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Dossier
Am Montag, 15. Juli 2019 beschlossen die bei der Vereinigung „Las Kellys“ organisierten Frauen aus Reinigungsunternehmen, die für die Tourismusbranche arbeiten, einen zweitägigen Proteststreik (am 24. und 25. August) zu organisieren. Zwar sind nur wenige der rund 6.000 Frauen, die hier arbeiten organisiert – aber die etwa rund 100 Aktiven erhoffen sich eine Beteiligung von bis zu einem Fünftel aller Arbeitenden. Da die Kellys keine anerkannte Gewerkschaft sind – und die größeren Verbände nichts unternahmen – hat die CGT den Streik offiziell „übernommen“. Vergleichbare Aktionen hatten in den letzten Jahren bereits in Madrid, Barcelona und auf Mallorca stattgefunden – stets in touristischen „Hochsaison“-Zeiten, der bisher erfolgreichste Streik habe in Bilbao stattgefunden, wo eine Lohnerhöhung um 48% erkämpft worden war, wird in dem Bericht „Las kellys llaman a la primera huelga de camareras de piso en Baleares“ von Patricia Reguero am 18. Juli 2019 bei El Salto Diario hervorgehoben. Darin unterstreicht die Sprecherin der Kellys auf den Balearen, es gehe hier, wie anderswo seit Jahren immer um dieselben beiden Forderungen: Bessere Bezahlung und weniger Arbeitsbelastung – wofür die streikenden Frauen auch die Hotelgäste zur Solidarität aufrufen und ihnen sechs Vorschläge machen, wie sie diese ausdrücken können. Siehe dazu auch eine Mitteilung der CGT Ibiza und ein Interview mit der Sprecherin der „Kellys“ auf den Inseln sowie erneutes Kampf-Wochenende und weitere Infos:
- Kündigungsoffensive eines spanischen Hotels gegen Aktivistinnen der „Kellys“
„… Die erste Kundgebung fand 9. Januar statt – eine Notfallkundgebung, als Fatima nach nicht mehr als einer krankheitsbedingten Beurlaubung entlassen wurde. Übrigens handelte es sich hierbei um eine Krankschreibung, die durch einen Arbeitsunfall verursacht wurde: Beim Putzen eines Zimmers verfing sie sich in einem Laken, stürzte und erlitt einen Knochenbruch. (…) Die zweite Kundgebung fand am Samstag, den 11. Januar, statt, als eine weitere Arbeiterin, Mayrenge, entlassen wurde. Sie sind nicht allein, sie werden von anderen Kollektiven begleitet, die gegen die Prekarität und für die Aufhebung der Arbeitsreformen kämpfen, Arbeiterinnen desselben Hotels, die bereits vorher entlassen wurden, wie Juliana: “Sie haben mich entlassen, als ich meinen Urlaub beanspruchte, ich hatte vierzehn Tage und sie wollten mir nur fünf geben. Die Leitung sagte: ’so etwas verlangt man im Hotelgewerbe nicht, Süße’. Sie haben mir die vierzehn Tage zwar gegeben, feuerten mich aber, als ich zurückkehrte. Ich habe allerdings für meine Rechte gekämpft und bin immer verantwortungsvoll mit meiner Arbeit umgegangen. Sie haben mich gefeuert, weil ich für meine Rechte gekämpft habe”, erzählt sie. Auch Maria ist nach sechs Jahren Arbeit entlassen worden, sie kennt die Politik der Unternehmen seit der Gründung des Hotels im Jahr 2013: “Seit der Eröffnung von Olivia Balmes haben wir jedes Jahr mehrere externe Unternehmen durchlaufen, immer für maximal zwei Jahre…“ – aus dem Bericht „Spanische Hotelkette feuert “Las Kellys”: “Ihr Reichtum ist die Ausbeutung von Arbeiterinnen”“ von Cynthia Lub am 21. Januar 2020 bei Klasse gegen Klasse (in der Übersetzung von Hannah Simón) über die Unternehmer-Offensive gegen die „Kellys“ – und deren Reaktion… - Nach dem erfolgreichen Streik auf Ibiza: Die Kellys rufen jetzt zum „Dienst nach Vorschrift“
Die Sprecherin der Kellys auf Ibiza, Milagros Carreño, gab nach den beiden erfolgreichen Streiktagen auf einer Pressekonferenz bekannt, man habe beschlossen, den Kampf mit der Aktion „huelga de celo“ fortzusetzen – was man als eine Art Dienst nach Vorschrift bewerten kann: Nach gesetzlicher Vorschrift, versteht sich. Die Aktion besteht aus völlig normalen, alltäglichen Dingen – die den Reinigungsfrauen auch auf Ibiza von den Unternehmen verwehrt werden. Soll heißen: Auf die Toilette gehen, wenn man muss. Eine Pause machen, wenn die Zeit gekommen ist. Feierabend machen, wenn die tägliche Arbeitszeit geleistet wurde. Eine Liste von nicht selbstverständlichen Selbstverständlichkeiten, wozu in dem PK-Bericht „Las ‘kellys’ preparan una huelga de celo con escraches en los hoteles que las exploten“ von Marta Molina am 26. August 2019 beim Diario de Ibiza die Einschätzung berichtet wird, nach dem erfolgreichen Streik seien noch weitaus mehr Frauen bereit, an so einer „niedrigschwelligen“ Aktion teilzunehmen, als sie es vorher gewesen seien – der Kampf ziele wie von Beginn an darauf ab, eine „erträgliche Arbeitsbelastung“ zu erreichen. Siehe dazu auch einen weiteren Beitrag über die Reaktionen auf den Streik der Hotelreinigerinnen auf Ibiza:- „Cientos de personas se manifiestan para apoyar la huelga de las Kellys de Ibiza“ von Santi Donaire am 26. August 2019 bei El Salto Diario ist ein Bericht über eine Unterstützungsdemonstration für den Streik der Reinigungsfrauen, an der sich rund 750 Menschen beteiligt haben, und zu der der anarchosyndikalistische Gewerkschaftsbund CGT aufgerufen hatte. Dieser sei, so wird in dem Beitrag unterstrichen, die einzige gewerkschaftliche Organisation, die diesen Streik unterstützt, an dem sich ja 2.000 der 6.000 Beschäftigten auf Ibiza beteiligt hatten. In dem Beitrag wird auch darauf verwiesen, dass die Gruppierung im November 2019 ein größeres Treffen aller auf Spanien angehörenden Inseln in Hotels arbeitenden Reinigungsfrauen stattfinden werde, das unter anderem dazu dienen soll, einen landesweiten Streik im Sommer 2020 vorzubereiten.
- Für fortlaufende Berichterstattung auf Twitter siehe GrupoAcciónSindical (@Gas_15M) und @LasKellysBCN sowie @so_cnt
- Der Streik der Hotel-Reinigerinnen auf Ibiza: Kellys wesentlich stärker, als erwartet
„… Am Samstag gegen 8 fühlte sich ein Tourist in Port d’Es Torrent auf Ibiza derart gestört, dass er aus seinem Hotel stürzte, auf eine der Demonstrantinnen zulief, ihr deren Tröte entriss und sich danach mit einem Gewerkschafter anlegte, der der Frau zur Hilfe geeilt war. Der Tourist hatte Recht: Die Demonstranten störten, und sie wollten stören. So viel Lärm hatten sie noch nie gemacht. Es waren die Kellys, die an diesem Wochenende auf Ibiza und der kleinen Nachbarinsel Formentera zum ersten Zimmermädchenstreik in Spanien aufgerufen hatten. „Zu sehen, wie wir die Angst überwunden haben und auf die Straße gegangen sind, ist schon ein enormer Sieg“, sagte am Samstag eine der Aktivistinnen zur Netzzeitung eldiario.es. „Las Kellys“ steht für „Las que limpian“ – die, die saubermachen. In Deutschland nennt man sie Zimmermädchen; Sauberfrauen wäre ein passenderer Name. Die wenigsten nehmen sie wahr, ein kurzer Gruß im Hotelflur, wenn überhaupt – das war’s. In Spanien hat sich das geändert, da haben sie sich selbst auf die politische Agenda gebracht. Seit gut drei Jahren sind rund 2000 von ihnen im Verband der Kellys organisiert. Das ist nur ein kleiner Teil der – nach Schätzungen der Gewerkschaft Comisiones Obreras – 140 000 Zimmermädchen in spanischen Hotels. Aber dieser kleine Teil macht Lärm für alle. Und hat schon was erreicht…“ – so beginnt der Bericht „Auf Ibiza streiken die Zimmermädchen“ von Martin Dahms am 25. August 2019 in der FR online , der auch die Forderungen nach Ende des Outsourcings, besserer Bezahlung und Anerkennung von Berufskrankheiten berichtet. Zum Streik, zu den Arbeitsbedingungen und zu innergewerkschaftlichen Auseinandersetzungen einige weitere aktuelle Beiträge:- „El 30% de las ‘kellys’ de Ibiza hacen huelga en el primer paro en la isla para exigir mejoras“ am 24. August 2019 bei Publico berichtet von einer am ersten Streiktag erstaunlich hohen Streikbeteiligung, es seien, statt erwarteter einiger Hundert rund 2.000 Frauen gewesen, die an diesem Tag in den Streik traten, was immerhin rund ein Drittel von allen in der Hotelreinigung auf Ibiza arbeitenden Frauen wäre. Entsprechend wird in dem Beitrag auch berichtet, die Reaktion der Streikenden sei „euphorisch“ gewesen.
- „Spaniens Zimmermädchen gehen auf die Barrikaden“ am 24. August 2019 bei der Deutschen Welle meldet neben diesen Fakten auch noch: „… Die Demos und Streiks werden von den Regionalverbänden der 2016 gegründeten Interessenvertretung “Las Kellys” organisiert. “Las Kellys” wird von den Anfangssilben des Spanischen “Las que limpian” (Die, die sauber machen) abgeleitet. “Die Gewerkschaften haben uns kaum geholfen. Wir haben gemerkt, dass wir uns selber helfen mussten”, erzählt Maria Fresneda, die Sprecherin der Gruppe in Alicante. Auf Ibiza bereitet die dortige “Kellys”-Chefin Milagros Carreño den ersten Zimmermädchen-Streik auf den Balearen vor. “Bei uns gibt es Camareras, die bis zu 37 Zimmer pro Tag reinigen müssen”, erzählt die 54-Jährige. “Wir wollen, dass die Arbeit der Zimmermädchen nicht mehr an Fremdunternehmen ausgelagert wird, sondern dass alle direkt vom Hotel angestellt werden. Schließlich würde ohne uns der ganze Betrieb nicht laufen. Außerdem fordern wir ein Recht auf Vorruhestand und dass es mehr Inspekteure gibt, die unsere Arbeitsbedingungen überprüfen, sagt Myriam Barros, Präsidentin von “Las Kellys”, im Interview mit Spiegel-Online. (…) Die Mehrheit der Zimmermädchen bekommt irgendwann Rücken- und Gelenkprobleme. Amalia erzählt von Eingriffen an der Halswirbelsäule. “Bin für immer und ewig kaputt.” Maria sagt: “Im Sport ist Doping verboten. Bei uns ist es aber Alltag, und allen ist es offenbar egal. Ohne Medikamente gegen Schmerzen, Übermüdung und Depressionen hält man die unmenschliche Arbeit, die wir machen, nicht aus. Und nach der Arbeitsmarktreform von 2012 ist unsere Lage viel, viel schlimmer geworden. Eine Kollegin, die heute anfängt, hält es keine fünf Jahre aus“...“
- „La CGT critica el «postureo» de CCOO y UGT frente a la huelga de las ‘kellys’“ am 21. August 2019 beim Periodico de Ibiza berichtet von einer Pressemitteilung der CGT, in der die Haltung der beiden größeren Verbände CCOO und UGT kritisiert wird, die die streikenden Frauen „wieder einmal“ alleine ließen und stattdessen mit dem Unternehmerverband der Touristikbranche verhandelten.
- „CCOO apoya las movilizaciones de las camareras de piso por unas condiciones de trabajo dignas“ am 23. August 2019 beim Gewerkschaftsbund CCOO ist eine Erklärung: Dass der Verband den Kampf der Reinigungsfrauen unterstütze. Was auch als Reaktion auf die wachsende Kritik an ihrer Haltung – die ja keineswegs nur von der CGT kommt, sondern in erster Linie von den Streikenden selbst, aber auch eine wachsende öffentliche Debatte darüber gibt es – verstanden werden kann, wenn man denn eine besondere Erklärung veröffentlichen muss zu einem Thema, das – eigentlich – gewerkschaftliche Selbstverständlichkeit ist.
- „Der Streik der Zimmermädchen“ von Marc Dugge am 24. August 2019 bei tagesschau.de gibt einen knappen Überblick auch über den aktuellen Streik auf Ibiza hinaus: „… An diesem Wochenende wollen sie in Barcelona demonstrieren, in Lloret de Mar und in Palma de Mallorca. Auf Ibiza und Formentera wollen sie mitten in der Hochsaison die Arbeit sogar für 48 Stunden ganz niederlegen. Sie wollen auf die prekären Arbeitsbedingungen aufmerksam machen, in denen sie arbeiten – mit Gehältern von teils unter 700 Euro. Für Hungerlöhne müssten Frauen in der Hochsaison bis zu 37 Zimmer pro Tag reinigen, sagt Myriam Barros, Präsidentin des Vereins “Las Kellys”. Die Arbeitsmarktreform der früheren konservativen Regierung habe die Dumpinglöhne möglich gemacht: “Seit der Arbeitsmarktreform gehören die Zimmermädchen nicht mehr zur Belegschaft eines Hotels, sondern sind an externe Firmen angegliedert worden.” Damit hätten sie alle möglichen Rechte verloren. “Sie stellen uns auf Wochenbasis an: Wenn wir krank werden, wird der Vertrag aufgelöst, ebenso, wenn wir schwanger sind. Und wir verlieren außerdem Geld: Wir bekommen jetzt durchschnittlich 500 Euro weniger im Monat!” Und das für einen Knochenjob, sagt Myriam Barros. (…) Auch das Zimmermädchen Eugenia Romero hat sich den “Kellys” angeschlossen. Sie hofft, dass die Protestaktionen nicht nur die Spanier wachrütteln, sondern auch die ausländischen Touristen: “Viele Touristen haben ja keine Ahnung – sie sehen uns oft nicht. Wenn wir die Zimmer machen, wissen sie nicht, dass ihr Zimmer deshalb nicht gemacht wurde, weil wir nur vier, fünf Zimmermädchen sind und noch keine Zeit dafür hatten.” Wenn die Touristen Spanisch sprechen und sie fragen, erzählten sie ihnen das gerne. “Der Tourist sollte sich über die Arbeitsbedingungen im Hotel informieren!” Oft handle es sich um pure Ausbeutung, sagt Eugenia. Die Reinigungskräfte bekämen umgerechnet kaum noch zwei Euro für ein sorgfältig geputztes Zimmer. Und Trinkgelder gebe es auch immer weniger, berichten ihre Kolleginnen. Wie viele sich den Streiks und Protesten am Wochenende anschließen, ist völlig offen. Myriam Barros wäre schon froh, wenn es 100 werden. Viele wagten nicht, ihre Stimme zu erheben, sagt sie – aus Angst, ihren Job zu verlieren…“
- „Streikwelle in Spanien“ von Carmela Negrete am 20. August 2019 in der jungen welt berichtet von rund einem halben Dutzend Streiks, die aktuell organisiert werden oder in Vorbereitung sind (bzw. zum Zeitpunkt der Veröffentlichung waren) und fasst dabei den Streik auf Ibiza so zusammen: „… Nicht weit davon, auf der Insel Ibiza, haben auch die Putzfrauen der Hotels für den 24. und 25. August einen Streik angekündigt. Sie wollen, dass ihre Tätigkeit als besonderes Risiko anerkannt wird. Studien zufolge müssen 70 Prozent von ihnen mit Schmerzmitteln zum Dienst gehen. Die schwere körperliche Arbeit macht eine normale Verrentung so gut wie unmöglich...“
- „CGT denuncia presión a trabajadoras por parte de los empresarios para que no secunden la huelga“ am 24. August 2019 bei Radio Mallorca ist ein Beitrag über eine Pressekonferenz die CGT und „Kellys“ gemeinsam in Palma gegeben haben, bei der einerseits unterstrichen wurde, dass die Situation nicht ganz so extrem sei, wie auf Ibiza (wo zusätzlich das Problem sehr teurer Mieten bestehe), andererseits aber auf Mallorca auch ein organisierter Druck der Hotelketten vorhanden sei, mit dem versucht werde, die Frauen einzuschüchtern
- Wochenend-Streik auf Ibiza und Formentera, landesweite Demos am Sonntag, 25. August
“Die Betten werden nicht gemacht, die Bäder nicht geputzt: Tausende Putzkräfte in Spaniens Hotels wollen am Wochenende die Arbeit niederlegen. Myriam Barros, eine Organisatorin der Proteste, erklärt, warum sie streikt. 48 Stunden soll in Spaniens Touristen-Hochburgen der Ausnahmezustand gelten: “Las Kellys”, eine Vereinigung der Zimmermädchen, hat für das ganze Wochenende Streiks und Proteste angekündigt – mitten in der Urlaubssaison. Der Tourismus in Spanien boomt, die Zahl der Urlauber stieg von 68 Millionen im Jahr 2015 auf knapp 83 Millionen im vergangenen Jahr. Rund 200.000 “Camareras de piso” machen ihre Betten, putzen die Bäder, machen den Dreck weg. Der Begriff lässt sich auf Deutsch am ehesten mit Zimmermädchen übersetzen. 99 Prozent der Beschäftigen sind Frauen. Viele wollen nun am Sonntag in zahlreichen Städten des Landes abends auf die Straßen gehen, um auf ihre prekären Arbeitsbedingungen und eine aus ihrer Sicht “zunehmend brutale Ausbeutung” in Hotels und anderen Touristenunterkünften aufmerksam zu machen. Auf den Balearen-Inseln Ibiza und Formentera soll die Arbeit das ganze Wochenende über komplett ruhen. Regionalverbände der “Las Kellys”, 2016 als Interessenvertretung gegründet, organisieren die Aktionen. Myriam Barros, Präsidentin des Vereins, will sich auf Versprechungen von Spaniens Tourismusministerin, Reyes Maroto, wonach sich die Lage bessern soll, lieber nicht verlassen…” Interview von Lucia Heisterkamp vom 23.08.2019 beim Spiegel online : Zimmermädchen-Streik in Spanien “Bei uns sorgt der Tourismus nur für Ausbeutung”
- „Ánimo a todas las Kellys de España“ am 19. Juli 2019 im Twitter-Kanal der CGT Ibiza und Formentera ist die Mitteilung über den Streikbeschluss, verbunden mit der Aufforderung an die Gewerkschaftsverbände der CCOO und der UGT, den Streik zu unterstützen.
- „Es sind zu viele Zimmer in zu wenig Zeit“ am 02. August 2019 in der jungen welt ist ein Gespräch von Carmela Negrete mit Milagros Carreño Poley von den Kelly Ibiza/Formentera, in dem sie unter anderem ausführt: „… Man verdient rund 1.300 Euro netto für eine Vollzeitstelle. Vor kurzem hat es Lohnerhöhungen gegeben. Davor hatten wir protestiert, das hat Wirkung gezeigt. Wir wissen, dass die Geschäfte der Hotels generell sehr gut laufen und einige damit viel Profit machen. Die Reichen kommen hier her, um ihre Freizeit zu genießen. Wir dagegen sind die Armen, die für sie arbeiten – aber auch wir haben unsere Würde. Eine wichtige Forderung von uns ist die Einführung einer Frührente ab 60 Jahren für Zimmermädchen. Ich selbst arbeite seit 30 Jahren als Putzfrau in Hotels, bin 54 Jahre alt und habe schon starke Probleme mit meiner Halswirbelsäule. [Gibt es Unterstützung für den Streik?] Nun, die Gewerkschaften scheinen an unserem Kampf nicht interessiert zu sein. Aber Kolleginnen in andere Regionen Spaniens, etwa auf La Palma, wollen ebenfalls streiken. Allerdings fehlt es auch ihnen an Unterstützung. Wir haben uns zudem mit den Unternehmern getroffen – aber das hat nichts gebracht. [Den Verein »Las Kellys« gibt es auch in anderen Regionen. Koordinieren Sie Ihre Aktionen untereinander?] Im Winter hatten wir Versammlungen, bei denen wir uns ausgetauscht haben. Aber im Grunde funktioniert jeder Verein innerhalb seiner Region. Unsere Hoffnung ist, dass sich unser Kampf wie hier auf Ibiza ausweitet. Wenn man seine Arbeit gerne macht – und das ist bei mir der Fall –, man aber bei der Ausübung so viele Schwierigkeiten hat, dann müssen wir gegen diese Bedingungen protestieren…“
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