„… Am Freitag abend hatten in Sachsen-Anhalts Landeshauptstadt Magdeburg zwischen 750 (Angabe der Polizei) und 1.000 Menschen (Zahl der Veranstalter) versucht, einen rechten »Trauermarsch« zu blockieren. Der Journalist Daniel Tautz, der an diesem Tag für den MDR vor Ort war, veröffentlichte noch am selben Abend ein Video auf Twitter, das zeigt, wie Beamte mit Schlagstöcken auf friedliche Demonstranten losgingen. Am Sonnabend erklärte Tautz gegenüber dem Rundfunksender, vor dem Griff zur Kamera habe er zunächst beobachtet, wie ein Polizist eine Teilnehmerin »rabiat auf eine Bordsteinkante gestoßen« habe. Die Frau habe sich lediglich an einer Sitzblockade beteiligen wollen. Das Video beginnt im Anschluss. Darauf zu sehen ist, wie laut Tautz derselbe Beamte mehrere Personen mit dem Schlagstock bedrohte. Er und weitere Kollegen brüllten die Demonstranten dabei an. Eine Teilnehmerin hielt schützend die Hände vor sich und rief den Uniformierten entgegen: »Kommt doch mal runter!« Später stieß der Beamte zusammen mit Kollegen einen Demonstranten gewaltsam zu Boden, weitere gegen einen Bauzaun. »Aus meiner Sicht war das Verhalten der entsprechenden Polizisten in dieser Aggressivität unangemessen und muss untersucht werden«, resümierte der Reporter. Das Bündnis »Solidarisches Magdeburg« teilte mit, es seien »viele weitere Fälle unverhältnismäßiger Polizeigewalt gegen Demonstrierende bekannt«. Auch Journalisten seien von der Polizei und Rechten verbal attackiert und teils bedroht worden. Zugleich habe die Polizei »nichts gegen vollvermummte Teilnehmer des Aufzugs der Faschisten unternommen«, vielmehr den Aufzug durch die Altstadt geleitet…“ – aus dem Bericht „An der Seite von Neonazis“ von Susan Bonath am 20. Januar 2020 in der jungen welt über die Aktionen der Magdeburger Kameraden mit und ohne Uniform. Zur Magdeburger Nazi-Demonstration ein weiterer aktueller Beitrag:
- „Neonazis ziehen „trauernd“ durch Magdeburg“ von Tim Mönch am 18. Januar 2020 bei Endstation rechts zur Schutzabteilung: „… Seit Wochen hatten die Neonazis in den sozialen Medien für sogenannten Trauermarsch in Magdeburg geworben. Doch dem Aufruf der NPD Magdeburg folgten nur etwa 160 „Kameraden“ aus Sachsen-Anhalt, Niedersachsen, Sachsen und Schleswig-Holstein. Mit dutzenden schwarzen Fahnen und brennenden Fackeln zog der neonazistische Aufmarsch in Richtung Elbe. Zahlreiche Teilnehmer waren vollkommen vermummt, die Polizei schritt trotz ausreichend Beamten vor Ort und mehrfacher Hinweise nicht ein. In lockeren Dreierreihen, begleitet von blecherner klassischer Musik aus dem Lautsprecherwagen, zog die Demonstration schweigend durch die Stadt. Immer wieder versuchten die aggressiv auftretenden Neonazis Pressevertreter einzuschüchtern und an ihrer Arbeit zu hindern…“
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