Montag, 30. Januar 2017

Bundeswehr: Pfullendorf-Skandal - Ausdruck des Militarismus


30.01.17 - Die Staufer-Kaserne in Pfullendorf (Baden-Württemberg) ist das Elite-Ausbildungszentrum der Bundeswehr für „Spezielle Operationen“ der militärischen Rettungssanitäter. Wie dieser Tage öffentlich wurde, gehören seit langem widerwärtige und menschenverachtende Gewalt-Exzesse zur Ausbildung der Elite-Soldaten für ihre Auslandseinsätze: Unter anderem sexuelle-sadistische Nötigung, Mobbing vor allem gegen Soldatinnen, körperliche Misshandlungen und menschenverachtende Demütigungen.
Es sind keine Einzelverfehlungen etwa von einzelnen Ausbildern oder einer kleinen Gruppe von Soldaten. Wie der Spiegel berichtet, hat bereits im Sommer 2014 eine Soldatin die Zustände in der Staufer-Kaserne bis zur höchsten Stelle, dem Verteidigungsministerium von Ursula von der Leyen (CDU) angeprangert. Und im Oktober 2016 schilderte ein weiblicher Leutnant dem Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels (SPD) sowie direkt der Ministerin von der Leyen detailliert die Praktiken, und dass ihr „Nachteile“ angedroht wurden, wenn sie als Ausbilderin nicht mitmacht. Passiert ist bisher nichts.
Seit 60 Jahren besteht die Bundeswehr und regelmäßig kommen Skandale insbesondere in den als Killertruppen trainierten Elitetruppen an die Öffentlichkeit. Verharmlosungen dieser Skandale und Huldigungen an den militärischen Korp- und Elitegeist werden sicherlich die Köderung von Jugendlichen für die Auslandseinsätze Bundeswehr nicht vorantreiben können. Das wachsende internationalistische und antimilitaristische Bewusstsein unter der Jugend steht trotz der aggressiven Werbekampagnen mit Werbespots, und Jugendoffizieren an den Schulen und Arbeitsagenturen für die Nachwuchsprobleme der Bundeswehr. Bei MLPD und REBELL heißt es klar: Keine Verpflichtung bei Bundeswehr, Bundespolizei und Polizei!

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