Samstag, 28. Januar 2017
EUropas „Brexit-Dividende“: Militarisierung-Aktionsplan und Rüstungshaushalt
"Was die außen- und sicherheitspolitischen Schlussfolgerungen aus den
Großereignissen Brexit (23.6.2016) und US-Wahl (8.11.2016) anbelangt,
singen derzeit fast alle politischen Entscheidungsträger von demselben
Blatt. Mit dem bevorstehenden Austritt Großbritanniens verlasse ein
militärpolitischer „Blockierer“ in Kürze die Union, weshalb in der
Außen- und Sicherheitspolitik durchaus eine „Brexit-Dividende“ zu
erwarten sei (...) Vor diesem Hintergrund stellt der
„Implementierungsplan Sicherheit und Verteidigung“, den die
EU-Außenbeauftragte Mogherini am 14. November 2016 vorlegte, einen
weiteren wichtigen Zwischenschritt bei der Konkretisierung der
EU-Militarisierungsagenda dar (...) Schon die unter Mogherinis Ägide
verfasste EU-Globalstrategie (EUGS) vom Juni 2016 gab das ehrgeizige
Ziel aus, die Union müsse „autonome“ – also ohne US-Unterstützung
stattfindende – Militäreinsätze durchführen können. Dies erfordere
umfassende militärische Kapazitäten, die nur durch eine potente
Industrie bereitgestellt werden könnten: „Die europäischen
Anstrengungen auf dem Gebiet der Sicherheit und der Verteidigung
sollten die EU in die Lage versetzen, autonom zu handeln (...) Noch
sind viele Details unklar und die Kommission ist sich offensichtlich
des politischen und rechtlichen Eiertanzes bewusst, den sie zwischen
Begehrlichkeiten der Mitgliedsstaaten und den Bestimmungen des
EU-Vertrages (oder ihrer Umgehung) vollführen muss. Die Energie, mit
der sie dabei aber neuerdings zu Werke geht, lässt befürchten, dass
sie in der Lage sein könnte, diese Probleme aus dem Weg zu räumen..."
IMI-Analyse 2017/02 von Jürgen Wagner vom 24. Januar 2017
http://www.imi-online.de/2017/01/24/europas-brexit-dividende/
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