Die Leiden des Krieges
„Wenn doch nur mehr Leute dieses Buch lesen würden…",
dachten die Teilnehmer des AK-Welt-Literatur nach der Lektüre des
Roman mit dem Titel „Die Leiden des Krieges“ des vietnamesischen
Autors Bao Ninh. Es handelt sich um die Geschichte eines jungen
Mannes, der zehn Jahre lang am Krieg gegen die Besatzung durch die
Amerikaner teilgenommen hat und als einer von wenigen überlebt hat.
In dem Buch mit autobiographischem Hintergrund schreibt der
ehemalige Soldat Kien in langen, schweren Nächten seine
traumatischen Erlebnisse nieder, versucht, sie aus sich heraus
zuschreiben. Seine schlimmen Träume und ebenso die ungelebten Träume
von Liebe und Frieden begleiten ihn ein Leben lang. – Er war
freiwillig in den Krieg gezogen mit dem Ideal, die Gesellschaft zu
verändern. Doch nach dem Krieg findet er sich in dieser, so wie sie
– anders als erwartet - geworden ist, nicht zurecht.
Ein packender, ausgezeichnet geschriebener Roman, von dem wir uns
wünschen, dass ihn viele Menschen, Jung und Alt, bei uns gerade in
diesen Zeiten lesen, weil er deutlich macht, wie Krieg einfach nur
Leben zerstört, einschließlich das derjenigen, die überleben. Die
Generationen vor uns haben in unserem Land ihre traumatischen
Erlebnisse nur mangelhaft bewältigt. Nicht Verharmlosung und
Verdrängung, sondern Bewusstmachung der erwartbaren Folgen von
Krieg sind notwendig,
Bao Ninh: Die Leiden des Krieges. Roman. Aus dem Vietnamesischen
von Günter Giesenfeld, Marianne Ngo und Nguyen Ngoc Tan.
Mitteldeutscher Verlag, Halle 2014. 320 S., Euro 24,95.
Flucht und Emigration
Wir möchten auf ein weiteres Buch hinweisen, auf das wir in letzter
Zeit aufmerksam geworden sind:
Erich Maria Remarque, Die Nacht von Lissabon. Kiwi-Taschenbuch.
2013 (15). 8,99 €
Bei seiner Lektüre kann man anhand des Schicksals von Juden und
anderen Emigranten während der Nazi-Herrschaft nachvollziehen, was
es bedeutet, ein Flüchtling zu sein.
Der
Arbeitskreis Welt-Literatur der AGF
Der AK Weltliteratur trifft sich in der Regel jeden 4. Dienstag im
Monat
das nächste Mal am Dienstag, 22.12.2015 um 10.30h (dann wieder am
26.1.2016)
im Café Basilika (Konstantinplatz 10 in Trier). Interessierte sind
herzlich eingeladen.
Kontakt: Gertrud Schwarzenbarth Tel. 0651/1706049
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