"Seit fast vier Jahren kämpfen Beschäftigte bei Amazon nicht nur um
mehr Lohn, sondern auch gegen krankmachende Arbeitsbedingungen,
entwürdigende Kontrollen und Respektlosigkeit. Als
Erwerbsloseninitiative haben wir uns mit eigenen Akzenten an der
bundesweiten Aktionswoche »Make Amazon Pay« beteiligt. Dass sich eine
Erwerbsloseninitiative in Arbeitskämpfe »einmischt«, mag erstaunen,
ist doch der nächstliegende Bezugspunkt das Jobcenter. Im Folgenden
werden wir erklären, warum wir uns an der Aktionswoche beteiligt
haben. Und vor allem: Wir wollen darlegen, warum eine Grenzziehung
zwischen Erwerbslosen und Erwerbstätigen fiktiv und falsch ist. (...)
Das Zusammenspiel zwischen Amazon und Jobcenter ist also ein Angriff
auf die Beschäftigten - und zugleich ein Angriff auf
Hartz-IV-Beziehende. Ein Angriff auf die Arbeitsbedingungen ist es,
weil Erwerbslose künftig mit großer Wahrscheinlichkeit die besagten
prekären Stellen besetzen werden. Die Einschränkung der sozialen
Absicherung von Erwerbslosen wiederum fällt auf die jetzigen
Beschäftigten zurück. Schließlich ist eine Festanstellung nie auf
Dauer garantiert und selbstständig oder geringfügig Beschäftigte sind
auf eine Aufstockung mit ALG II angewiesen. Wir betrachten das
Jobcenter und Amazon als komplementäre Partner eines sich
fortschreibenden Kapitalismus. In diesem nimmt die Ausbeutung, auch
wenn sie sich immer subtiler gestaltet, zu..." Diskussionsbeitrag von
BASTA! Erwerbsloseninitiative Berlin aus dem ak - analyse und kritik-
Nr. 637 vom 17.4.2018 - wir danken beiden!
http://www.labournet.de/?p=134583
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