Donnerstag, 2. August 2018
Die beiden staatstragenden Gewerkschaftsverbände Spaniens schließen ein neues zweijähriges Rahmenabkommen ab: Das erstmals von 29 alternativen, klassenkämpferischen und regionalen Gewerkschaftsorganisationen in einer geneinsamen Erklärung rundweg abgelehnt wird
Das gab es in dieser Form noch nicht: Dass sich 29 alternative
gewerkschaftliche Verbände gemeinsam auf eine Erklärung einigten. Die
sich gegen das Rahmenabkommen, das CCOO und UGT mit den
Unternehmerverbänden für die beiden Jahre bis 2020 gerade (am 10. Juli
2018) abgeschlossen hatten, bei dem üblichen dreiseitigen Treffen
inklusive der Regierung. Ansonsten geprägt durch vielfache
organisierte Umsetzung gewerkschaftspolitischer Strömungen ist diese
wachsende kritische Einheit eine Entwicklungstendenz, die sich in den
letzten Jahren verstärkt hat und in letzter Zeit mehrfach Ausdruck
fand – am deutlichsten wohl am Frauenstreiktag 8. März, als die
größeren Verbände gezwungen waren „auf den Zug aufzuspringen“.
Angesichts der Dauerpropaganda von der Krise, die überwunden sei, ist
nun offensichtlich eine Situation entstanden, in der viele
Beschäftigte ihre Einkommensverluste der letzten rund 10 Jahre
allmählich wieder wett machen wollen – müssen tun sie es ohnehin, wenn
sie jenseits der Armutsgrenze leben wollen. Und da ist ein Abkommen,
das für zwei Jahre Lohnerhöhungen vorsieht, die unterhalb der aktuell
bereits erreichten Inflationsrate liegen, beinahe schon eine
Provokation. Auch die organisierte Opposition in den CCOO sieht dies
so, und jetzt bleibt abzuwarten, ob es gelingt, daraus praktische
Konsequenzen zu organisieren. Zur Kritik der alternativen
Gewerkschaftsbewegung an dem Rahmenabkommen in Spanien siehe drei
aktuelle Beiträge – und Hinweise auf Berichte aus der letzten Zeit,
die die angesprochene Tendenz deutlich machten
http://www.labournet.de/?p=135348
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