Samstag, 15. September 2018
Studierende in Mexiko: Massenprotest für eine andere Bildungspolitik – und vor allem gegen die Gewalt der politischen Banden an den Unis
„Zwei Tage nachdem auf dem Gelände der Nationalen Autonomen
Universität Mexikos (Unam) protestierende Gymnasiasten von
Schlägertrupps mit Knüppeln und Messern angegriffen worden sind, haben
am vergangenen Mittwoch zehntausende Studierende in Mexiko-Stadt
demonstriert. Sie forderten die Auflösung der sogenannten Porros,
gewalttätige Gruppen, die von Parteien und Hochschulleitungen
finanziert werden, um studentische Proteste leichter unterdrücken zu
können. Meist bestehen diese Gruppierungen selbst aus Studenten, die
ihre Kommilitonen überwachen und politische Aktivitäten den Behörden
und der Universitätsverwaltung melden. Allein an der Unam soll es etwa
40 solcher Gruppen geben. Am 3. September hatten Schüler des
staatlichen Gymnasiums CCH Azcapotzalco auf dem Campus der Unam
demonstriert, um auf den verheerenden Lehrermangel an ihrer Schule
aufmerksam zu machen. Schon am 27. August waren sie in einen
unbefristeten Streik getreten, um gegen die unhaltbaren
Lehrbedingungen zu protestieren. Als ihre Demonstration vor dem
Rektorat der Unam ankam, wurden sie von etwa 200 Porros überfallen,
von denen die meisten Trikots der universitätseigenen
Fußballmannschaft trugen. Bei dem Angriff wurden mehrere Schüler durch
Schläge und Messerstiche zum Teil schwer verletzt. Wer hinter der
Attacke steckt, ist weiterhin unklar. Die Studierendenschaft nutzte
die schnell angesetzte Großdemonstration vom Mittwoch auch, um ihrem
Unmut über steigende Unsicherheit in den Hochschulen und die desolaten
Studienbedingungen an den öffentlichen Universitäten des Landes Luft
zu machen…“ – aus dem Beitrag „Zehntausende protestieren gegen Gewalt
an Unis in Mexiko“ von Alexander Gorski am 09. September 2018 bei
amerika21.de, aus dem bereits deutlich wird, dass ein enger
Zusammenhang zwischen der Gewaltorgie durch Schlägerbanden und dem
Kampf um eine wirkliche Reform im Bildungswesen – die nichts mit den
Privatisierungsplänen der bisherigen Regierung zu tun haben kann –
besteht. Siehe dazu einen weiteren aktuellen Beitrag, sowie jeweils
einen Hintergrundbeitrag zu möglichen Zielen einer wirklichen
Veränderung im Bildungswesen und zur Rolle der Gewerkschaften bei
diesen Auseinandersetzungen
http://www.labournet.de/?p=137207
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