Dienstag, 20. Juni 2017

Reaktion fürchtet Ausweitung des Volkskriegs in Indien

Die diese Tage im Indian Express veröffentlichte Artikeserie, gepaart mit den Warnungen hochrangiger Bullen und Geheimdienstler, sprechen eine klare Sprache: Die Reaktion befürchtet einen Sprung in der Arbeit der Kommunistischen Partei Indiens (maoistisch) im Westen Chhattisgarhs und den angrenzenden Bundesstaaten.Grund hierfür ist ein angebliches Strategiepapier über die Arbeit der Genossen, welches die Reaktion nach Gefechten beschlagnahmt haben will.
Über den Inhalt und die Echtheit des Dokuments kann viel spekuliert werden. Die Reaktion nimmt es offensichtlich als Anlass, ihre Agenten und Kommandeure mit der Politik und der Vorgehensweise von Kommunisten vertraut zu machen. Mehrere Punkte – Direktiven an die Kader – werden angeblich direkt aus dem Dokument zitiert, von denen wir hier einige zusammengefasst und in Kürze wiedergeben wollen:
  • In der Frage der Tageskämpfe sollen Kader auf die Kämpfe der Massen eingehen. Genaue (ökonomische) Analysen müssen hierfür erstellt werden.
  • Es muss für das Vertrauen der breiten Volksmassen gekämpft werden.
  • Neue Genossen müssen in der Politik und Arbeit der Partei unterrichtet werden. Die Sachen sollten nicht auf die Schnelle gemacht werden.
  • Komitees auf Dorfebene müssen mit der Strategie und Politik des Volkskriegs vertraut gemacht werden.
  • In der Agitation und Propaganda sollten Kommunikationsformen des Internets benutzt werden. Diese sind jedoch nur Komplement zu Flugblättern, Postern, Stellungnahmen und Bannern – Es darf sich nicht ausschließlich auf Computer basiert werden.
  • In Auseinandersetzungen mit der Reaktion, sollte deren Kräfte nicht über lange Strecken verfolgt werden. Die Hauptkampfform sind Hinterhalte insbesondere mit Sprengfallen.
  • Kader müssen mehr Anstrengung darauf verwenden, die Sprachen und Dialekte der verschiedenen Völker und Regionen zu lernen.
  • Für die Sicherheit der Führung, sollten keine sehr neuen Rekruten an Treffen mit dieser teilnehmen.
Diese und andere Punkte werden in der indischen Presse lanciert um die Bullen, Paramilitärs und Spitzel auf ihren vorrückenden Feind einzuschwören. Ob das Dokument echt ist oder nicht – das die Genossen ihre Arbeit entwickeln ist keine Erfindung der Reaktion. Und ihre Angst ist vollkommen gerechtfertigt, gestehen sie doch selbst ein, dass die Bedingungen für die armen und landlosen Bauern in Maharashtra, Madhya Pradesh und Chhattisgarh die Hölle auf Erden sind - vergleichbar mit den Bedingungen, wie sie in Bastar waren, bevor die KPI (maoistisch) ihre Arbeit dort entwickelte.
Überall Kämpfen die Bauern, da sie nicht mehr weiterleben können wie zuvor. Dies zeigen die Kämpfe die sich seit Anfang Juni in Mandsaur entwickeln sehr eindrucksvoll. Diese Kämpfe entwickelten sich im Bundesstaat Madhya Pradesh, also einem der Bundesstaaten in denen die Genossen ihre Arbeit entwickeln wollen und die KPI (maoistisch) hat diese Kämpfe unterstützt. Die Kämpfe zeigen auch, dass die Reaktion den Bauern nichts zu bieten hat, außer den immer gleichen Lügen und Kugeln, für all jene, die sich damit nicht zufriedengeben. Deswegen werden auch keine noch so guten Strategieanalysen über die Arbeit der Partei, keine noch so großen Spitzelapperate und keine noch so blutrünstigen Sonderkommandos das Fortschreiten des Volkskriegs aufhalten können.

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