Freitag, 26. Oktober 2012
Proteste gegen Goldabbau auch in Rumänien
Marl (Korrespondenz), 26.10.12: Nicht nur in Griechenland gibt es erbitterte Proteste gegen den Plan internationaler Bergbaukonzerne, im großen Stil Gold abzubauen. Schon immer wurde in den Westkarpaten Bergbau betrieben. Aber wenn der kanadische Bergbaukonzern Gold Corporation die 300 Tonnen Gold abbauen will, befürchten die Menschen von Roşia Montana, dass ihr Land und Tal mit giftigem Schlamm überflutet wird, der nach der Aufbereitung übrig bleibt.
Krater mit teilweise mehreren Kilometern Durchmesser und einer Tiefe von mehreren hundert Metern, überflutete Nachbardörfer sind die Hinterlassenschaften von mehr als hundert Jahren Bergbau. Viele möchten nicht weichen vor dem Bergbau und sich in anonyme Neubauviertel versetzen lassen.
Mit systematischer Desinformationspolitik durch die Gold Corporation und Methoden, die die Bewohner von der ehemaligen Geheimpolizei Securitate kannten, wie Einschüchterung, Täuschung, Druck, Korruption, sollen die Interessen von Gold Corporation durchgesetzt werden. Augenwischerei sei die vom Konzern in Auftrag gegebene Sanierung des alten Dorfkerns, denn schon jetzt verfallen die Häuser der Umgesiedelten. Die rumänische Architektenkammer spekuliere auf den Erhalt des Ortskerns und der römischen Bergbaustollen, um den Weltkulturerbe-Status durch die UNESCO zu erhalten.
Welche Folgen für die Umwelt der Goldabbau mit Dynamit und Zyankali in Rumänien haben kann, konnte man im Jahr 2000 sehen, als das Rückhaltebecken einer Goldmine brach und giftiger Schlamm sich bis in die Donau ergoss. Der Dokumentarfilm "Rosia Montana - Dorf am Abgrund" von Fabian Daub zeigt all diese sozialen und ökologischen Folgen des Bergbaus in Rumänien sehr eindringlich.
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