Montag, 21. Dezember 2015
Polizei und Polizeistaat
a) Körperverletzung in Herford: Staatsanwaltschaft klagt Polizisten an
– Prügelskandal bei Verkehrskontrolle
Mehrfach schlägt ein Polizist auf Hüseyin E. bei einer
Verkehrskontrolle in Herford ein - aufgezeichnet wird der Vorfall aus
einem Streifenwagen. Neue Details in einem Bericht lassen vermuten,
dass der Fall vertuscht werden sollte. Artikel von Detlef Schmalenberg
im Kölner Stadtanzeiger online vom 10.12.2015
http://www.ksta.de/nrw/-sote-pruegelskandal-polizei,27916718,32898554.html
Aus dem Text: "… Die angeklagten Polizisten hatten ursprünglich
behauptet, aus Notwehr gehandelt zu haben. Sie zeigten Hüseyin E. und
seinen Cousin, der mit im Auto saß, wegen Widerstandes gegen
Vollstreckungsbeamte an. Prompt kam es zur Anklage, die vor Gericht
jedoch platzte. Wie sich herausstellte, hatte die Staatsanwaltschaft
Bielefeld noch nicht einmal das Beweisvideo angeschaut. Die zuständige
Dezernentin hatte sich lediglich auf 53 Standbilder verlassen, die ein
Beamter der Polizeibehörde in Herford zusammengestellt hatte. Auf den
Bildern wirkte es so, als würde E. die Polizisten angreifen…"
b) Dortmund: Polizei bezahlt Facebook gegen Fußball-Fans?
"In jeder Behörde gibt es Stellen, die für die Öffentlichkeitsarbeit
zuständig sind. So auch bei der Polizei. Die Pressestellen der
Polizeibehörden informieren über Einbrüche, Unfälle, Schlägereien und
Großeinsätze. Und das ist auch gut so. Die Pressearbeit der Polizei
ist wichtig, um die Bevölkerung zu informieren. Das geschieht
mittlerweile ganz direkt zum Beispiel über Facebook und Twitter. Dass
die Polizei aber an Facebook zahlt, um ihren Beiträgen eine höhere
Reichweite zu geben ist, ungewöhnlich. Wenn es sich bei dem
„gesponserten“ Beitrag auch noch um polizeiliche Maßnahmen im Rahmen
eines Fußballspiels handelt, dann sollte man genauer hinschauen…"
Beitrag von Sebastian Weiermann bei den Ruhrbaronen vom 11. Dezember
2015
http://www.ruhrbarone.de/118569-2/118569
Aus dem Text: "… Nun sind Ultras nicht immer ganz freundliche
Gesellen, und es ist vorstellbar, dass sich die Ereignisse so
zugetragen haben, wie die Polizei sie schildert. Trotzdem bleibt die
Frage, warum die Dortmunder Polizei Steuergelder dafür ausgibt, ihre
Pressemitteilung mit dem Titel „Dortmunder Ultras greifen Polizisten
an – mehr als 200 Personen festgesetzt und überprüft“ zu bewerben.
Facebook-Postings zu bewerben, verspricht eine höhere Reichweite.
Dieser Artikel würde für einen Betrag von 28€ bis zu 20.000 Nutzer
erreichen, für 100€ wären es bis zu 74.000 Menschen auf Facebook, die
sie erreichen würden. Dass die Polizei ausgerechnet einen Beitrag zu
einem Fußballspiel, und dort zur Festsetzung von gewalttätigen Ultras,
durch Zahlungen an Facebook größere Reichweite verschafft, kann in
einem größeren Kontext gesehen werden…"
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