Montag, 6. Januar 2020

Auch eine weitere Entlassung bei AlbChrome kann den Kampf der albanischen Bergarbeiter für ihre gewerkschaftlichen Rechte nicht stoppen – Solidaritätspetition läuft weiter

Die regionale Arbeitsinspektion im albanischen Bulqiza hat gegen das Unternehmen AlbChrome eine Untersuchung eingeleitet, die „ungerechtfertigte Entlassung von Gewerkschaftern“ zum Gegenstand hat. Auch ein Ergebnis der internationalen Solidarität, die sich unter anderem in inzwischen deutlich über 6.000 UnterzeichnerInnen der Solidaritäts-Petition ausdrückt. Darauf hat das Unternehmen nun reagiert: Mit der Entlassung eines weiteren Aktivisten der Trade Union of United Mineworkers of Bulqiza (TUUMB). In der Meldung „Update on the struggle at AlbChrome“ am 28. Dezember 2019 bei Labourstart externer Link wird informiert, dass am 26. Dezember 2019 nun auch ein vierter Gewerkschafter entlassen wurde und dazu aufgerufen, von der Arbeitsinspektion Aktionen für die Wiedereinstellung von Elton Debreshi, Beqir Duriçi, Behar Gjimi und nun auch Ali Gjeta zu unternehmen, das Unternehmen dazu zu zwingen. Es geht um das grundlegende Recht der albanischen Bergarbeiter, eine eigene Gewerkschaft zu organisieren. Siehe dazu einen ausführlichen Beitrag zur Reaktionen der Gewerkschaft und den Hintergründen ihrer Entwicklung – sowie den erneuten Hinweis auf die Solidaritätspetition, zu deren Unterzeichnung wir weiterhin aufrufen:
  • „Bergarbeiter in Albanien: „Wir haben die Angst überwunden““ von Max Brym am 02. Januar 2020 bei scharf links externer Link zur Reaktion der Bergarbeiter-Gewerkschaftsaktivisten auf die jüngste Entwicklung einleitend: „… Am 31. Dezember erklärte die Bergarbeitergewerkschaft aus Bulqizës in Albanien (Sindikatën e Minatorëve të Bashkuar të Bulqizës). „Das Jahr 2020 wird der Gewerkschaft gehören, es wird der Zukunft und den Minenarbeitern gehören. Das Jahr, das wir hinter uns lassen, war kein einfaches Jahr. Vier Bergleute unserer Gewerkschaft wurden wegen ihrer gewerkschaftlichen Tätigkeit entlassen. Wir alle wissen, dass dies eine Ungerechtigkeit ist, weil wir jeden Tag Ungerechtigkeiten ausgesetzt sind. Wir können mit dem Lohn unsere Familien nicht ernähren. Wir arbeiten unter unsäglichen Bedingungen. Täglich ist unser Leben durch die Arbeit gefährdet. Mitglieder unserer Gewerkschaft werden an andere Arbeitsstellen versetzt, um sie von den Kollegen zu trennen. Meist bekommen Sie Arbeitsplätze zugewiesen, die für sie extrem gefährlich sind. All dies sind Ungerechtigkeiten, mit denen wir seit Jahren leben. Aus all diesen Gründen haben wir gestreikt und werden streiken. Aber 2019 war anders als die anderen Jahre davor, denn in 2019 haben wir die Angst überwunden Wir sind zusammengekommen, weil wir die Ungerechtigkeit nicht länger ertragen können! Weil wir wollen, was uns gehört! Weil wir unsere Kinder nicht verwaist und ohne Gewissheit über ihre Zukunft lassen wollen! Deshalb sind wir zusammengekommen und haben in Bulqizë die Gewerkschaft der “Vereinigten Minenarbeiter (Sindikatën e Minatorëve të Bashkuar të Bulqizës) gegründet. Die Gründung unserer Gewerkschaft brachte neue Ungerechtigkeiten mit sich, Ungerechtigkeiten, die zu denen hinzukommen, mit denen wir täglich leben und auf die wir reagiert haben. Aber diese neuen Ungerechtigkeiten sind anders. Diese Ungerechtigkeiten sollten uns nicht nur in die Minen drücken. Diese sollen uns demütigen! Sie wollten uns erschrecken. Die Firma wollte unsere Köpfe zerquetschen und senken! Sie wollten uns unseren Stolz nehmen. Und warum? Weil wir es gewagt haben zu fordern, was uns gehört. Wir sollten stolz auf unsere Freunde sein, die heute verfolgt werden. Für Elton Debreshin, Beqir Duriçin, Behar Gjimin und Ali Gjetën. Dies alles, weil sie die Last von uns allen tragen. Sie werden von der Albchrome Company entlassen, damit wir es nicht wagen, dass sich der Rest von uns erhebt. Aber sie sind nicht allein, denn heute sind wir die Mehrheit der Arbeiter, in Bulqizë. Die Mehrheit der Arbeiter steht hinter unserer Gewerkschaft. Wenn 2019 das Jahr der Verfolgung gegen uns war, dann wird das Jahr 2020 das Jahr, in dem wir unsere Kameraden wieder an die Arbeit bringen. Wir werden alle die Rechte bekommen, die uns gehören. Im Januar 2020 sind wir uns einig, dass wir das Recht erhalten, über die Bedingungen des neuen Tarifvertrags zu verhandeln...“
Kurzlink: https://www.labournet.de/?p=160118

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