Sonntag, 8. Februar 2015
Zur dritten Verhandlungsrunde in Mülheim: Warnstreik der IGM
Essen (Korrespondenz), 07.02.14: Bis zu 10.000 Metallerinnen und Metaller (1) waren nach Angaben der IG Metall am gestrigen Freitag nach Mülheim an der Ruhr gekommen. Ihr Ziel: der tagenden dritten Verhandlungsrunde zeigen, dass es ihnen Ernst ist mit der Forderung nach 5,5 Prozent Lohnerhöhung sowie den Forderungen nach Altersteilzeit bzw. Bildungsteilzeit.
Die IG Metall hatte mit 60 Bussen dafür gesorgt, dass nicht nur Siemens-Kolleginnen und Kollegen aus allen NRW-Standorten kommen konnten - aus Bielefeld bis Mönchengladbach, Köln (stark: die Ford-Azubis) bis Münster, Siegen, Gelsenkirchen und eine starke Abteilung aus Mülheim und Oberhausen.
Vor allem die Pläne der Siemens-Geschäftsführung wurden angeprangert: Nach einem Jahresgewinn mit 5,5 Mrd. Euro will die Konzernspitze jetzt 1 Mrd. Euro einsetzen, um bundesweit 3.300 Arbeitsplätze abzubauen Weltweit sind insgesamt 7.800 Kollegen betroffen! Davon allein in Mülheim bis zu 400 der dort beschäftigen 4.800 Beschäftigten. Gleichzeitig investiert Siemens in die umweltzerstörerische „Fracking“-Technologie.
Die IGM-Vertreter der Tarifkommission hatten sich die Altersteilzeit bzw. die Bildungsteilzeit als Hauptargumente ausgesucht. Die Forderung nach 5,5 Prozent Lohnerhöhung spielte bei ihnen kaum eine Rolle. Umso wichtiger war die Zusage der MAN-Belegschaft, nicht in Konkurrenz zu den Siemensianern zu stehen, auch wenn das die Konzernspitzen so gerne behaupten, sondern den Siemensianern ihre volle Solidarität zu versichern!
Dies war erst ein Warnstreik – aber die Belegschaften sind bereit, auch eine härtere Gangart einzuschlagen: Jetzt geht es um die volle Durchsetzung der aufgestellten Forderungen!
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