So weit die Länder voneinander entfernt sein mögen, so unterschiedlich
ihre Verhältnisse - was die mexikanischen Unternehmer gerade
organisieren, gleicht aufs Haar dem, was die Textilunternehmen in
Bangladesch tun: Als Revanche für eine erfolgreiche Streikbewegung
werden massenhaft Menschen entlassen, die sich an diesen Streiks
beteiligt haben. Sind es in Bangladesch bereits über 11.000
Entlassungen, so sind es im Norden Mexikos ebenfalls bereits über
1.000 entlassene Streikende. Erst recht, seit dem die Bewegung in
Nordmexiko von den Auto-Zulieferbetrieben auf andere Branchen
„übergriffen“ ist und eine regelrechte regionale Streikbewegung daraus
zu entstehen „droht“ (und natürlich ist es für die Unternehmen eine
Drohung), wird alles mobilisiert, um repressiv aus dieser Situation
heraus zu kommen – einschließlich Aufrufen an Regierung und
Präsidenten, darauf einzuwirken, diese Bewegung zu beenden. Die
rituellen Drohungen mit ganzen Werksschließungen (nach dem Motto, mit
dem bisschen mehr, was wir euch jetzt bezahlen müssen, seid ihr uns zu
teuer) werden noch im letzten Blättchen zumindest der Provinz
Tamaulipas wiedergekaut, während die großen mexikanischen und
internationalen Medien weiterhin eher aufs Verschweigen setzen. Siehe
zur aktuellen Entwicklung im Norden Mexikos drei Beiträge, darunter
auch welche, die erklären, was die Drohung mit der „Nichtexistenz“
eines Streiks bedeutet – und den Hinweis auf unseren bisher letzten
Beitrag zur Streikbewegung in Nordmexiko
http://www.labournet.de/?p=144867
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