Montag, 6. Mai 2013

V bedeutet nicht vereinigen sondern vereinigende.

Zu: Sollen wir etwas über Politsekten bringen? Von Günter Ackermann Mit einer Entgegnung von Günther Wassenaar Vorbemerkung: Kommunisten-online ist kein Diskussionsorgan, wir machen Facebook keine Konkurrenz. Was auf K-online erscheint, ist von der Redaktion so ausgewählt und hat – nach Meinung der Redaktion – enthüllenden Charakter. Getreu nach Lenin, der in „Was tun?“ allseitige politische Enthüllungen forderte. Wir bemühen uns dabei, das alles so verständlich wie möglich zu machen. So verzichten wir konsequent auf die Schreibung des großen I, eine Unart, wie wir finden, die das Lesen der Texte erschwert: also SäuferInnenwahn, ÄffInnenliebe, BärInnendienst. Aber auch die Themen und Inhalte sind so ausgewählt, dass sie die Machenschaften und Hintergründe der Herrschaft des Kapitals enthüllt. Wir wollen also kein Diskussionsorgan sein, sondern ein Organ kommunistischer Agitprop. Trotzdem machen wir manchmal eine Ausnahme und dies hier ist eine. Wir bringen daher die Entgegnung auf unsere Berichterstattung zum Programm der VKP. Aber es wird nur dieser eine Beitrag erscheinen, weitere folgen nicht. Der Rote Webmaster siehe auch: Sollen wir etwas über Politsekten bringen? Von Günter Ackermann mehr und Kritik am Programm der VKP, Von Werner mehr Kommunisten-online am 3. Mai 2013 – Seit einiger Zeit geistert durchs Internet ein VKP (V steht für vereinigen). Die vergeben schon mal Pöstchen an Mitglieder, gründen auch eine neue Kommunistische Internationale. Einspruch Euer Ehren: hier sind gleich mehrere Fehler begangen worden, die man so nicht stehen lassen sollte. V bedeutet nicht vereinigen sondern vereinigende. Bis jetzt wurde lediglich die VKP gegründet, da eine Partei einen anderen Status hat als ein Verein oder eine lose Gruppierung. Von der Gründung einer neuen Kommunistischen Internationale habe ich bis heute zumindest bei den Genossen der VKP nichts gehört. Dies in den Zusammenhang mit uns zu bringen ist also falsch Die gibt es im Internet – aber nur hier. In den konkreten Klassenkämpfen, wo der eigentliche Platz für Kommunisten ist, fehlen sie vollständig. Eigentlich ist die VKP bedeutungslos und auch keine wirkliche Konkurrenz zu bestehenden kommunistischen Gruppen. Wenn die VKP als Ziel die Arbeit an der Vereinigung der K-Gruppierungen setzt, kann und soll sie nicht die Aufgaben erfüllen, die einer KP zukommt – dann wäre sie nur die soundsovielst Abspaltung und Zersplitterung. Diese Arbeit leisten die Genossen der VKP, da sie vielfach gleichzeitig in Form einer Doppelmitgliedschaft, Mitglieder einer anderen KP sind vor Ort innerhalb der Arbeit dieser KP Aber es gibt mehr Kommunisten, die nicht in einer Partei organisiert sind in Deutschland, als organisierte. Das ist eines der Dilemmata der deutschen Kommunisten. Und genau in dem Revier wildert die VKP und hat zwar kaum Zulauf. Der ist nicht berauschend, aber immerhin. So wie Du feststellst Genosse Ackermann, existieren neben den in Parteien organisierten Kommunisten, viele, die den Weg zu einer der existierunden KP bisher noch nicht gefunden haben, die sich in den existierenden nicht zu Hause fühlen, die mit Inhalten oder Positionen nicht zufrieden sind – oft mit der Position die Zersplitterung betrffend. Innerhalb der DKP habe ich von einem Genossen die Position gehört: “….. es gibt viele, da es oft unterschiedliche Positionen zu kommunistischen Fragen gibt. Und da es die Unterschiede gibt ist es gut dass es viele KP´s innerhalb Deutschlands gibt” – na Klasse – aber zeigt sich darin Klassenbewußtsein, Klassenstandpunkt ? Mir sind Argumente vieler Genossen der DKP bekannt, alle Kommunisten in anderen KP´s austreten und der DKP beitreten – schon ist die Zersplitterung beendet. Abgesehen, dass eine solche Forderung vor dem 20. Parteitag kontraproduktiv gewesen wäre, verstehen Genossen, Kommunisten, so eine Vereinigung oder soll es eher eine Vereinnahmung werden? So wie mir der Vereinigunsparteitag der SED durch persönliche Gespräche bekannt ist, wurde dort auch die “VEREINIGUNG” lange vorbereitet, lagen die Grundlagen in den oft nebeneinander liegenden Zuchthauszellen von Genossen der SPD und der KPD. Jetzt haben die vereinigenden „Kommunisten“ sogar ein Programm geschrieben und veröffentlicht. Ich habe den Eindruck, so stellt sich Klein-Fritzchen das Programm einer KP vor, mit Marxismus-Leninismus als Wissenschaft hat das nichts zu tun. Alles billiger Eklektizismus, mit vielleicht kommunistischen Fragmenten – mehr nicht. Man muss aber befürchten, dass sie trotzdem etwas Zulauf von guten Genossen bekommen. Immerhin bestimmte seit dem 20. Parteitag der KPdSU, also seit fast 60 Jahren der moderne Revisionismus die Richtung. Der hat eine Menge Unheil angerichtet, auch und vor allem in den Köpfen. Dem kann ich auch nur zustimmen und darin sehe ich eine der entscheidenden Ursachen der Zersplitterung. Dazu bedarf es eine materialistischen Auseinandersetzung mit der Geschichte der kommunistischen Weltbewegung und der strikten Ablehnung der Lügen und Verdrehungen, die durch die Klassengegner in das Proletariat hineingetragen wurden Wie gesagt: Die Gruppe ist eigentlich nicht der Erwähnung wert. Das wir uns dennoch mit ihr beschäftigen hat den Grund: Ehe sie Unheil anrichten, wollen wir warnen. Noch bekommen sie in Deutschland kaum eine Hand voll zusammen und ihre „Internationale“ noch nicht einmal das. So soll es auch bleiben. Noch etwas: Werner kritisiert zum Schluss die VKP weil sie zum Boykott der Wahlen aufrief. Stattdessen empfiehlt er die Linkspartei als das geringere Übel. Er schreibt: Auch hier besteht sowohl bei dem Genossen Werner als auch bei Dir lieber Günter ein Irrtum. An keiner Stelle haben wir ein Wahlboykott ausgesprochen – der Volksmund sagt, wer lesen kann ist klar im Vorteil. Ganz im Gegenteil. Wir waren daran, werden das allerdings zu dieser Wahl nicht mehr schaffen, ein Minimal-Wahlprogramm zu entwerfen, dass allen K-Gruppen als Basis vorgeschlagen werden sollte, damit zumindest erst einmal dort die Kommunisten in Deutschland mit einer Sprache sprechen. Dabei ging und geht es um keine Pöstchen, sondern um die Tatsache, dass während der Wahlperiode eine weit einfachere politische Arbeit möglich ist als zwischen den Wahlen, dass vor allem während dieser Zeit auch Kommunisten freier agieren können und nicht sofort den Staatsschutz vor der Tür stehen haben „Die Linke ist im Moment die einzige Partei, die für eine Verbesserung der Lage der Werktätigen eintritt.“ Hier widerspreche ich ihm entschieden. Es gibt eine Redewendung: „Wahlen verändern nichts. Wenn sie denn etwas verändern würden, wären sie längst verboten.“ Ich muß noch viel entschiedener Widersprechen. Die Verbesserung der Lage der Werktätigen ist schon lange nicht mehr das politische Programm der Partei “Die Linke” – zumindest derjenigen, die die Richtung in dieser Partei angeben und bestimmen. Sie ist bis heute noch für Kommunisten wählbar gewesen, da sie die einzige Partei dieses Landes war, die in Parlamenten Stimmrecht hat, die sich gegen die Kriege ausgesprochen hat. Da die gegenwärtigen Konstellationen so aussehen, dass Frau Kipping mit Macht zu einer Koalition mit der SPD und den Grünen bereit ist, diese dies auch eventuell brauchen, um die CDU abwählen zu können, werden diese Friedenspositionen bei den Koalitonsgesprächen als erstes auf den Müll geworfen. Die Parteirechte steuert schon seit Jahren in dieser Richtung Und die Linkspartei hat überall dort, wo sie mit an der Regierung war, die Politik des Sozialkahlschlags mitgemacht. Zukünfitg auch die Kriegspolitik Weiter schreibt Werner: „Nichtwählern bedeutet aber, die Parteien des Monopolkapitals direkt zu unterstützen.“ Auch hier widerspreche ich Werner. Die Wahlen werden veranstaltet, um dem Volk vorzugaukeln, es könne etwas entscheiden und verändern. Das aber ist nicht der Fall. Wenn sich Kommunisten an Wahlen beteiligen, so geht es ganz profan darum, im Parlament an den Vorteilen für die Partei zu partizipieren (Wahkkampfzuschüsse, Diäten der Parlamentarier, die aber zum großen Teil der Parteikasse zu Gute kommen usw.). aber vor allem, weil man das Parlament zur Tribüne machen kann, von der man zum Volke spricht. Ein nicht zu unterschätzender Vorteil und schließlich: Die Wahlkämpfe führen nebenbei und ungewollt von den bürgerlichen Parteien, zu einer Politisierung der Massen, die wir ausnutzen müssen und das geht nur, wenn wir uns an den Wahlkämpfen beteiligen. Richtig – hinzu kommt, dass eine Partei, die im Parlament vertreten ist, auch die Machenschaften aufdecken kann, so die außerparlamentarische Opposition, sprich das Proletariat mit den Informationen versorgen kann, damit auf der Straße der Kampf in die richtige Richtung geht Das bedeutet aber nicht, dass wir uns an den Wahlen beteiligen müssen. Das ist allein Sache der Einschätzung der konkreten Situation der Klassenkämpfe. Ein Wahlboykott kann sehr sinnvoll sein. G.A. Lieber Genosse Ackermann, soweit meine Position zu dem von Dir ins Netz gestellten Beitrag zur VKP, wobei ich darauf verweisen möchte, dass dort neben bisher parteilosen Genossen, Genossen des Rotfuchses, sowie im Rahmen einer Doppelmitgliedschaft Genossen der KPD, der DKP und auch der MLPD vertreten sind. Wir bezeichnen das als korrespondierende Mitglieder, da sie die Ideen, Befindlichkeiten, usw. Ihrer angestammten KP einbringen können bei der VKP und gleichzeitig den vereinigenden Gedanken der VKP in die angestammte KP einbringen können und sollen. Es besteht nie die Absicht Genossen aus anderen Parteien abzuwerben, sondern so viel als möglich davon zu überzeugen für die Vorbereitung eines Vereinigungsparteitages zu wirken und zu kämpfen. Mit kommunistischen Grüßen Günther Wassenaar

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