Dienstag, 7. August 2018
Polizeiüberfall nach 8 Wochen Streik bei Asiens größtem Gewürz-Saucenhersteller – die philippinische Regierung ergreift (Überraschung!) Partei: „Die Gewalt ging von den Streikenden aus“
NutriAsia beschäftigt in Malilao (Provinz Bulacan, Insel Luzon) 1.400
Menschen und verkauft seine Saucen rund um die Welt. Womit bereits die
erste Falschmeldung verbreitet wurde: NutriAsia beschäftigt natürlich
nur 100 Menschen, weitere 1.300 Beschäftigte von Subunternehmen sind
halt auch noch da… Seit Anfang Juni 2018 befindet sich die Belegschaft
im Streik – sowohl für die Übernahme der LeiharbeiterInnen, als auch
für eine ganze Reihe weiterer Forderungen (wie etwa die Ausbezahlung
von Überstunden-Zuschlägen – der ganze Forderungskatalog umfasst nur
das Allerselbstverständlichste). Ende Juli kam es nun zu einem
erneuten Großangriff der Polizei auf die Streikenden (das war bereits
Mitte Juni zum ersten Mal geschehen), die bewaffnet gewesen seien und
Steine auf die Polizisten geworfen hätten (es wurde nicht gesagt,
warum die Polizei überhaupt da war, noch geklärt, warum sie Steine
werfen sollten, wenn sie doch Waffen haben). Bilanz: 10 Verletzte, 20
Festnahmen (inzwischen wieder frei gelassen). Das Unternehmen wusste
sofort, dass die Gewalt von den Streikenden ausging, die Regierung –
der Arbeitsminister – legte noch „eins drauf“ und wusste auch, welche
soziale Bewegung die Gewalt angestachelt hatte. Auf keinen Fall, das
setzt der Minister voraus, hat das gebrochene Versprechen des
großmäuligen Präsidenten, die Leiharbeit abzuschaffen, irgend etwas
damit zu tun. So wenig, wie die alltägliche kapitalistische Gewalt des
Unternehmens, Menschen zu zwingen, unter solchen Umständen arbeiten –
und leben – zu müssen, und das ganze direkt entgegen konkreter
Anweisungen der regionalen Arbeitsinspektion, rund 900 Übernahmen zu
vollziehen. Was Gewerkschaften und demokratische Gruppierungen ganz
anders sehen. Dazu unsere aktuelle Materialsammlung „Solidarität mit
dem NutriAsia-Streik“ vom 02. August 2018 (an deren Ende auch eine
Mailadresse für Solidaritätserklärungen zu finden ist)
http://www.labournet.de/?p=135518
Es wird zu Solidaritätsadressen an die Streikenden aufgerufen:
Kmu.intl@gmail.com
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