Montag, 8. April 2019
[Aktionstage 2.-5. April 2019] Arbeiten: ja – Rechte: nein? Gegen Ausschluss und Kriminalisierung von EU-Bürger*innen – Existenzsichernde Leistungen für alle, die hier leben!
Geheimes Jobcenter-Papier "befreit": "Ein besonders gut ausgefüllter
Antrag ist ein Verdachtsmoment!" Eine geleakte interne Arbeitshilfe
der Jobcenter kriminalisiert zehntausende EU-Bürger*innen
"Es gibt sie noch, die solidarischen und ethisch verantwortungsvoll
denkenden Kollegen und Kolleginnen im Jobcenter und bei der
Arbeitsagentur. Trotzdem waren wir überrascht und erfreut zugleich,
als im Laufe des vergangenen Jahres gleich mehrere
Erwerbsloseninitiativen auf eine geheime Arbeitshilfe „Bekämpfung von
organisiertem Leistungsmissbrauch durch EU-Bürger“ der Bundesagentur
für Arbeit aufmerksam gemacht wurden, in dem in unsäglicher Weise
gehetzt wird gegen zugewanderte Menschen vor allem aus Südosteuropa.
Diese Anleitung zur Verfolgung und zum Verhungern lassen ist jetzt der
Öffentlichkeit zugänglich gemacht worden, am Montag gab es eine
Pressekonferenz dazu. Das Papier erinnert fatal an die ersten Jahre
mit Hartz IV, als Minister Clement 2006 von einer „Missbrauchsquote
von 20 bis 25%“ sprach und Jagdanleitungen mit dem Titel "Empfehlungen
zur Vermeidung und Aufdeckung Ungerechtfertigten Leistungsbezuges von
Praktikern für die Praxis" erschienen. Jetzt stellt die
Bundesarbeitsagentur EU-Bürger*innen, die Leistungen in Jobcentern
beantragen, unter den Generalverdacht des Leistungsmissbrauchs. Die
"Arbeitshilfe" vom April 2018 schlägt eine Sonderbehandlung von
EU-Bürgerinnen vor. Sie zielt dabei explizit insbesondere auf Menschen
aus Bulgarien und Rumänien und bedient antiziganistische Stereotype.
Verdächtigte Unionsbürger*innen sollen ihren Anspruch mit besonders
vielen Nachweisen belegen – jeder Nachweis wird aber gleichzeitig auch
verdächtig gemacht..." Pressemitteilung von Norbert Hermann für
Bochum-Prekär vom 4. April 2019 (pdf)
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2019/04/hermann040419.pdf
Siehe für Hintergründe unser Dossier zur Aktionswoche
http://www.labournet.de/?p=146553
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