"Er war einer der letzten herausragenden Arbeitskämpfe im
Organisationsbereich der IG Metall. Die Belegschaft des
Waschmaschinenherstellers Bosch-Siemens-Hausgeräte GmbH (BSH) stemmte
sich 2006 mit großem Elan und Fantasie gegen die drohende Schließung
des Werks in Berlin-Spandau. Neue, zukunftsweisende Aktionsformen
wurden erprobt, um betriebsübergreifende Solidarität herzustellen und
dem Unternehmer das Plattmachen des Betriebes zu erschweren. Zurück
bleibt ein Schatz von Erfahrungen – positive und negative –, die für
kommende Herausforderungen großen Wert haben. Wir haben eine 2007
bereits erschienene Broschüre darüber jetzt neu in Buchformat
herausgegeben. Bestandteil dieser farblich reich bebilderten
Publikation ist der Film „Es geht nicht nur um unsere Haut“ von Holger
Wegemann, der als DVD beiliegt." Verlagsinfo der Buchmacherei zum mit
über 200 Farbbildern reichlich illustrierten Büchlein (Seiten: 110 /
ISBN 978-3-9819243-9-8, 17,00 €), das auch eine DVD des 81 minütigen
Films von Holger Wegemann enthält, der den gleichen Titel trägt
http://diebuchmacherei.de/produkt/es-geht-nicht-nur-um-unsere-haut/
Siehe im LabourNet Germany das Vorwort von Jochen Gester vom
23.01.2019 (pdf) zur Neuherausgabe der BSH-Streik-Dokumentation
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2019/02/bsh2019.pdf
Aus dem Text: "Der Streik beim Hausgerätehersteller Bosch-Siemens
(BSH) bildete den vorläufigen Höhepunkt und den Abschluss einer ganzen
Reihe von Arbeitskämpfen im Organisationsbereich der IG Metall, in
denen um einen Sozialtarifvertrag gekämpft wurde. (...) Wärend der
sechs Wochen, in denen die Belegschaft die Fabrik zum Stillstand
brachte, konnte man einen phantasievollen und neue politische Ideen
hervorbringenden Überlebenskampf erfahren, der es verdient, der
Vergessenheit entrissen zu werden. (...) Im Fall BSH waren es wohl
letztlich gegensätzliche Interessen innerhalb der IG Metall selbst,
die den Arbeitskampf auf diese Weise ausgebremst haben. Doch darüber
wurde nur hinter vorgehaltener Hand gesprochen und es blockierte die
Entwicklung einer ehrlichen Diskussion innerhalb der Organisation.
Nach dem Ende des Arbeitskampfes wurde der Berliner
Produktionsstandort von BSH vollständig abgewickelt. Überlebt hat dort
bis heute nur die Entwicklungsabteilung. Die Bezirksleitung der IG
Metall scheint aus der hier erlittenen Klatsche vor allem gelernt zu
haben, dass sie in Zukunft Arbeitskämpfen mit unkalkulierter
Eigendynamik eher aus dem Weg geht und stattdessen auf politisches
Lobbying setzt und die Konkurrenzvorzüge der hiesigen Beschäftigten
herausstreicht. Doch diese Strategie ist und bleibt trotz einzelner
und bescheidener Erfolge letztlich eine Sackgasse, da sie die
Arbeitger nicht daran hindern kann, die Konkurrenz der Beschäftigten
untereinander zu schüren..."
Siehe Bosch-Siemens-Hausgeräte und der Kampf gegen die Schließung 2006
im LabourNet-Archiv, darin auch der Film "Es geht nicht nur um unsere
Haut"...
http://archiv.labournet.de/branchen/sonstige/bsh/index.html
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen