Donnerstag, 2. August 2018
Auf den eintägigen Proteststreik der Basisgewerkschaft der portugiesischen Docker reagieren die Hafengesellschaften mit der Aufkündigung der letzten Tarifvereinbarung: Überstunden-Boykott angekündigt
Der eintägige Proteststreik für Gewerkschaftsfreiheit, den die
Gewerkschaft SEAL wegen der Verfolgung ihrer Organisationen vor allem
in zwei Häfen ausgerufen hatte, wurde massiv befolgt - sowohl nach
Auskunft der Gewerkschaft selbst, als auch entsprechend dem Wehklagen
der Hafengesellschaften und der Berichterstattung in bürgerlichen
Medien. Die einzige Stimme, die dies anzweifelte, war die Föderation
der Dockergewerkschaften in der UGT, die in eben diesen beiden Häfen
noch vorhanden ist, und dort nicht nur alles in Ordnung findet,
sondern auch behauptete, es sei außer in Lissabon gar nicht gestreikt
worden. Ihre in der Tat prekäre Situation ist auf eben diese zurück zu
führen: Die SEAL ist die wichtigste Gewerkschaft der Häfen geworden,
eben weil sie den prinzipiellen Kampf gegen Zeit- und Leiharbeit auf
ihre Fahnen geschrieben hat, während die Föderation diese mitgestalten
wollte und will. Die Reaktion der Hafengesellschaften jedenfalls war
nicht so, als ob gar nichts stattgefunden hätte. Ihr
Unternehmerverband kündigte ein erst im Juni abgeschlossenes
Tarifabkommen mit der SEAL wieder auf – woraufhin diese, den Gesetzen
entsprechend, ab 13. August einen vierwöchigen Überstundenboykott
beschloss. Siehe zur Auseinandersetzung in den portugiesischen Häfen
vier aktuelle Beiträge – und den Hinweis auf unseren damaligen Beitrag
zur Gründung der SEAL
http://www.labournet.de/?p=135346
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