Montag, 17. November 2014
In Lettland fand eine Protestaktion gegen ein Musical über einen Naziverbrecher statt
RT HA RYCCKOM vom 13.10.2014
Die Bewohner der lettischen Stadt Liepaja haben sich mit Empörung über die Premiere des Musicals „Cukurs. Herbert Cukurs“ geäußert, das einem Naziverbrecher gewidmet ist. Es erzählt über das Leben Fliegers Herbert Cukurs, der Mitglied der Mannschaft Arajs war – einer Abteilung der lettischen Hilfspolizei. Obwohl er nicht vor Gericht gestellt wurde, verbinden sich mit dem Namen von Cukurs viele grausame Morde an lettischen Juden. Die Protestierenden haben auf dem Asphalt zehn blutige Kinderpuppen ausgelegt, welche die Opfer dieses Naziverbrechers verkörpern.
Die Teilnehmer der Protestkundgebung in Liepaja, die empört sind über das Musical über den Naziverbrecher, haben am Eingang zum Theater blutige Puppen mit den gelben Sternen ausgelegt, welches die Mitwirkung der Hauptfigur der Vorstellung an den Massenmorden der Juden symbolisiert. Die Geschichte des Herbert Cukurs, die vom Nebel des Krieges verdeckt ist, hat die Gesellschaft gespalten: die einen sehen in ihr den Ruhm des Landes, andere seine Schande.
Der Produzent Yuris Millers schreckt die Umstrittenheit dieser Figur nicht ab. Dagegen liegen die widersprüchlichen Umstände des Lebens des Fliegers für ihn auf der Hand. Der Produzent hofft, daß das geplante Musical über Herбert Cukurs die ganze Gesellschaft aufwühlen wird. „Wir wollen die Diskussion eröffnen, weil allen bekannt ist: Herbert Cukurs wurde nicht vor dem Gericht gestellt – er wurde von MOSSAD getötet“, hatte der Produzent zuvor erklärt.
Vor dem Krieg war Herbert Cukurs Offizier der lettischen Luftstreitkräfte und wurde dafür verherrlicht, welche einzelnen entfernten Taten er in den 30er Jahre beging. Doch später begann der Zweite Weltkrieg. Erst gehörten zu Lettland die sowjetischen Truppen, dann wurde das Land von Nazideutschland okkupiert, und Zukurs entschied sich, auf die Seite der Faschisten überzugehen.
„Daß Herbert Cukurs 1936 ein Nationalheld war, kann man möglicherweise sagen. Doch 1941 trat Cukurs in die Abteilung von Arajs ein. Das war das blutigste Sonderkommando während des ganzen Zweiten Weltkriegs. Aber man will den Naziverbrecher, den Mörder wieder einmal rehabilitieren“, kommеntierte der Präsident der Organisation „Lettland ohne Nazismus“, Joseph Koren, die Situation.
Siehe auch: Geheimsache Hinrichtung. Wie ein SS-Mörder in Uruguay starb, VON GISELA DACHS. DIE ZEIT Nº 12/1999 mehr
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