Samstag, 1. Februar 2014
Anhaltelager-Profite und G4S: Prison ain’t nuttin but a private stock!
Im Kapitalismus ist alles auf Kapitalverwertung und Profit ausgerichtet, alles wird zur Ware – auch die Gefangenen. Bisher waren es die Gefangenen als Zwangsarbeitskräfte, jetzt sind es Gefangene auch als Stückware, z.B. im Anhaltelager Vordernberg. Nicht nur wenn korrupte Richter, wie in den USA besonders hohe Strafen aussprechen, damit das private Jugendhäfen ständig voll ist. Auch wenn die Ausschreibungen für das Anhaltelager Vordernberg genau so formuliert werden, dass nur die größte in Österreich tätige „Sicherheitsfirma“ G4S zum Zug kommen kann.
Die Firma G4S (Group for Security) ist auch weltweit das größte „Sicherheitsunternehmen“ mit 625.000 „Mitarbeitern“ und 8,7 Milliarden Euro Umsatz. Nach Eigenwerbung ist G4S „in 125 Ländern … ein zuverlässiger Partner für Regierungen auf allen Kontinenten“.
In vielen Ländern sind vor allem ihre Menschenrechtsverletzungen berüchtigt, insbesondere in den USA und GB, wo sie mehrere Privatgefängnisse betreiben. Das ist billiger für den Staat, weil ein profitorientiertes Unternehmen natürlich den Standard sowohl bei den Löhnen als auch bei den Ausgaben für Häftlinge senkt, um höhere Gewinne zu machen. In Südafrika wurde der Privathäfen-Vertrag mit G4S kürzlich gekündigt, weil die Zustände in den Privatgefängnissen sogar dem dortigen Repressionsminister als „unerträglich“ erschienen.
In Britannien haben Ende 2010 mehrere Mitlieder des G4S-Wachpersonal einen Häftling, den Angolaner Jimmy Mubenga, erstickt, als sie sich zu dritt auf ihn warfen. Nach Auffassung einer Untersuchungskommission war das Erdrosseln des Häftlings “unverhältnismäßige Gewaltanwendung“ – ähnlich wie bei Omofuma ohne weitere Konsequenzen für die Täter. (In Österreich hat kürzlich ein G4S-Billetteur des Burgtheaters bei einem spektakulären Auftritt zum 125-jährigen Bestehen des Theaters die Arbeitsbedingungen bei G4S medienwirksam kritisiert.)
Im neuen Schubhaftzentrum Vordernberg, das Mitte Jänner 2014 eröffnet wurde, betreiben jetzt 100 G4S-„Mitarbeiter“ das Anhaltelager. Dort sitzen lauter Menschen ein, deren einziges Verbrechen darin besteht, dass es ihnen nicht gelungen ist, eine Aufenthaltsbewilligung für die EU zu ergattern, z.B: weil sie keine Millionäre sind (Part of the Game…).
Laut Aussage der österreichischen Ministerin für Innere Repression ist die „moderne Anlage“ eine Art Saualpe mit Wohlfühleffekt. Die Gemeinde zahlt für die Verwa(h)rung von 200 Schubhäftlingen 68 Millionen Euro an die G4S, die in Österreich über 3000 Beschäftigte hat. Es werden auch 55 Polizisten in Vordernberg beschäftigt, wodurch die enge Verbindung von Kapital und Staat auch im Häfenbetrieb gefestigt wird.
Nach der Privatisierung immer größerer Teile der Flüchtlingslager wie Traiskirchen, Thalham, Bad Kreuzen und Reichenau macht der bürgerliche Staat jetzt einen großen Schritt vorwärts im Interesse der Kapitalisten. G4S rechnet in ihrem Privatgefängnis für Schubhäftlinge in Vordernberg mit einer „Wertschöpfung von rund 13 Millionen Euro im Jahr“.
Wie auch die Musikgruppe Dead Prez betont, werden Gefängnisse immer mehr zu Privatunternehmen, die hohe Gewinne versprechen. Und sie sagen auch, was wir dagegen tun müssen: Wir brauchen eine Revolution, das System wird sich nicht ändern, wenn wir es nicht ändern… (Dead Prez: We need a revolution)
Schließung aller Anhaltelager und Schubhäfen!
Freiheit für alle Schubhäftlinge!
Kampf gegen kapitalistische Ausbeutung und Repression!
Für proletarische Revolution!
IA«RKP
Initiative für den Aufbau einer
Revolutionär-Kommunistischen Partei
Stiftgasse 8, A-1070 Wien, ia.rkp2017@yahoo.com
iarkp.wordpress.com
Proletarische Revolution
Revolutionär-kommunistische Zeitung in Österreich
prolrevol.wordpress.com
(zum Dead Prez Konzert 2.2.14)
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen