„… Etwa 700 Neonazis kamen zum zweitägigen Festival von NPD-Funktionär Thorsten Heise ins ostsächsische Ostritz. Der Neonazi-Kader soll einen Journalisten bedroht haben – und sieht sich nun einem Ermittlungsverfahren ausgesetzt. Auch Anhänger der Gruppe Brigade 8, die durch jüngste Recherchen zum mutmaßlichen Mörder von Walter Lübcke aufgefallen waren, feierten offen, ungeniert und teilweise in Combat 18-Shirts mit. (…)Heise sprach am Samstag im politischen Teil der Versammlung von reiner Schikane. Er forderte Teilnehmer auf, die sich hier ungerecht behandelt fühlten, etwa wegen ihres Alkoholgehalts – die Polizei ließ wohl tatsächlich einige Neonazis „pusten“ – ausgeschlossen werden sollten, sich bei Kadern die Dortmunder Rechten zu melden. Die würden „den Rechtskampf“ führen, im Hinblick auf weitere Veranstaltungen vor Ort. Ein Dorn im Auge war Heise auch der volle Zugang für Journalisten zum Veranstaltungsort, der von der Polizei jederzeit gewährt und auch abgesichert wurde. Für den ersten größeren Besuch von Medienvertretern am Samstag hatte er sich einen besondere Provokation ausgedacht. Das folgende Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts der Bedrohung dürfte er also mit eingeplant haben. Heises besondere Abneigung gilt einem Journalisten, der für den NDR schon einige Beiträge über den NPD-Bundesvize erstellt hatte. Er sprach ihn direkt an: „Der Revolver ist schon geladen.“ Eine unverhohlene Drohung. Heise relativierte diese im Anschluss, der Mann hätte die Waffe selbst gefüllt. Zudem ermittelt die Polizei gegen einen weiteren Neonazi wegen Körperverletzung, der einen Fotografen getreten haben soll…“ – aus dem Bericht „Ostritz: Wenn militante Neonazis feiern“ von Thomas Wizgall am 23. Juni 2019 bei Endstation Rechts , worin auch nich ausführlich auf die öffentliche Beteiligung etwa von Combat 18-Bandenmitgliedern eingegangen wird… Siehe dazu auch weitere aktuelle Meldungen über „Symbole“ – bei Nazis. Und bei Polizisten – vergleichbare. Symbole:
- „Heute in #Ostritz: Neonazi zeigt strafbaren SS-Totenkopf. Er kommt ohne Anzeige davon, stattdessen richtet ihm Beamter der @PolizeiSachsen lediglich die Armbinde“ am 23. Juni 2019 im Twitter-Kanal des Jüdischen Forums ist ein kurzer Videobericht über eines der gar arg vielen „seltsamen Vorkommnisse“ an diesem Tag, sei es über das, was den Nazis so alles erlaubt wurde – oder auch über Parallelen mit uniformierten Begleitern…
- „„thin blue line“ am Handgelenk“ am 22. Juni 2019 im Twitter-Kanal von Martina Renner ist ein weiterer der Beiträge über polizeiliche Bekenntnisse an diesem Wochenende.
- „Bundespolizist trug fragwürdige Symbole auf Uniform“ am 23. Juni 2019 bei Spiegel online meldet dazu unter anderem: „… Auf dem zweiten Aufnäher steht “Molon Labe” – “Komm und hol sie dir”. Das Zitat geht auf König Leonidas I. von Sparta zurück und wird auch in der rechten Szene genutzt. Es steht dafür, nicht kampflos aufzugeben. Der Bezug zu den Spartanern ist bei Rechten beliebt. So nutzt die “Identitäre Bewegung” das griechische Lambda als Symbol. Auch die Spartaner sollen den Buchstaben im Kampf gegen die Perser auf ihren Schilden getragen haben. In den USA nutzen verschiedene Gruppierungen, die ihr Recht auf Waffenbesitz verteidigen, den Ausspruch “Molon Labe” als Motto. Auf entsprechende Hinweise reagierte die sächsische Polizei bereits auf Twitter. Der Mann sei Mitglied der Bundespolizei und habe nach Rücksprache die Symbole entfernt. “Die Patches sind strafrechtlich nicht relevant,” schreibt die Polizei weiter. Die Bundespolizei werde nun prüfen, ob ein Verstoß gegen die Bekleidungsvorschrift vorliege…“
- Auch nicht unwichtig: Ostritz: Der wahre Grund, warum das Bierverbot für Nazis so wichtig war“Am Wochenende fand ein Neonazi-Treffen im sächsischen Ostritz statt. Schlagzeilen machte es vor allem wegen der schadenfreudigen Meldungen über das Bierverbot für die Rechtsextremen. Das Verwaltungsgericht erlegte als Auflage ein Alkoholverbot auf, begründet wurde es mit dem erhöhten Gefahrenpotential. Denn schlimmer als aggressive Nazis sind nur betrunkene, aggressive Nazis. Doch damit die ungern gesehenen Besucher sich nicht in der Ortschaft Alkohol kaufen konnten, haben die Einwohner kurzerhand selbst alle Biervorräte aufgekauft – und so erneut für viel mediale Belustigung gesorgt . Rechtsextreme beschwerten sich allerdings über diese Behandlung, dass ihnen auf ihrem „Festival“ der Alkoholkonsum verboten wurde. Doch dass das völlig legitim war, ist die Schuld des Veranstalters. Und wie auch die Hooligans Gegen Satzbau beklagten, ist es ärgerlich, dass das medial kaum Erwähnung fand. Das „Schild und Schwert“-Festival in Ostritz mag sich zwar so nennen, aber damit das Event überhaupt stattfinden konnte, musste es als „politische Veranstaltung“ klassifiziert werden, um unter den Schutz des Versammlungsrechts zu fallen. Es ist also eigentlich eine Art „Demo“, die sich als Festival tarnt. Warum das so ist, erkläre ich gleich. Aber eine politische Veranstaltung darf mit verschiedensten Auflagen belegt werden, je nach Gefahrenlage. Das ist völlig normal und trifft viele Veranstaltungen, auch linke Demos, die ebenfalls Alkoholverbote bekommen haben. Wen das stört, der muss zugeben, dass es keine „politische Veranstaltung“ ist, sondern ein faschistisches Musik-Festival, um junge Menschen zu indoktrinieren und viel wichtiger: Geld damit zu verdienen. Denn hier liegt der wahre Grund für dieses „Festival“. Es wird versucht, die rechte Szene zu finanzieren – ohne sich die aufwändige Mühe zu machen, ein echtes Festival zu organisieren…” Kommentar von Thomas Laschyk vom 23. Juni 2019 bei Der Volksverpetzer
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