Mittwoch, 26. September 2018

Ein Brief der inhaftierten Bauarbeiter des Istanbuler Flughafens: „Alle Verantwortung trägt das Unternehmenskonsortium IGA“ (wovon die DHL ein wesentlicher Investor ist…)


IGA ist das Firmenkonsortium, das sich den Mega-Auftrag für den  
Istanbuler Großflughafen – wie auch immer – „an Land gezogen“ hat. Die  
Manager dieser ominösen Vereinigung waren auch die ersten, die die  
Diffamierungskampagne gegen die Streikenden begannen, indem sie sie  
als Terroristen bezeichneten (vermutlich mit dem in der Türkei  
bekannten Hintergrund, dass viele der Bauarbeiter eben aus kurdischen  
Regionen stammen). Auf diese provokative Haltung der IGA-Unternehmen  
verwiesen auch die Rechtsanwälte der Inhaftierten auf einer  
Pressekonferenz, bei der sie unterstrichen, dass selbst der erste  
Polizeibericht über die Vorfälle keinen Anhaltspunkt für irgendwelche  
Gesetzesverstöße der Streikenden beinhaltete, wie es zunächst  
offensichtlich sogar von der Polizei selbst bewertet wurde. Der  
gerichtliche Haftbefehl muss also aufgrund anderer Aktivitäten  
erlassen worden sein, welche auch immer das gewesen sein mögen. Die  
Inhaftierten selbst unterstreichen in einem aus dem Gefängnis  
gelangten Brief, dass die Verantwortung für alles, was dort geschehen  
ist, beim IGA-Konsortium liege. Das jetzt zusätzlich mit  
„Image-Problemen“ zu kämpfen hat, weil seit dem letzten Wochenende,  
also nach dem Polizeiüberfall auf die Streikenden, bereits weitere  
„Unfälle“ passierten. Und weitere Beschäftigte, auch solche, die nicht  
am Streik beteiligt waren, sich über miserables Katinenfressen und  
verkommene Baracken beklagen – dieweil sie auch noch den  
Eröffnungstermin verschieben mussten… Siehe zur Entwicklung im Kampf  
um die Freiheit der Istanbuler Bauarbeiter eine Sammlung aktueller  
Beiträge, darunter auch mehrere neue Solidaritätserklärungen, der  
Brief der Inhaftierten, sowie Hintergrundbeiträge und der Hinweis auf  
unseren bisher letzten Beitrag zum Thema
http://www.labournet.de/?p=137816

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