Samstag, 11. Mai 2019

Zivilgesellschaft zu ePrivacy: Keine Vorratsdatenspeicherung durch die Hintertür!


"Lass Dich nicht erfassen!"16 Organisationen und Verbände warnen die Bundesregierung in einem Offenen Brief davor, die laufende ePrivacy-Reform “als Instrument zur Erweiterung der polizeilichen Befugnisse und zur Aushebelung der Rechtsprechung des Europäischen Gerichtshofs” zur Vorratsdatenspeicherung zu nutzen und die Reform auf die lange Bank zu schieben. “Im Zuge der geplanten ePrivacy-Verordnung wollen verschiedene Regierungen ihre grundrechtswidrigen Gesetze zur verdachtslosen Vorratsdatenspeicherung retten und den Europäischen Gerichtshof für unzuständig erklären”, kritisiert Uli Breuer vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung. “Außerdem soll die ePrivacy-Verordnung den Telekommunikationsunternehmen zur ‘Netzwerksicherheit’, ‘Fehlererkennung’ oder ‘Betrugserkennung’ eine vorsorgliche freiwillige Vorratsdatenspeicherung erlauben, auf die auch der Staat Zugriff nehmen kann…” Pressemitteilung des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung vom 30. Oktober 2018 beim bdwi externer Link – siehe dazu:
  • Europol-Dokument belegt Pläne für EU-weite Massenüberwachung New 
    Die Datenschutz- und Grundrechteorganisation Digitalcourage veröffentlicht zwei Europol-Dokumente zur Vorratsdatenspeicherung. Daraus geht hervor, dass EU-Behörden an einer umfangreichen, anlasslosen und EU-weiten Massenüberwachung der Kommunikation von allen EU-Bürgerinnen und -Bürgern arbeiten. Durch eine Transparenzanfrage hat Digitalcourage zwei großflächig geschwärzte Europol-Dokumente erhalten, die zeigen, was mit dem neuen Konzept der „beschränkten“ Vorratsdatenspeicherung geplant ist…” Digitalcourage-Pressemitteilung vom 9.5.2019 zur Dokumentation der Europol-Dokumente: Hardliner wollen „beschränkte“ Vorratsdatenspeicherung externer Link
  • Vorratsdatenspeicherung in der EU – in der ePrivacy-Verordnung  
    Deutschland und die meisten anderen Regierungen in der EU wollen um jeden Preis eine anlasslose Vorratsdatenspeicherung. Dabei steht ihnen unter anderem ein Urteil des Europäischen Gerichtshof entgegen, das klar sagt: Es dürfen nicht grundlos für alle Menschen alle Daten, die bei der Kommunikation anfallen, gespeichert werden. Trotzdem suchen die Regierungen eine Hintertür und wollen sie ausgerechnet in die ePrivacy-Verordnung einbauen, die eigentlich private Kommunikation schützen soll. Dafür hat der EU-Rat einen Paragraphen im Entwurf geändert und dort Telekommunikations- und Diensteanbietern umfangreiche Erlaubnisse erteilt, um massenweise Daten zu speichern. Die Verhandlungen finden in einer Arbeitsgruppe statt, DAPIX. Wir und andere Grundrechteorganisationen haben zahlreiche Dokumente angefordert und informieren umfangreich über die Pläne, eine neue, europaweite Vorratsdatenspeicherung einzuführen.” Aus dem Newsletter von Digitalcourage e.V. vom 23.4.2019. Siehe dort: EU-Vorratsdatenspeicherung durch die Hintertür externer Link

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen