Montag, 30. Juni 2014

Konzert von "Grup Yorum" in Oberhausen

Stefan Engel: "Von einem solchen Festival kann eine große Kraft ausgehen" 29.06.14 - Etwa 15.000 Besucher kamen am gestrigen Samstag zum Konzert der weltbekannten türkisch-kurdischen Musikgruppe "Grup Yorum" nach Oberhausen. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Konzertbündnis gegen Rassismus und Faschismus. Dieses Jahr stand das Konzert unter dem Motto "Rassismus geht uns alle an! Am Jahrestag des Gezi-Aufstandes: Wir wollen eine Strafe für die rassistischen Mörder. Wir wollen Gerechtigkeit für Berkin Elvan". Viele Besucher trugen T-Shirts mit dem Bild von Berkin Elvan. Der 15-jährige Jugendliche wurde bei den Protesten in Istanbul gegen die reaktionäre türkische Erdogan-Regierung im Juni 2013 lebensgefährlich verletzt und starb nach Monaten im Koma. Aus ganz Europa, aus Frankreich, Belgien, Österreich, Niederlanden, England waren Busse zum Konzert angereist. Über 30 Musiker, darunter Streicher und ein europäisch zusammengesetzter Chor standen auf der Bühne. Im Innenraum der Köpi-Arena tanzten Tausende gemeinsam. Erstmals stand auch eine deutsche Gruppe auf der Bühne. Die Kölner Band "Gehörwäsche" spielte gemeinsam mit "Grup Yorum" das Lied "Die Zeit ist reif". Beide hatten sich auf dem Rebellischen Musikfestival an Pfingsten in Truckenthal kennengelernt. MLPD und REBELL waren wie im Vorjahr von den Veranstaltern eingeladen. Sie haben direkt im Eingangsbereich schöne Informationsstände aufgebaut, neben den Ständen der Veranstalter, der "Roten Hilfe", der Migranten-Organisation BirKar und anderen. Über das neu erschienene Buch der MLPD "Katastrophenalarm! Was tun gegen die mutwillige Zerstörung der Einheit von Mensch und Natur?" gab es vielfältige Diskussionen und es wurden einige verkauft. Großes Interesse gab es an der grundsätzlichen Literatur der MLPD in türkischer Sprache, besonders an der Streitschrift "Neue Perspektiven für die Befreiung der Frau". Aktuelle Ausgaben der Wochenzeitung "Rote Fahne" der MLPD wechselten den Besitzer wie auch Plakate der MLPD aus dem Europawahlkampf. Die mit den Losungen "Hoch die Internationale Solidarität" und "Freiheit für Kurdistan und Palästina" waren besonders begehrt. Der REBELL verkaufte etliche seiner Marx-, Lenin- und Engels-T-Shirts aus der Kampagne "Gib Antikommunismus keine Chance!" sowie T-Shirts mit dem Konterfei des argentinischen Revolutionär Che Guevara. Erstmals sprach mit dem Parteivorsitzenden Stefan Engel ein offizieller Vertreter der MLPD auf dem Festival. Sein Grußwort sprach vielen aus dem Herzen und bekam großen Beifall. Insbesondere als er das Problem der Zersplitterung der Revolutionäre der Welt ansprach, das noch nicht überwunden ist: "Ich freue mich besonders, hier sprechen zu dürfen. Ich habe mir gerade die Transparente, die im Saal hängen, übersetzen lassen, damit ich verstehe, was eure Meinung ist. Aber ich fände es besser, wenn man sie auch auf deutsch lesen könnte und wenn viele deutsche Jugendliche und Menschen hier wären, damit wir uns zusammenschließen können. Von einem solchen Festival kann eine große Kraft ausgehen, damit wir uns zusammenschließen. Die Revolutionäre der Welt sind weltweit und auch in Deutschland noch sehr zersplittert. Wir müssen eine gemeinsame Kraft bilden, damit wir stärker werden als unsere Unterdrücker und Ausbeuter. ... Wir müssen begreifen, dass wir zusammenarbeiten, dass wir uns in erster Linie darüber definieren, was uns eint und nicht darüber, was uns zersplittert. Diese Vision müssen wir begreifen. Und deshalb finde ich, dass dieses Festival ein Fest der Demokratie und Freiheit, ein Fest der Gemeinsamkeit der Revolutionäre der ganzen Welt sein sollte." Das kam an und tausende Menschen riefen am Ende der Rede von Stefan Engel: "Hoch die internationale Solidarität!"

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