Montag, 17. November 2014

Ukraine: Die Söldner Europas: Für welche „Sache“ kämpfen sie?

STIMME RUSSLANDS vom 15 Oktober 2014 Erst vor kurzem platzierte der deutsche Nachrichtensender N-TV auf seiner Internetsite ein recht bemerkenswertes Geständnis: „Die Anschuldigungen Moskaus, dass in der Ukraine Faschisten ihr Unwesen treiben und Russen bedrohen, sind nicht völlig unbegründet. Im ‚Asow-Bataillon‘ kämpfen sogar Ausländer dafür, den ‚weißen Mann‘ in dem Land zum Sieg zu führen.“ In diesen Tagen erzählte ebenso die Zeitung „Deutsche Wirtschafts-Nachrichten“, deren Publikation jetzt auch andere Massenmedien zitieren, ausführlich von der Teilnahme europäischer Söldner an den militärischen Auseinandersetzungen auf dem Territorium der Ukraine. In der Ukraine befinde sich eine große Zahl von Söldnern aus den Ländern Europas, stellte insbesondere die Zeitung „Deutsche Wirtschafts-Nachrichten“ unter Berufung auf Nachrichtenagenturen der Welt fest. Es handelt sich um jene Söldner, die auf Seiten von Kiews Militärstrukturen kämpfen. Wie es heißt, sollen sich darunter Vertreter Frankreichs, Polens, Italiens, Spaniens, Dänemarks, Schwedens und der Staaten des Baltikums befinden. Allerdings bemerkt die Zeitung, es sei unklar, wer diese Söldner finanziere. Dass diese Leute ihre Geldgeber besitzen, weckt weder bei den Journalisten des genannten Blatts noch bei Experten Zweifel. Wer diese Geldgeber sind, das ist tatsächlich eine offene Frage. Aber ist es denn so wichtig, den Namen eines konkreten Oligarchen oder einer Organisation zu erfahren, die mit der Entfachung des Konflikts in der Ukraine ihre eigenen politischen oder kommerziellen Ziele verfolgen? Wichtig ist etwas anderes, und zwar die Tatsache, dass die Führung der EU-Staaten und der Nato um die Teilnahme ihrer „hauseigenen“ Neonazis am Ukraine-Konflikt weiß und gewiss auch sieht, dass im europäischen Raum die Anwerbung von Landsknechten für den Einsatz in der Ukraine voll im Gange ist. Ein solcher Rekrutierer, den zum Beispiel die Zeitung „Deutsche Wirtschafts-Nachrichten“ erwähnt, ist der 47-jährige Franzose und ehemalige Fallschirmjäger Gaston Besson. Zuvor hatte eine andere deutsche Zeitung – die „Frankfurter Rundschau“ – von ihm erzählt. Dort heißt es, er sei „in Sachen Krieg ein ‚alter Hase‘“. Der in Thailand geborene Besson habe seine Feuertaufe in Indochina erhalten, Anfang der 1990er Jahre habe er im ehemaligen Jugoslawien in den Reihen der Nationalisten gegen die Serben gekämpft. Später habe er sich in Kroatien niedergelassen, das er vor kurzem verlassen habe, um sich an eine neue „Front“ zu begeben – die ukrainische. Und so ist es kaum erstaunlich, dass er gerade im Bataillon „Asow“, dessen Symbol der „Wolfshaken“ ist, der die Standarten einiger SS-Divisionen in Hitlers Reich schmückte, neue Freunde gefunden hat. Von dort verbreitet Besson jetzt über die sozialen Internet-Netzwerke Einladungen, sich dem Bataillon „Asow“ anzuschließen. Er warnt, dass es keine Bezahlung geben würde. Dem fügte er aber hinzu, dass dem eintreffenden Freiwilligen in Kiew ein Englisch sprechender Dolmetscher, Unterkunft und Unterhalt zu Verfügung gestellt würden, dann würde man ihn zum Standort des Bataillons im Südosten bringen. Wie Besson sagte, suche er Leute, denen es um „Ideale“ gehe. Um welche – davon zeugt allein schon das erwähnte SS-Symbol des Bataillons. Was die Worte betrifft, es gebe keine Bezahlung, so glaubt kein einziger Experte an die Uneigennützigkeit der Söldner. Nach den vorhandenen Angaben erhalten sie alle ein Entgelt, und zwar ein recht beträchtliches. Wie die US-amerikanische Ausgabe „The Labor Educator“ schreibt, erreiche das durchschnittliche Einkommen eines Söldners aus den USA 140 000 Dollar. Davon, dass es in der Ukraine auch Söldner aus den USA gibt, war bereits die Rede. Und wie der polnische Politiker Mateusz Piskorski, Direktor des Europäischen Zentrums für geopolitische Analyse, sagte, würden in den Reihen der ukrainischen Armee auch ehemalige Angehörige der polnischen Sondereinheit „GROM“ kämpfen und pro Tag 500 Dollar erhalten. Allerdings wahre das polnische Ministerium für Nationale Verteidigung diesbezüglich Stillschweigen, bemerkte Piskorski. „Wir sind keine Söldner. Wir sind unbezahlte Freiwillige, die für die rechte Sache kämpfen“, zitierte die Worte von Gaston Besson unlängst das Internet-Portal „Eurasianet.org“. Worin diese „rechte Sache“ besteht, das konkretisierte im Interview für BBC der Söldner aus der Schweiz – der Scharfschütze Mikael Skillt. Er sagte, er sei in die Ukraine gefahren, um für die Reinheit der „weißen Rasse“ zu kämpfen. Die Bürger des Ostens der Ukraine scheinen für ihn offenbar „Untermenschen“ zu sein. Wie übrigens auch für die ukrainischen Neonazis. Professor Anatoli Zyganok vom Institut für politische und militärische Analyse sieht keine schnelle Regelung des Konflikts in der Ukraine. „In der Ukraine wird ein nazistischer Staat aufgebaut, und ein Teil der Europäer unterstützt das“, sagt Professor Zyganok. „Wer unterstützt ihn? Eben jene Schirmherren der Neonazis, die sich in Deutschland, in Frankreich, in Schweden befinden. Es handelt sich um ein sehr ernstes Problem, und es wird Jahre brauchen, es zu lösen, weil ein blutiger Konflikt nicht schnell zu regeln ist.“ Unlängst wurde im Netz YouTube das Interview eines weiteren Legionärs aus dem Bataillon „Asow“ verbreitet – des 53-jährigen Italieners Francesco Fantona, ehemals Manager eines Autosalons. Der Italiener erklärte darin Folgendes: „Von einer solchen Prüfung habe ich mein Leben lang geträumt. Hier ist kein Platz für Gefühle. Das ist Krieg, und ich bin hier, um zu töten.“ Wie Klaus Mathiesen, der an der Akademie für Verteidigung Dänemarks unterrichtet, sagte, würden jene Söldner, die aus der Ukraine zurückkehren, für ihre Länder nicht minder gefährlich sein als jene Söldner, die aus Syrien zurückkehren. Die Militärexperten sehen eine solche Gefahr. Die Politiker in Europa scheinen sie, nach allem zu urteilen, bisher noch nicht zu sehen. Siehe: http://german.ruvr.ru/2014_10_15/Die-Soldner-Europas-Fur-welche-Sache-kampfen-sie-7932/

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