Donnerstag, 2. März 2017

Demo gegen (Wald-)Großgrundbesitzer und Militärintervention in Chile

Im Januar wurden in der chilenischen Region Arancuania von den ansässigen Großgrundbesitzern mehrere Feuer gelegt um die lokalen Mapuche-Gemeinden buchstäblich auszuräuchern. Unter dem Vorwand, das Feuer zu bekämpfen und "die Sicherheit der Menschen zu gewährleisten" marschierte das Militär mit Hubschrauben und schweren Waffen in das Gebiet ein. Dabei wurden auch in Gemeinden wie die der Mapulwe einmarschiert, in deren Nähe nicht einmal Brände tobten. Anfang Februar fand deswegen eine Demonstration in Solidarität mit den Mapuche-Gemeinden und gegen die Militärintervention sowie die (Wald-)Großgrundbesitzer statt. Im folgenden Dokumentieren wir eine Übersetzung des in der Zeitung Das Volk erschienen Berichts von der Demonstration.
Ab 19 Uhr sammelten sich die Teilnehmer der von der Front der revolutionären Studenten und des Volkes [FERP] ausgerufenen Demonstration an der Kreuzung Alameda Ecke Ahumada Promenade. Gegen 19:45 entrollten die Teilnehmer ein Transparent auf dem "Nieder mit der Militärintervention und den Waldgroßgrundbesitzern! Es lebe die Revolution! FERP" zu lesen war.
Danach ergriff eine Genossin, das Megaphone in der Hand, das Wort um zu erklären, dass die Ursache für die Feuer das Vorhandensein der Wälder in der Hand der Großgrundbesitzer und des Staates ist, welche anstelle das Feuer zu bekämpfen, einen neuen Ansturm auf das Land der Mapuche durchgeführt haben; Unter dem Vorwand das Feuer zu bekämpfen, sind sie mit vorgehaltener Waffe in die Gemeinden gekommen, um diese in ihrem gerechten Kampf für Land und Selbstbestimmung zu terrorisieren. Abschließend wurde die Frage aufgeworfen "welches Feuer mit Waffen und Schüssen gelöscht wird?". So kam es, dass, als die Massen die Demonstration nach dieser Rede anfingen, die Parole "Die faschistischen Bullen sind die Terroristen!" gerufen wurde.
Die Demonstration ging entlang der Ahumeda Promenade, auf der sich weitere Personen anschlossen, während andere zuschauten und ihre Solidarität kundtaten, nach einem Flugblatt fragten, usw.
Bei der Ankunft am Plaza de Armas wurde wiederum für die Massen noch einmal der Grund für die Aktion deutlich gemacht und die Demo bewegte sich weiter bis zur Puente Promenade, wo es entlang einer Zweigstelle der BCI [Kredit- und Investmentbank] ging (jenes Bank-Monopolkapitals, das uns erwürgt) und Flaschen mit Farbe und Steine geworfen wurden. Die Aktion wurde angefeuert durch Rufe von "Wehrt euch, kämpft, das ist die Pflicht der Studenten!".
Auf diese Art endete die Demonstration auf einer Kreuzung in Mapocho mit der Stilllegung des Verkehrs und dem Anzünden von Barrikaden, woraufhin die Bullen der Sondereinsatzkräfte mit Bullenwannen, Wasserwerfern und einem Räumpanzeranrückten. Bei ihrer Ankunft wurden sie mit allem was zur Verfügung stand - Flaschen mit Farbe, Steinen und Stöcken- begrüßt. Die Bullen der Sondereinsatzkräfte nahmen drei Leute fest und brachten sie auf das Erste Polizeikommissariat. Selbst in ihrer Übermacht wurden sie von den Menschen denunziert, welche sie, ohne Furcht, anschrien: "Feiglinge! Warum nehmt ihr nicht die Handlanger der Waldgroßgrundbesitzer fest, die die Feuer legen!“
Wir wollen diese couragierten Aktivitäten der Genossen und diese Manifestation der praktischen Solidarität mit den Mapuche-Gemeinden die um ihr Land kämpfen besonders hervorheben.

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