Am 20.Februar wurde von der OECD
(Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) eine
Studie zur finanziellen Beteiligung am Haushaltsbudget in OECD-Ländern
veröffentlicht. Unter dem verheißungsvollen Titel „Dare to Share -
Deutschlands Weg zur Partnerschaftlichkeit in Familie und Beruf“
analysiert die bürgerliche Organisation nun die Situation der Frau in
der BRD.
Selbst die OECD kann nicht leugnen, dass Frauen immer noch mehr
unbezahlte Reproduktionsarbeit leisten (65%) , weniger verdienen und
meist in Teilzeit (37,5%) arbeiten. Auch dass in der Gesellschaft immer
noch patriarchale Rollenverteilung stark verbreitet sind, wird
angegeben.
In 64% der Kleinfamilien mit Kindern
unter 15 Jahren tragen zwar beide Elternteile zum Haushaltseinkommen
bei, jedoch gibt es in der BRD laut der Studie mehr
„Eineinhalbverdienerhaushalte“. Zwar würden immer mehr Frauen auch
arbeiten gehen (zwischen 2000 und 2014 stieg der Anteil der
erwerbstätigen Frauen von 58,1% auf 69,5%), jedoch gehen diese meist
Teilzeitbeschäftigungen nach, wovon viele Mütter sind.
Wenn alle diese Faktoren zusammengezählt
werden, ist es keine Verwunderung, dass in der BRD Frauen nur 22,4 %
zum Haushaltseinkommen beitragen. Deswegen der Mann als „Eineinhalbverdiener“.
Was bedeutet das nun? Frauen in der
Kleinfamilie, besonders in der proletarischen, sind vom Mann ökonomisch
abhängig. Das stellt sie vor die Situation, dass sie in der bürgerlichen
Ehe gefangen sind. Wenn sie sich vom Mann trennen wollten, könnten sie
das schon allein nicht aufgrund ihrer finanziellen Situation. Kurz
gesagt: Sie müssen alles aushalten, sich bücken, um bloß nicht alleine
da zustehen. Nicht umsonst bedeutet für viele Frauen eine Trennung den
Schritt in die Armut. Obwohl sie neben der Lohnarbeit auch noch die
wichtige Reproduktionsarbeit (umsonst!) leisten, sind sie nicht in der
Lage von ihrem eigenen Einkommen zu leben. So werden sie von den
Herrschenden gewollt abhängig gehalten. Sie schuften jeden Tag und
stehen am Ende doch wieder ohne eigenes Geld da. Eine wichtige Forderung
in diesem Zusammenhang ist „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit“. Diese
Forderung steht schon seit vielen Jahrzehnten, doch bislang haben sich
die Herrschenden einen Dreck darum gekümmert. Stattdessen beschwichtigen
sie, indem sie die sogenannte „Gender Pay Gap“ so hinbiegen, dass der
Unterschied von über 21 % beim Lohn gar nicht mehr so groß scheint und
denken sich irgendwelche faulen Ausreden aus, warum Frauen nun
gerechtfertigt weniger verdienen. Das zeigt das patriarchale System, das
dahinter steht, und dessen Beseitigung im Imperialismus weder gewollt
noch möglich ist.
- Geschrieben von jala
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