Donnerstag, 19. Juli 2018

Jobcenter und Amazon - eine Symbiose im Sinne des Kapitals. Über die  fiktive Grenzziehung zwischen Erwerbstätigkeit und Erwerbslosigkeit



"Seit fast vier Jahren kämpfen Beschäftigte bei Amazon nicht nur um 
mehr Lohn, sondern auch gegen krankmachende Arbeitsbedingungen, 
entwürdigende Kontrollen und Respektlosigkeit. Als 
Erwerbsloseninitiative haben wir uns mit eigenen Akzenten an der 
bundesweiten Aktionswoche »Make Amazon Pay« beteiligt. Dass sich eine 
Erwerbsloseninitiative in Arbeitskämpfe »einmischt«, mag erstaunen, 
ist doch der nächstliegende Bezugspunkt das Jobcenter. Im Folgenden 
werden wir erklären, warum wir uns an der Aktionswoche beteiligt 
haben. Und vor allem: Wir wollen darlegen, warum eine Grenzziehung 
zwischen Erwerbslosen und Erwerbstätigen fiktiv und falsch ist. (...) 
Das Zusammenspiel zwischen Amazon und Jobcenter ist also ein Angriff 
auf die Beschäftigten - und zugleich ein Angriff auf 
Hartz-IV-Beziehende. Ein Angriff auf die Arbeitsbedingungen ist es, 
weil Erwerbslose künftig mit großer Wahrscheinlichkeit die besagten 
prekären Stellen besetzen werden. Die Einschränkung der sozialen 
Absicherung von Erwerbslosen wiederum fällt auf die jetzigen 
Beschäftigten zurück. Schließlich ist eine Festanstellung nie auf 
Dauer garantiert und selbstständig oder geringfügig Beschäftigte sind 
auf eine Aufstockung mit ALG II angewiesen. Wir betrachten das 
Jobcenter und Amazon als komplementäre Partner eines sich 
fortschreibenden Kapitalismus. In diesem nimmt die Ausbeutung, auch 
wenn sie sich immer subtiler gestaltet, zu..." Diskussionsbeitrag von 
BASTA! Erwerbsloseninitiative Berlin aus dem ak - analyse und kritik- 
Nr. 637 vom 17.4.2018 - wir danken beiden!
http://www.labournet.de/?p=134583

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