“Betriebe nutzen nach einer Studie des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) befristete Arbeitsverträge vor allem zur „Erprobung“ von Beschäftigten. Die mit Abstand am häufigsten genannten Gründe seien das so genannte „Screening“ oder die Erprobung von Beschäftigten. Zudem würden Befristungen mit dieser Begründung tendenziell zunehmen, heißt es in der Untersuchung (…) 42 Prozent der befragten Unternehmen hätten 2018 beim Betriebspanel des Forschungsinstituts der Bundesagentur für Arbeit, IAB, entsprechende Angaben gemacht. „Dazu kommen noch zwei Prozent von Betrieben, die hauptsächlich befristen, weil sie glauben, das würde die Motivation der Beschäftigten steigern“, heißt es in der Untersuchung. Damit würden knapp 45 Prozent der Unternehmen durch befristete Arbeitsverträge bestehende gesetzliche Möglichkeiten ausnutzen, um Beschäftigte über die Probezeit hinaus zu testen und zu „motivieren“. (…) Das schwarze Schaf bei sachgrundlosen Befristungen seien große Unternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitern. „Die Befristungen dienen dazu, das Personal zu erproben und zu flexibilisieren“, kritisierte Buntenbach. „Das ist aber durch eine hierzulande im europäischen Vergleich ohnehin schon lange Probezeit jetzt schon gesetzlich möglich, dazu braucht es keine Befristungen.“…” Artikel von Rasmus Buchsteiner vom 21.01.2020 beim Redaktionsnetzwerk Deutschland , siehe dazu den DGB:
- Befristete Beschäftigung – Politik muss endlich handeln
“Die Regierungsparteien haben sich vorgenommen, die große Zahl von Befristungen zu reduzieren. Viele Branchen mit hoher Befristungsquote klagen gleichzeitig über Fachkräftemangel. Bei Neueinstellungen ist fast jede zweite Stelle befristet, viele davon ohne Sachgrund. Das muss geändert werden. Im neuen “Arbeitsmarkt aktuell” analysieren wir die Entwicklung und zeigen auf, was jetzt geschehen muss. (…) Die Chancen auf Aufstieg und ein gutes Einkommen sinken, während das Risiko für Armut und Arbeitslosigkeit steigt. Arbeitsplatzunsicherheit hat großen Einfluss auf das gesamte Leben: Wer befristet arbeitet, hat schlechtere Chancen auf einen Mietvertrag oder einen Kredit und engagiert sich im Unternehmen seltener als Betriebsrat. Auch Familienplanung wird mitunter immer wieder aufgeschoben. Befristungen machen erpressbar, schaffen Beschäftigte zweiter Klasse und höhlen den Kündigungsschutz aus. Die Regierungsparteien haben sich im Koalitionsvertrag vorgenommen, diesen Missstand zu ändern. Die sachgrundlose Befristung gehört dabei komplett gestrichen.”” Arbeitsmarkt aktuell 1/2020 vom 21.01.2020 beim DGB
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