Freitag, 24. Mai 2013

Streik im Daimler-Werk in East London (Südafrika) verboten

22.05.13 - Am 17. Mai traten die Automobilwerker von Mercedes-Benz (MB-SA) im südafrikanischen Werk East London in einen selbständigen Streik, nachdem sie bereits am 14. Mai eine Protestaktion organisiert hatten. Der Streik richtete sich gegen Pläne des Konzerns, die Logistik auszulagern. Das Unternehmen rief die Klassenjustiz an und drohte, alle am Streik Beteiligten zu entlassen, wenn sie ihren Streik nicht bis zum 20. Mai beenden. Unter dem Druck der rechten Gewerkschaftsführung der NUMSA entschieden sich die Arbeiter dafür, zunächst die Arbeit am 21. Mai wieder aufzunehmen. Das war der erste Streik in diesem Werk nach 24 Jahren. Die Arbeiter berufen sich auf eine Regelung, wonach zumindest 72 Stunden auch ohne Ankündigung straflos gestreikt werden kann. Selbst dieses Recht attackiert die Geschäftsführung. Die Kollegen gingen erst wieder an die Arbeit, nachdem sich Mercedes-Benz verpflichtet hatte, den Gründen für den Streik nachzugehen. Aus dem Daimler-Werk in Stuttgart-Untertürkheim schickten Kolleginnen und Kollegen sofort eine Solidaritätsadresse. Die "Rote Fahne" sprach mit Sidwell von der Kommunistischen Partei Südafrikas/Marxisten-Leninisten (CPSA/ML). Die Partei ist - wie die MLPD - Mitglied der ICOR. Sidwell: "Die Kollegen - insgesamt arbeiten 2.300 im Daimler-Werk bzw. MB(SA) - kämpfen gegen das Outsourcing der Logistik. Die dort beschäftigten Kollegen sollen ausgelagert und damit ihre Verträge mit MB(SA) gekündigt werden, so dass sie auf einen neuen Kapitalisten übergehen. Damit verlieren sie alle Vorteile und Rechte, die sie bei MB(SA) erworben hatten. Zum andern streiken sie auch insgesamt gegen die schlechte Behandlung durch das Management. Der Streik wurde durch das Eingreifen der Gewerkschaftsfunktionäre von NUMSA beendet, da das Management von MB(SA) bei Gericht ein Streikverbot erwirkt hatte. Das bedeutet, dass jeder Streikende sofort entlassen werden kann. Die NUMSA hat daraufhin die Arbeiter aufgerufen, die Arbeit wieder aufzunehmen. Unsere Partei ermutigt die Arbeiter, sich zusammenzuschließen und für ihre Interessen bis zum Erfolg zu kämpfen. Sie ermutigt die Arbeiter auch, die internationale Solidarität zu organisieren, auch mit den Daimler-Kollegen weltweit. Dazu können Solidaritätserklärungen an die Arbeiter von MB(SA) über die CPSA/ML geschickt werden (an die E-Mail-Adresse cpsaml@pnetmail.co.za - Anm. der Red.). Das Outsourcing ist Teil der Neuordnung der internationalen Automobilindustrie ebenso wie die Entlassungen der Arbeiter durch die Überproduktion. Dagegen können die Arbeiter nur international kämpfen. Der internationale Automobilarbeiterratschlag und die ICOR sind hierfür bedeutende Organisationsformen des Zusammenschlusses." Rote Fahne: "Was möchtest du den Automobilarbeitern in Deutschland sagen, insbesondere den Kollegen bei Opel in Bochum?" Sidwell: "Es ist für die Bochumer Opel-Arbeiter wichtig, dass sie die Unterstützung der Automobilarbeiter auf der ganzen Welt bekommen, um die die internationalen Monopole zu besiegen."

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