Freitag, 24. Mai 2013
Land als Ware – der zapatistische Widerstand gegen den neoliberalen Verwertungsprozess
„Tierra y Libertad – Land und Freiheit“, so lautete die wichtigste Forderung Emiliano Zapatas und seiner UnterstützerInnen im Zuge der mexikanischen Revolution. Trotz eines jahrzehntelangen zapatistischen Kampfes um Autonomie der indigenen Bevölkerung in Mexiko hat dieser Leitgedanke bis heute noch nicht an Aktualität verloren.
Erfolgreich haben im südmexikanischen Bundesstaat Chiapas seit 1994 zapatistische Gruppen Ländereien von Großgrundbesitzern besetzt und Stück für Stück eine autonome Verwaltung, Gesundheitsversorgung und ein Rechtssystem aufgebaut. Die libertäre und basisdemokratische Organisationsform brachte nicht nur die kulturelle und politische Autonomie der Indígenas voran, sondern war in ihrer Konsequenz auch weltweit eine Inspiration für linke Gruppierungen, wie zum Beispiel des Ya-Basta-Netzwerks. Tourismusprojekte und zahlreiche Regierungspläne zur wirtschaftlichen Ausbeutung von Ländereien bedrohen die indigenen Lebensweisen in Chiapas.
Luz Kerkeling (Zwischenzeit e.V./Gruppe B.A.S.T.A., Münster), Soziologe und freier Journalist, war selbst etliche Male als Menschenrechtsbeobachter in Mexiko und ist Autor des Buches „¡La Lucha Sigue! - Der Kampf geht weiter! – Ursachen und Entwicklungen des zapatistischen Aufstands“. In dieser Veranstaltung berichtet er über die aktuelle Situation in Chiapas und den Widerstand gegen sogenannte „Entwicklungsprojekte“. Außerdem wird es Ausschnitte des Dokumentarfilms „Wenn das Land zur Ware wird – Die Zerstörung der Lebensgrundlagen der indigenen Bevölkerung in Südmexiko“ zu sehen geben, an dem der Referent maßgeblich beteiligt war.
Donnerstag, den 23. Mai 2013 ab 20.30 Uhr im Theaterkeller, Geismarlandstr. 19
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