“Sechsstellige Gehälter, 435 PS-Dienstwagen, steuerfreie Geldgeschenke: Das soll sich die Führungsspitze der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Hessen auf Kosten der ArbeiterInnen geleistet haben. Der Skandal reicht bis zum Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) und einer SPD-Bundestagsabgeordneten. (…) Auch der Wiesbadener Kreisverband spielt eine wichtige Rolle. Die Spitzen der Kreisverbände arbeiteten zusammen, um Kontrollmechanismen zu umgehen und so die Korruption möglich zu machen. Der Frankfurter Awo-Geschäftsführer Jürgen Richter war gleichzeitig im Vorstand des Kreisverbands Wiesbaden für die Aufsicht zuständig. Seine Frau Hanelore Richter war die Geschäftsführerin der Awo in Wiesbaden. Sie soll noch mehrere Ämter inne gehabt haben, sowie Aufträge vom Frankfurter Kreisverband ihres Ehemannes in Frankfurt zugeschoben bekommen haben. Diese Aufträge als „Sonderbeauftragte“ verschafften ihr ein zusätzliches Einkommen von zeitweise mehr als 140.000 Euro im Jahr. Das Ehepaar Richter verursachte so in Wiesbaden Gehaltskosten von mehr als 340.000 Euro jährlich. Auf etwa diese Höhe werden auch die Kosten des Kreisverbands Frankfurt geschätzt, womit man von insgesamt rund 700.000 Euro jährlich ausgehen kann. Bis jetzt sind noch nicht alle Dokumente gesichtet und Schäden erfasst worden. (…) Die Staatsanwaltschaften in Frankfurt und Wiesbaden ermitteln wegen des Verdachts auf Untreue und Betrug in mehreren Fällen.“ Beitrag bei Perspektive online vom 18.12.2019 und dazu:
- AWO-Skandal in 3 Teilen: Die verschwundenen Millionen der AWO – Dienstwagen für die Frau des OB in der Babypause – Verwicklungen des Oberbürgermeisters und der Behörden?
- An dieser Stelle hatten wir am 30.12.2019 den 3teiligen Beitrag von Roland Tichy auf seinem Blog Tichys Einblick verlinkt, allerdings nicht wissend um seine Rolle als angeblicher Sprachrohr der neuen Rechten (dem betreffenden Artikel haben wir daraus keine Hinweise entnommen) – nach entsprechendem Hinweis wollen wir ihm kein Forum bieten, der Skandal um die AWO wird hoffentlich auch anderweitig aufgearbeitet, wir bleiben dran!
- Skandal um die AWO Frankfurt: Präsidium tritt geschlossen zurück
“Die Mitglieder des ehrenamtlichen Präsidiums der AWO Frankfurt treten mit sofortiger Wirkung von ihren Ämtern zurück. In einer schriftlichen Stellungnahme macht die AWO Frankfurt aber auch deutlich, dass dies nicht aufgrund „lautstarker Rücktrittsforderungen Dritter“ geschieht. Man habe in den vergangenen Wochen „zahlreiche Maßnahmen eingeleitet“. Unter anderem habe man externe Prüfer beauftragt. In der Stellungnahme fordert die AWO Frankfurt außerdem den AWO Bundesverband dazu auf, kollegial und solidarisch die Prüfungen zu unterstützen. Des Weiteren distanziert sich der Kreisverband von jenen AWO Mitgliedern, die sich auf Kosten des Verbandes bereichert haben. „Nach allem, was wir bis jetzt wissen, haben einzelne Personen, denen wir in der Vergangenheit vertrauten, wohl Maß und Mitte verloren“, heißt es in der Pressemitteilung vom Freitag (20.12.2019)…“ Meldung bei op online vom 21.12.2019 – siehe auch:- Awo-Affäre : Alle Schleusen offen
Artikel von Julian Staib vom 21.12.2019 bei der FAZ online
- Awo-Affäre : Alle Schleusen offen
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