Dienstag, 3. Januar 2017
"Eine radikale Arbeitszeitverkürzung wäre eine Alternative zur Leiharbeit"
"Der Deutsche Gewerkschaftsbund hat Tarifverhandlungen in der
Leiharbeit verteidigt. Die Linken-Vorsitzende Katja Kipping will
Verträge für gesetzeswidrig erklären, wenn sie nicht den gleichen Lohn
für Leiharbeitnehmer vorschreiben wie für die Stammbelegschaft. (...)
Leiharbeit gehört grundsätzlich abgeschafft. Warum? Auftragsspitzen zu
überbrücken oder im Krankheitsfall eine andere Arbeitskraft in einer
Firma zu finden, dürfte in einer gut organisierten und mit der
Belegschaft gemeinsam erarbeiteten Strategie eigentlich kein Problem
sein. (...) Eine viel bessere Alternative zur Leiharbeit wäre eine
radikale Arbeitszeitverkürzung, sagen wir auf jahresdurchschnittlich
dreißig Stunden die Woche. Warum? Weil in solch einer Konstellation
tatsächlich notwendigen „Auftragsspitzen“ die Spitze gebrochen werden
kann – und zwar im Einvernehmen mit der Belegschaft und den einzelnen
Beschäftigten (...) Solange Leiharbeit noch existiert, müssen klare
Regeln herrschen. Die erste Regel lautet: equal pay. Keine
Leiharbeiterin, kein Leiharbeiter hat weniger Lohn zu erhalten als ein
Betriebsangehöriger mit den gleichen Aufgaben. Zweitens: Weil
verliehene Arbeiter/innen auf Abruf arbeiten oder aus dem Betrieb
abgezogen werden können, haben sie Anspruch auf eine
Flexibilitätszulage von 10 Prozent des Bruttolohns. Drittens:
Sämtliche Leiharbeitstarifverträge, egal von wem mit wem geschlossen,
die diese Kriterien nicht erfüllen, sind als gesetzeswidrig zu
betrachten und gemäß den gesetzlichen Vorgaben zu gestalten. Das gilt
auch für Verträge der DGB-Tarifgemeinschaft..." Gastbeitrag von Katja
Kipping vom 20. Dezember 2016 beim Tagesspiegel online
http://www.tagesspiegel.de/politik/debatte-ueber-leiharbeit-eine-radikale-arbeitszeitverkuerzung-waere-eine-alternative-zur-leiharbeit/19157458.html
Siehe die früheren Beiträge dieser Debatte über Leiharbeit beim
Tagesspiegel im Dossier
http://www.labournet.de/?p=100686
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