Samstag, 15. September 2018
Maaß(los)en leugnet Menschenjagden in Chemnitz: Da freut sich der Innenminister. Der Verfassungsschutz braucht keinen neuen Chef – sondern seine Auflösung
„Bei den staats- und regierungsinternen Auseinandersetzungen um die
pogromartigen Ausschreitungen in Chemnitz geht nicht um Fakten. Es
geht nicht um die mit einer Fülle von Material und Zeugenaussagen
belegte Tatsache, dass ein brauner Mob in der sächsischen Stadt -
größtenteils unbehelligt von der Polizei - eine Hetzjagd auf Migranten
und politische Gegner veranstalten konnte - und dabei ein jüdisches
Restaurant angriff. Die infantil anmutende Verbreitung dumpfer,
schnell zu durchschauender "alternativer Fakten" durch
Verfassungsschutzpräsident Maaßen, Bundesinnenminister Seehofer und
den sächsischen Landesfürsten Kretschmer ist äußerer Ausdruck eines
Machtkampfes innerhalb der CDU/CSU und des Staatsapparates. Die
evidenten Lügen der braunen Staatsfraktion sind eigentlich selber eine
Machtmanifestation: "Seht her, zu was wir fähig sind, ohne
Konsequenzen fürchten zu müssen." (…) Dies liegt einerseits daran,
dass Maaßen das "Vertrauen" des Bundesinnenministers Seehofer genießt.
Dies stellte der Innenminister ausdrücklich fest, nachdem der oberste
Verfassungsschützer der Republik rechtsextreme Verschwörungstheorien
über die Videoaufnahmen von Chemnitz ("gezielte Falschinformationen")
nachplapperte. Seehofer und Maaßen sind dabei nur die sichtbaren
Galionsfiguren einer erstarkenden reaktionären Fraktion im deutschen
Konservatismus, die nicht davor zurückschreckt, faschistische
Ideologie und Gewaltexzesse zu instrumentalisieren. In der CDU/CSU
toben abermals Auseinandersetzungen, wie sie zuletzt die Koalition im
Juni 2018 erschütterten, als die CSU versuchte, Merkel über die
Flüchtlingsfrage zu stürzen…“ – aus dem Beitrag „Die braune
Staatsfraktion“ von Tomasz Konicz am 10. September 2018 bei
telepolis, der mit Überlegungen zu aktuell nötigen antifaschistischen
Vorgehensweise abgeschlossen wird. Zu Maaßen und seinen rechten
Partnern und ihrer Offensive drei weitere Beiträge – in denen auch
jeweils die Auflösung des VS Thema ist - und eine Stellungnahme der
dju in ver.di, die (vorerst nur) die Abberufung von Maaßen fordert
http://www.labournet.de/?p=137222
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