, sei es mit Geld, sei es mit der Kunst und der Wissenschaft, sei es mit Festivals und Mobilisierung, sei es durch kommerziellen und medialen Boykott, sei es im Cyberspace, sei es wo immer und wie immer. Überall wo wir uns bewegen ist es unsere Aufgabe zu unterstützen und solidarisch zu sein.

Der Augenblick ist gekommen, wo wir Solidaritäts-Komitees mit der kriminalisierten und verfolgten Menschheit schaffen müssen. Heute mehr als jemals ist ihr Heim auch unser Heim.

Wir die wir Zapatist*innen sind, haben eine kleine Kraft und obwohl unser Kalender weit und tief ist, so ist unsere Geographie doch begrenzt.

Daher und um die zu unterstützen, die den Festnahmen und Deportationen widerstehen, hat die Kommission Sexta der EZLN vor einigen Wochen begonnen, Kontakte mit Individuen, Gruppen, Kollektiven und Organisationen aufzunehmen, die Anhänger der Sexta auf der ganzen Welt sind um herauszufinden, wie sie eine kleine Hilfe von unser erhalten können, damit dies die Basis ist um alle ihre Aktivitäten und Aktionen zugunsten der Verfolgten fortzusetzen oder zu starten.

Als ersten Schritt senden wir ihnen die künstlerischen Arbeiten, die von den zapatistischen Indigenen Männern und Frauen für das CompArte letztes Jahr geschaffen wurden, ebenso senden wir Bio- Kaffee, der von den indigenen zapatistischen Comunidades in den Bergen des Südostens von Mexiko angebaut wurde, damit sie durch den Verkauf dieses Kaffees künstlerische und kulturelle Aktivitäten realisieren können um dadurch Solidarität mit und Unterstützung der Migrant*innen und Vertriebenen zu konkretisieren, jene, die auf der ganzen Welt unter der Bedrohung ihres Lebens, ihrer Freiheit und ihres Eigentums leiden, hervorgerufen durch die fremdenfeindlichen Kampagnen der ultrarechten Regierungen auf der ganzen Welt.

Das wäre es fürs Erste. Natürlich denken wir über weitere Formen der Unterstützung und Solidarität nach. Die zapatistischen Frauen, Männer, Kinder und Alten, wir werden Euch nicht alleine lassen.

II. Wir laden auch die gesamte Sexta und alle Interessierten zum Seminar der kritischen Reflexion ´DIE MAUERN DES KAPITALS, DIE RISSE DER LINKEN´ vom 12. bis 15. April 2017 im CIDECI, UniTierra, San Cristobal de Las Casas, Chiapas, Mexiko ein.

Teilnehmende:

Don Pablo González Casanova.
María de Jesús Patricio Martínez (CNI).
Paulina Fernández C.
Alicia Castellanos.
Magdalena Gómez.
Gilberto López y Rivas.
Luis Hernández Navarro.
Carlos Aguirre Rojas.
Arturo Anguiano.
Sergio Rodríguez Lascano.
Christian Chávez (CNI).
Carlos González (CNI).
Comisión Sexta del EZLN.


In Kürze mehr darüber.

III. Wir berufen alle Künstler*innen zur zweiten Ausgabe des ´CompArte für die Menschheit´ mit dem Thema ´Gegen das Kapital und seine Mauern: alle Kuenste´ ein, welche weltweit und im Cyberspace stattfinden wird. Der ´reale´ Teil wird vom 23. bis 29.7.2017 im Caracol von Oventik und im CIDECI UniTierra stattfinden. Die virtuelle Ausgabe wird vom 1. bis 12. August 2017 im Netz erfolgen. In Kürze mehr darüber.

IV. Wir bitten Sie auch, allen Aktivitäten, zu denen der Nationale Indigene Kongress aufruft Ihre Aufmerksamkeit zu schenken, dies ist Teil seines eigenen Prozesses der Bildung des Indigenen Regierungsrates.

V. Wir berufen die Wissenschaftler*Innen der ganzen Welt zur zweiten Ausgabe der ´ConCiencias fuer die Menschheit´ mit dem Thema: ´Die Wissenschaften angesichts der Mauer´ ein, vom 26. bis 30. 12. 2017 im CIDECI-UniTierra in San Cristobal de las Casas, Chiapas, Mexiko und im Cyberspace. In Kürze mehr darüber.

Das ist nicht alles. Wir müssen widerstehen, wir müssen rebellieren, wir müssen kämpfen, wir müssen uns organisieren.

Aus den Bergen des Südostens von Mexiko

Subcomandante Insurgente Moisés.  |  Subcomandante Insurgente Galeano.
Mexiko, 14. Februar (auch der Tag unserer Toten) 2017.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen