Montag, 8. April 2019

Schmerzhaftes Erinnern: Die »Rote Hilfe«-Zeitung setzt sich in ihrer neuen Ausgabe mit der DDR-Repression gegen oppositionelle Linke auseinander



Die Wahrheit ist unsere Stärke! Offener Brief an Mitglieder und  
Freund_innen der Roten Hilfe

"Nach über zwei Jahren veröffentlichte die Redaktion der  
Rote-Hilfe-Zeitung infolge heftiger Auseinandersetzungen und Austritte  
insbesondere im Osten eine lang geforderte kritische Antwort auf die  
Ausgabe Nr. 4/2016. In dieser Ausgabe zur „Siegerjustiz“ in der BRD  
wurden die Vertreter_innen des SED-Apparates zur Unterdrückung der  
DDR-Bevölkerung zu armen „Opfern“ stilisiert. Im Heft 1/2019  
erschienen nun zum Themenschwerpunkt „Repression gegen linke  
Oppositionelle in der DDR“ elf Beiträge, die die Repression gegen  
Linke innerhalb und außerhalb der KPD/SED und gegen emanzipatorische  
Bewegungen in verschiedenen Jahrzehnten der DDR beschreiben. Die  
Autor_innen sind Mitglieder und Sympathisant_innen der Roten Hilfe.  
Insgesamt drückt der Themenschwerpunkt den Stand linker Aufarbeitung  
von Repression in der DDR aus, wie er auch unter Historiker_innen im  
Umfeld der Linkspartei vorhanden ist. Artikel, die einen zwingenden  
Zusammenhang zwischen der Unterdrückung von linker Opposition sowie  
emanzipatorischen Bewegungen und dem System des diktatorischen  
Parteistaats herstellen, wurden allerdings nicht veröffentlicht. Nach  
Erscheinen dieser Ausgabe begann ein politischer Shitstorm von DKP,  
Stasi-Kadern und ihren politischen Sympathisant_innen (...) Derartige  
Angriffe gegenüber linken Kritiker_innen kennen wir aus DDR-Zeiten,  
und wir können nur froh sein, dass diese Leute keine Macht haben,  
ihren Hass auf die „feindlich-negativen Elemente“, wie es im Jargon  
der Staatssicherheit hieß, auszuleben. (...) Wir wissen, dass die Rote  
Hilfe zur Zeit besonderer politischer Angriffe ausgesetzt ist, und wir  
protestieren  entschieden gegen jeden staatlichen Angriff auf die Rote  
Hilfe. Doch weder solche Angriffe, noch Versuche staatskonformer  
Institutionen zur Instrumentalisierung der DDRAufarbeitung  
rechtfertigen einen unkritischen Umgang mit der DDR und der Geschichte  
der Linken. Im Gegenteil! Eine schonungslose kritische Aufarbeitung  
der eigenen Geschichte stärkt uns, wir werden unangreifbarer, lernen  
aus der  Vergangenheit und gehen gestärkt in den Kampf gegen Rechts.  
(...) Wir solidarisieren uns mit denjenigen Linken inner- und  
außerhalb der Roten Hilfe, die mit einer kritischen Aufarbeitung der  
DDR und des ganzen sogenannten Realsozialismus den Weg frei machen,  
eine sozialistische Zukunft jenseits von „Realsozialismus“ und  
Kapitalismus in Angriff zu nehmen." Offener Brief von Bernd Gehrke,  
Renate Hürtgen, Thomas Klein, Anne Seeck vom 30.03.2019 (pdf) -  
Mitgliedern des ak geschichte sozialer bewegungen ost-west
http://www.labournet.de/wp-content/uploads/2019/03/akgesch_rhz0119.pdf

Siehe dazu im neuen Dossier kritische wie solidarische ("Da ist er  
wieder: Der „lange Schatten des Stalinismus“…") Reaktionen sowie eine  
erste Reaktion der Roten Hilfe
http://www.labournet.de/?p=145752

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