Was sich – beispielsweise – geändert hat: Als vor 20 Jahren ein Herr
Haider Bestandteil der österreichischen Regierung wurde, zeigte „man“
sich europaweit empört (weitaus weniger zur selben Zeit über den
mindestens ebenso rechten Herrn Aznar mit seiner Opus Dei-Clique in
Spanien). Jetzt ist die Neuauflage der Wiener Rechtsregierung
Geschäftsführer der EU, alles selbstverständlich. Was sich –
beispielsweise – noch geändert hat: Die Explosion von Billigjobs und
Armut in Griechenland. Und während ein Herr Macron in Frankreich die
nicht ganz so neue Neuerung demonstriert, wie nahe sich
Neoliberalismus und äußerste Reaktion im Krisenprozess gekommen sind,
mobilisiert die EU-Rechte keineswegs nur in osteuropäischen Ländern,
sondern überall für die Europawahl 2019, inzwischen oft genug von
Regierungspositionen aus. Derweil tritt die französische Parti de
Gauche aus der europäischen Linksfraktion aus, weil ihr Antrag auf
Ausschluss von Syriza abgelehnt wurde und bildet über France Insoumise
gemeinsam mit Podemos aus Spanien und Linksblock aus Portugal eine
neue Wahlallianz, die mit ihrer Orientierung auf Streichung der
Grundlagenverträge (Stichwort: Maastricht) auch weiteren Zulauf
erhält: Drei skandinavische Parteien haben sich dem Bündnis
angeschlossen. Was im Lager derer, die in der vielbeschworenen
„sozialen Säule“ der EU die realpolitische Alternative zur heutigen
EU-Politik sehen, mächtig Ärger hervor ruft. Wobei deutlicher wird,
als vorher, welche sozialen und politischen Inhalte dabei vertreten
werden, vor allem wird aber die grundsätzliche Orientierung sichtbarer
– nicht zuletzt durch Sprachregelungen, die Erinnerungen hervor rufen…
Siehe dazu unsere kommentierte Materialsammlung „Streit um Syriza und
Griechenland – Streit um die EU“ vom 15. Juli 2018
http://www.labournet.de/?p=134712
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