Der Berliner Jihadist Denis Cuspert hat sich mit einer möglicherweise
neuen Tonbandaufnahme zurückgemeldet. In einem Video des deutschen
IS-Medienkanals "al-Hudhud" geißelt er die fehlende Unterstützung für
die Angehörigen gefallener Jihadisten.
"Nachricht gegen diejenigen, die es unterlassen haben"
Ein neues Lebenszeichen scheint es vom Berliner Jihadisten Denis Cuspert
zu geben. Der deutsche IS-Medienkanal "al-Hudhud" veröffentlichte
gestern ein Video mit dem Titel "Habt ihr gewusst?", in dem die Stimme
des IS-Kämpfers unverkennbar zu hören ist. "Diese Nachricht ist von
einem Löwen für die Unterstützung der Familien, derjenigen, die
ausgewandert sind und eine Nachricht gegen diejenigen, die es
unterlassen haben."
Cuspert kritisiert in dem Video die fehlende finanzielle Unterstützung
für zurückgebliebene Angehörige ausgereister oder toter Jihadisten.
Diese würden sich fragen, wo die Unterstützung der "Ummah" bleibe,
würden sie doch "tagein, tagaus" gequält und gefoltert werden. "Habt ihr
das gewusst?", stellt Cuspert in der Aufnahme immer wieder die
vorwurfsvolle Suggestivfrage. "Löwen" würden fallen und eingesperrt
werden, ließen ihre Familien zurück und niemand habe sich zur Aufgabe
gemacht, sich um sie zu kümmern. Stattdessen müssten sie sogar bei den
"Kuffar" um Hilfe betteln. Dabei gewähre Allah denjenigen, die sich um
die Witwen und Waisen kümmerten, den gleichen Lohn eines Mujahids, also
das Paradies.
"Aus dem Schützengraben"
"Vom Boden der Ehre; aus dem Schützengraben; von einem Löwen an seine
Geschwister", setzt Cuspert an und verspricht denjenigen, die helfen
würden, Allahs Lohn zu ernten. "Für das Vergessen der Geschwister in den
Gefängnissen. Für das Vergessen und Unterstützung der Familien der
Mujahideen. Für das Vergessen für diejenigen, die diese Dawa tragen und
Allah gehorchen - und dem Ruf der Verzweifelten und Unterdrückten.
Bittet um Vergebung dafür, dass ihr in Darul Kufr (Land der Ungläubigen)
lebt."
Theatralisch und in holpriger Grammatik fährt Cuspert fort:
"Meine Klage geht an denjenigen, der mich erschaffen hat und mir erlaubt
hat für ihn auszuwandern. Um für ihn mein Leben zu geben, der mich
erschaffen hat. Sehend und euch blind. Mich hörend und euch taub. Mich
schreiend und euch stumm. Mich lebendig und euch tot. Tot im Herzen, um
sich für die Ummah zu bewegen. Auszugeben, vom Blut bis zum Leben."
Ob es sich tatsächlich um eine neuere Aufnahme Cusperts handelt - das
Video ist datiert auf den Januar dieses Jahres - konnte bislang nicht
geklärt werden. Eindeutige Verweise auf den Islamischen Staat, für den
er seit 2014 kämpft, fehlen. Der Berliner wurde in den vergangenen
Jahren immer wieder für tot erklärt. Zuletzt irrtümlich im Oktober 2015.
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