Im Januar wurden in der chilenischen
Region Arancuania von den ansässigen Großgrundbesitzern mehrere Feuer
gelegt um die lokalen Mapuche-Gemeinden buchstäblich auszuräuchern.
Unter dem Vorwand, das Feuer zu bekämpfen und "die Sicherheit der
Menschen zu gewährleisten" marschierte das Militär mit Hubschrauben und
schweren Waffen in das Gebiet ein. Dabei wurden auch in Gemeinden wie
die der Mapulwe einmarschiert, in deren Nähe nicht einmal Brände tobten.
Anfang Februar fand deswegen eine Demonstration in Solidarität mit den
Mapuche-Gemeinden und gegen die Militärintervention sowie die
(Wald-)Großgrundbesitzer statt. Im folgenden Dokumentieren wir eine
Übersetzung des in der Zeitung Das Volk erschienen Berichts von der Demonstration.
Ab 19 Uhr sammelten sich die Teilnehmer der von der Front der revolutionären Studenten und des Volkes
[FERP] ausgerufenen Demonstration an der Kreuzung Alameda Ecke Ahumada
Promenade. Gegen 19:45 entrollten die Teilnehmer ein Transparent auf dem
"Nieder mit der Militärintervention und den Waldgroßgrundbesitzern! Es
lebe die Revolution! FERP" zu lesen war.
Danach ergriff
eine Genossin, das Megaphone in der Hand, das Wort um zu erklären, dass
die Ursache für die Feuer das Vorhandensein der Wälder in der Hand der
Großgrundbesitzer und des Staates ist, welche anstelle das Feuer zu
bekämpfen, einen neuen Ansturm auf das Land der Mapuche durchgeführt
haben; Unter dem Vorwand das Feuer zu bekämpfen, sind sie mit
vorgehaltener Waffe in die Gemeinden gekommen, um diese in ihrem
gerechten Kampf für Land und Selbstbestimmung zu terrorisieren.
Abschließend wurde die Frage aufgeworfen "welches Feuer mit Waffen und
Schüssen gelöscht wird?". So kam es, dass, als die Massen die
Demonstration nach dieser Rede anfingen, die Parole "Die faschistischen
Bullen sind die Terroristen!" gerufen wurde.
Die Demonstration
ging entlang der Ahumeda Promenade, auf der sich weitere Personen
anschlossen, während andere zuschauten und ihre Solidarität kundtaten,
nach einem Flugblatt fragten, usw.
Bei der Ankunft
am Plaza de Armas wurde wiederum für die Massen noch einmal der Grund
für die Aktion deutlich gemacht und die Demo bewegte sich weiter bis zur
Puente Promenade, wo es entlang einer Zweigstelle der BCI [Kredit- und
Investmentbank] ging (jenes Bank-Monopolkapitals, das uns erwürgt) und
Flaschen mit Farbe und Steine geworfen wurden. Die Aktion wurde
angefeuert durch Rufe von "Wehrt euch, kämpft, das ist die Pflicht der
Studenten!".
Auf diese Art
endete die Demonstration auf einer Kreuzung in Mapocho mit der
Stilllegung des Verkehrs und dem Anzünden von Barrikaden, woraufhin die
Bullen der Sondereinsatzkräfte mit Bullenwannen, Wasserwerfern und einem
Räumpanzeranrückten. Bei ihrer Ankunft wurden sie mit allem was zur
Verfügung stand - Flaschen mit Farbe, Steinen und Stöcken- begrüßt. Die
Bullen der Sondereinsatzkräfte nahmen drei Leute fest und brachten sie
auf das Erste Polizeikommissariat. Selbst in ihrer Übermacht wurden sie
von den Menschen denunziert, welche sie, ohne Furcht, anschrien: "Feiglinge! Warum nehmt ihr nicht die Handlanger der Waldgroßgrundbesitzer fest, die die Feuer legen!“
Wir wollen diese
couragierten Aktivitäten der Genossen und diese Manifestation der
praktischen Solidarität mit den Mapuche-Gemeinden die um ihr Land
kämpfen besonders hervorheben.
- Geschrieben von cazi
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